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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.06.1910
- Strukturtyp
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- 1910-06-07
- Erscheinungsdatum
- 07.06.1910
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Nichtamtlicher Teil. 128. 7. Juni 191H. dieser Resolution erforderlichen Schritte ohne Verzug zu unter nehmen; sie richtet gleichzeitig an die anwesenden Mitglieder des Vereins Deutscher Zeitungsverleger, insonderheit an die anwesenden Vorstandsmitglieder dieses Vereins die Bitte, auch ihrerseits für die Durchführung dieser Resolution in ihren Kreisen einzutreten. Die in der Resolution genannten Gebiete des Buchdrucks und des Zeitungsverlags wurden dahin charakterisiert, daß der Deutsche Buchdrucker-Verein in Zukunft sich nur mit solchen Angelegenheiten befaßt, die den Verkehr des Buchdruckers mit seinen Lieferanten, den Preis- und den Lohntarif betreffen, während alle Fragen des Zeitungsverlags, also Redaktions-, Abonnements-, Jnseraten- wesen und die Frage des Zeitungsdruckpapiers, ausschließlich der Be- Durch diejeweilige Hinzuziehung eines Vertreters des andern Vereins bei Beratungen über Fragen, die in die Interessensphäre jenes Vereins hinübergreifen, ist eine fernere, dauernde und schnell herzustellende Verbindung geschaffen, die die Möglichkeit bietet, begründeten Bedenken der andern Seite Rechnung zu tragen und Mißverständnisse zu beseitigen. Die Hauptversammlung des Ver eins Deutscher Zeitungsverleger in Kassel wird jedenfalls mit Befriedigung von diesem Abkommen Kenntnis nehmen. Sie hat ihrerseits ja auch noch offiziell ihre Zustimmung dazu zu geben, die sie sicher im Hinblick darauf gern erteilen wird, daß die not wendige Einigkeit zwischen beiden Vereinen dadurch, soweit das durch äußere Abmachung irgendwie möglich ist, garantiert erscheint. Das wird gerade im Hinblick auf die kommenden Dinge des nächsten Jahres von nicht zu unterschätzender Bedeutung werden, und in diesem Sinne begrüßt der »Zeitungs-Verlag« dieses Übereinkommen, das die Situation völlig klärt und mit der vollen Klarheit und Abgrenzung über die beiderseitigen Wirkungs gebiete Keime zu Gegensätzen und Konfliktsstoff von vornherein aus der Welt zu räumen imstande sein wird. Buchdrucker-Vereins unter der klaren Erkenntnis der Wichtigkeit und des Ernstes der kommenden Tarifverhandlungen, und sie bekundete durch ihre einmütige Zustimmung zum korporativen Beitritt des Deutschen Buchdrucker-Vereins zum Bunde der In dustriellen, daß der deutsche Buchdruck als eines der wichtigsten Gewerbe in enger Fühlung und im engen Zusammenhang zu bleiben wünscht mit unserer Gesamtindustrie, ohne deren Gedeihen auch das Buchdruckgewerbe keine aufsteigende Entwicklung wird haben können. Gründung des Württembergischcn Zeitungsverleger- vereinS. — Unter zahlreicher Beteiligung fand am 29. Mai die konstituierende Sitzung des Württembergischen Zeitungsverleger vereins in Stuttgart statt. Alle Teilnehmer waren erfüllt von dem Gefühl, daß nun endlich der schon lange geplante und öfters unternommene Schritt zur Gründung bis zu Ende getan werden müsse. Daher waren aus allen Teilen des Landes Zeitungsverleger, die schon Mitglieder des Vereins Deutscher Zeitungsverleger sind, und solche, die bisher den Bestrebungen des Hauptvereins noch fern standen, erschienen. Nach Eröffnung der Sitzung und Begrüßung der Erschienenen durch vr. Wolf vom »Schwarzwälder Boten« in Oberndorf a. N., trat man in die Beratung der Statuten, die im Lauf der Tagung endgültig festgesetzt wurden, ein. Als Vorstandsmitglieder, denen als Beisitzer Vertreter aus den vier Kreisen Württembergs gegeben wurden, und als Mitglieder des Ehrenrats wurden gewählt: Vorsitzender: vr. Wolf (Oberndorf), stellvertretender Vorsitzender: L. Elben (Stuttgart), Schriftführer: Direktor Esser (Stuttgart), Ulmer (Ludwigsburg); Beisitzer des Vorstandes: Wulle (Heil kreis, Hutzler (Reutlingen) für den Schwarzwaldkreis, Walchner (Wangen) für den Donaukreis. Ehrenrat: Kraut (Cannstatt), Bartholomae (Vaihingen), Roth (Stuttgart), Huggle (Ulm). Der neue Kreisverein, der sich selbst die Aufgabe stellte, mitzu arbeiten an den allgemeinen Zielen des Vereins deutscher Zeitungs verleger, denen man vollen Beifall zollte, übernahm es als Haupt aufgabe, Auswüchse der lokalen Konkurrenz zu beseitigen, ver mittelnd bei derartigen