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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.06.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-06-02
- Erscheinungsdatum
- 02.06.1910
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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^ 124, 2. Juni 1910. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 6559 grüßte Staatsrat von Mosthaf die Versammlung und wünschte den Beratungen sowie den anschließenden Verhandlungen der Deutschen Buchdrucker - Berufsgenossenschaft einen guten Verlauf. Die in schweren Kämpfen nach innen und außen errungene und fest gehaltene Tarifgemeinschaft habe dem ganzen hochstehenden Buch- druckergewerbe nun fast zwei Jahrzehnte lang den Frieden be wahrt. Der Deutsche Buchdruckerverein, dessen führende Persön lichkeiten diese große Organisation geschaffen haben, dürfe auch bei seiner heutigen Tagung sich des Errungenen freuen, das zu erhalten und fortzubilden der Verein bestrebt sein werde. Bürger ausschußobmann vr. Erlanger hieß die Versammlung im Namen der Stadtverwaltung herzlich willkommen. Nach weiteren Be grüßungsansprachen von Kommerzienrat Krais als Vertreter der Stuttgarter Handelskammer und eines Vertreters des Reichs verbandes österreichisch-ungarischer Buchdruckereibesitzer wurdein die Besprechung des gedruckt vorliegenden Geschäftsberichts ein getreten, der ebenso wie der Rechenschaftsbericht und der Voran schlag von der Versammlung einstimmig genehmigt wurde. Im Anschluß an ein von Herrn Baer erstattetes Referat über den Buchdrucker.Preistarif wurde von der Hauptversammlung beschlossen, eine Kommission einzusetzen, die den Preistarif auf Grund der seitherigen Erfahrungen einer Revision unterziehen soll, und zwar noch im Laufe dieses Jahres. Ein eingehendes Referat von Kommerzienrat Büxenstein-Berlin über den Lohn- tarif hatte ausgedehnte Erörterungen zur Folge, die am Montag vormittag fortgesetzt wurden und schließlich eine Resolution zeitigten, in der die Übereinstimmung der Versammlung mit den Ausführungen des Referenten zum Ausdruck gebracht wurde. In dieser Debatte wurde auch das Verhältnis des Vereins Deutscher Zeitungsverleger zum Deutschen Buchdruckerverein, die bisher getrennt teilweise dieselben Gebiete bearbeiteten, einer Besprechung und eingehenden Behandlung unter zogen. Das Resultat dieser Verhandlungen war die ein- stimmige Annahme einer Resolution, die den Zweck hat, ein dauerndes, nach jeder Richtung hin friedliches Verhältnis zwischen den beiden Vereinigungen herbeizuführen. Nach einem weiteren Referat des Vorsitzenden vr. Petersmann (Leipzig) beschloß die Versammlung, den Vorstand zu ermächtigen, Verhandlungen über den Beitritt des Deutschen Buchdruckervereins zum Bunde der Industriellen zu führen, wobei der Vorstand seinerseits berechtigt sein soll, den korporativen Beitritt im Namen des Deutschen Buchdruckervereins zu erklären. Die Mitglieder des Deutschen Buchdruckervereins erhalten dadurch die Berech tigung, an den Einrichtungen des Bundes der Industriellen teil zunehmen. Zum Ort der nächstjährigen Tagung wurde Hamburg gewählt. Bei den Wahlen wurde das bisherige Präsidium durch Zuruf einstimmig wiedergewählt und als zweiter Stellvertreter des Vorsitzenden Kommerzienrat Hans Oldenbourg (München), der seine sonstigen Vereinsämter niederlegte, einstimmig neu gewählt. Diese Wahl erfolgte, um Kommerzienrat Oldenbourg eine wohlverdiente Ehrung zuteil werden zu lassen. Mit Worten des Dankes an den hochverdienten Vorsitzenden des Vereins, Or. Petersmann (Leipzig), und mit einem Hoch auf das deutsche Buchdruckgewerbe wurde die harmonisch verlaufene Versammlung geschlossen. Nachmittags 3 Uhr fand im Konzertsaal der Lieder- Halle die Hauptversammlung der Feuerversicherungs-Genossenschaft Deutscher Buchdrucker statt. Die Zahl der Mitglieder, die bei der Genossenschaft versichert haben, belief sich Ende 1909 auf 927. Zusammenkunft süddeutscher Buchhandlungsgehilfen. — Seit Jahren ist es Brauch der süddeutschen Buchhandlungs gehilfen, auf der Alexanderschanze (Kniebis) im Schwarzwald zusammenzukommen, um da einige genußreiche Stunden im Kollegenkreise zu verleben. Diesmal ist als Tag der Zusammen- kunft Sonntag der 5. Juni 1910 erwählt worden, und alle Berufsgenossen des deutschen Südens werden freundlich gebeten, sich an dieser Veranstaltung, die immer sehr genußreich verlaufen ist, zu beteiligen. Die Teilnehmer aus Elsaß-Lothringen und Baden sammeln sich bis 8 Uhr auf dem Bahnhof Oppenau, diejenigen aus Württemberg und Bayern bis */,9 Uhr auf dem Bahnhof Freudenstadt, von wo aus die Wanderungen nach der Alexanderschanze beginnen. Zusammentreffen dort gegen 12 Uhr mittags. Um rechtzeitig in Oppenau bzw. Freudenstadt ein zutreffen, werden nachstehende Züge zur Benutzung empfohlen: Metz, Sonnabend 7^ (Übernachten in Straßburg), Straßburg, Sonntag 6A Freiburg SA Karlsruhe 6A Stuttgart, Haupt- bahnhof 5^, Stuttgart, Westbahnhof 5^3, Reutlingen 4^s, Tübingen 5^. Diejenigen Herren, die am Mittagessen (Gedeck 1.40) teil nehmen wollen, werden gebeten, sich hierzu umgehend bei Herrn A. Weber, Straßburg i. Elsaß, Manteuffelstraße 18 II, anzumelden, ebenso ist dort, wie bei Herrn W. Hädecke, Stuttgart, Rothbühl- straße 123 I, jede Auskunft über die Zusammenkunft zu erhalten. Liederbücher und Rucksackvesper sind nicht zu vergessen. Eine interessante Pariser Versteigerung. — Vom 18. bis 21. Mai fand in Paris eine Versteigerung statt, die ein Ereignis genannt werden darf. Unter der Beihilfe des bekannten Bete- ranen der Bücherfreunde Emile Paul ließ nämlich Madame Des- vouges eine Sammlung von 600 ausgewählten Bänden ver steigern, als deren Herkunft »eine große Bibliothek« angegeben war. Diese Bibliothek war, wie jedem Kenner bewußt, die be rühmte Sammlung Didot, deren letzte Reste damit zerstreut wurden. Ambroise Firmin-Didot, ein Nachkomme des bekannten Verlegergeschlechts, war nach dem Herzog von Aumale wohl der bedeutendste Büchersammler Frankreichs; jedenfalls war er mit diesem der einzige, der gleichzeitig alle Zweige dieses Sammel gebiets Pflegte. Er erwarb ebenso zahlreiche Handschriften wie Wiegendrucke, Erstausgaben der klassischen wie der fran zösischen Schriftsteller, illustrierte Bücher vom fünfzehnten bis achtzehnten Jahrhundert, ebenso wie eine auserlesene Samm lung von Zeichnungen, Stichen und Radierungen. Zwischen 1878 und 1884 wurden diese Schätze in sechs aufeinanderfolgenden Versteigerungen zerstreut, und nur der Katalog gibt noch von ihrem Reichtum Kunde; immerhin gelang es damals den Didotschen Erben, einen Teil der Schätze durch Rückkauf vor der Zerstreuung zu bewahren. Ein Teil davon wurde nach der Versteigerung frei händig verkauft; der übrig gebliebene Nest gelangte soeben zur Versteigerung. Ein Vergleich der früheren mit den jetzigen Preisen bietet in vieler Hinsicht Interesse; er beweist vor allem, daß die Preise für wertvolle alte Bücher auf dem französischen Markt im Laufe der letzten dreißig Jahre nicht in der Weise in die Höhe gegangen sind, wie man es nach dem Beispiel Englands oder Amerikas erwarten könnte. So wurde z. B. eine Handschrift von Geoffroi von Monmouth, die vor 30 Jahren 1000 Frcs. erzielt hatte, diesmal um 1050 Frcs. von der Nationalbibliothek erworben. Eine Ausgabe des I^neelot cku I^ao fiel sogar von 1600 auf 1130 Frcs, ein Gargantua von 1537 von 1200 auf 1040 Frcs. Zahlreich waren sogar die Fälle, wo die Preisstürze noch beträchtlicher waren und die jetzigen Preise nur noch oder wenig mehr als die Hälfte der früheren erreichten; allerdings handelte es sich dabei zumeist um Bücher, deren Erhaltungszustand viel zu wünschen übrig ließ. Immerhin brachte die Versteigerung 123 658 Frcs., und um die wertvollsten Stücke herrschte scharfer Wettbewerb. Die Gräfin von Bearn erwarb zwei kostbare Handschriften: einen »Iraits cle in peinturs«- nach Lionardo da Vinci, von Poussin ge schrieben und illustriert, um 6600 Frcs. (früher 6005 Frcs.); der Besitzer vor Ambroise Firmin-Didot, der Graf Thibaudeau hatte das kostbare Stück 1854 bei der Versteigerung Renouard um 360 Frcs. erworben; ferner um 4900 Frcs. (früher 4960) einen angeblich von Rubens geschriebenen, jedenfalls aber mit zahlreichen Zeichnungen von ihm geschmückten l'raits cle 1a L^ars Iiumnine. Auch die Baronin James Rothschild erwarb bei dieser Versteigerung viele wichtige Stücke, namentlich französische Bücher aus dem sechzehnten Jahrhundert. Nach: I/Opinion. Personalnachrichten. Graf Zeppelin Ritter des Ordens pour 1s msrits. — Der »Deutsche Reichsanzeiger« meldet: Königlich württembergischer General der Kavallerie z. D. Graf von Zeppelin zu Friedrichs hafen ist nach erfolgter Wahl zum stimmberechtigten Ritter des Ordens pour Is nwrits für Wissenschaften und Künste ernannt worden. Jubiläum. — Am 1. Juni feierte der Obermarkthelfer und Kassenbote Herr Moritz Hehler sein fünfundzwanzigjähriges Jubiläum als Angestellter der Verlagsbuchhandlung B. G. Teubner in Leipzig. 849*
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