Streitigkeiten einzugreifen und den per sönlichen Verkehr zu pflegen. Dem neuen Verein haben sich bis her etwa 50 Zeitungen aus dem Lande angeschlossen. (Zeitungs-Verlag.) Chromolithographie, photographische und verwandte Industrien in Berlin im Jahre 1SÜ9. Aus dem Jahresbericht der Berliner Handelskammer 1909. (Vgl. Börsenblatt 1910, Nr. 91 und 119.) — Bei Beginn des Jahres waren die Hoff- nungen für eine gleichmäßig gute Beschäftigung schon außer ordentlich gering. Die Unsicherheit, die die Vorlage über die Finanzreform, insbesondere der Entwurf der Plakatsteuer, in die Reihen der Verbraucher brachte, wirkte hemmend auf die Ent wicklung dieses Geschäftszweiges. Der Export nach Amerika war bedroht durch die neue Zoll tarifvorlage, in der für alle nach Amerika exportierten chromo lithographischen und ähnlichen Artikel prohibitive Zollerhöhungen vorgeschlagen waren. Naturgemäß setzte nun in Deutschland das Bestreben ein, nach Amerika noch vor dem Inkrafttreten des neuen Tarifs so viel Ware wie möglich zu senden, und es begann eine überaus hastige Fabrikation von großem Umfange. Es mußten nunmehr zur beschleunigten Fertigstellung unter Zu hilfenahme von Überstunden und Nachtschichten Löhne aufge wendet werden, die in den ursprünglichen Preisberechnungen nicht vorgesehen waren. Bei der endgültigen Annahme des Zoll tarifs zeigte es sich, daß es den Bemühungen der amerikanischen Importeure gelungen war, gegenüber den von dem hochschutz- zöllnerischen amerikanischen Steindruckerkongreß vorgejchlagenen Zollerhöhungen einen Tarif zur Annahme zu bringen, der ein zelne Artikel von der weiteren Einfuhr ausschloß, für andere aber eine Zollerhöhung nicht vorsah. Die in der Hauptsache stark betroffenen Artikel sind Post karten mit Darstellungen von wirklich existierenden amerikanischen Landschaften, Gebäuden, Denkmälern usw., da für diesen Artikel das Dreifache des bisherigen Gewichtszolles und ein 25prozentiger Zoll vom Werte beschlossen wurde. Eine 80—90prozentige Er höhung der Zölle, und zwar von 5 Cts. auf zumeist 9 Cts., haben Postkarten mit Phantasiedarstellungen (sogenannte Künstler postkarten) erlitten. Während bei der ersteren Gattung Post karten der Export nach Amerika vollständig zur Unmöglichkeit ge worden ist, blieb er zwar für die zweite Kategorie teilweise mög lich, jedoch unter erschwerenden Umständen bei besonders ge drückten Preisen; die Massenartikel billigerer und mittlerer Phan tasiepostkarten, Reklamelärtchen usw. waren naturgemäß bei diesem hohen Zoll am allerschwersten betroffen und werden zumeist nun von der inländischen Industrie Amerikas gefertigt, großenteils von ehemals deutschen Arbeitskräften. Für einen Spezialartikel auf dem Gebiete der Postkarten, Bromsilber karten, wurde Ende August eine neue Preiskonvention verein bart, die aber bisher die Erwartungen nicht erfüllt hat. Der Umstand, daß einige Firmen sich diesem Verbände nicht an schlossen, machte eine geringe nachträgliche Ermäßigung der ur sprünglichen Konventionspreise nötig. Der Export nach Frankreich wurde in der zweiten Hälfte des letzten Jahres wiederum durch neue Tarifpositionen bedroht, und am Jahresschluß hat die französische Deputierten kammer einen Zolltarif angenommen, der für die zumeist nach Frankreich ausgeführten Produkte einen doppelt so hohen Zoll vorsieht wie bisher. Sofern dieser Tarif Gesetz werden sollte, würde dies eine recht empfindliche Schädigung unseres Exports nach Frankreich bedeuten, besonders wiederum für die billigeren Artikel. Im Berichtsjahre hat sich Frankreich noch als recht aufnahniefcjhig für bessere Postkarten erwiesen. Amerika geliefert hatten, nunmehr nach Fortfall jenes Absatz gebietes sich neue Absatzgebiete suchten und daher in scharfem Wettbewerb auf den anderen Märkten anzutreffen waren. Unser Export nach Rußland, Spanien, Portugal und Italien leidet unter den dort herrschenden hohen Zolltarifen, die zumeist eine Erstarkung der Industrie in jenen Ländern zur Folge hatten. Aber auch die Ausfuhr nach -Großbritannien hat sich wohl um die Hälfte gegenüber dem Vorjahre vermindert. Südamerika da gegen erteilte gute Orders. Nach dem Gesagten war der Beschäftigungsgrad sehr ungleich, in großem Umfange mußten-speziell in der chromolithographischen Branche Arbeiterentlassungen vorgenommen und Maschinen zum I Stillstand gebracht werden.
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