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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.05.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-05-30
- Erscheinungsdatum
- 30.05.1910
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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^ 121. 30. Mai 1910. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. 6403 Verzeichnisse deutscher und deutsch sprechender Ärzte und Apotheker im Auslände. — Weitere Verzeichnisse deutscher und deutsch sprechender Arzte und Apotheker im Auslande liegen während der nächsten vier Wochen im Bureau der »Nachrichten für Handel und Industrie«, Berlin MV. 6, Luisenstraße 33/34, im Zimmer 241 für Interessenten zur Einsichtnahme aus. Nach Ab lauf dieser Frist können sie auf Antrag für kurze Zeit Handels kammern und sonstigen Interessenvertretungen von Handel, In dustrie und Gewerbe übersandt werden. Die Anträge sind an das Reichsamt des Innern, Berlin 64, Wilhelmstraße 74, zu richten. (Aus den im Reichsamt des Innern zusammen gestellten »Nachrichten für Handel und Industrie« ) Personalnachrichten. Gestorben: am 20. Mai im Alter von 76 Jahren Herr Hofbuchhändler Vilhelm Prior, in Firma Vilhelm Priors Hofboghandel in Kopenhagen. Gerade vor einem Jahre, am 21. Mai 1909, konnte er das fünfzigjährige Bestehen seiner Firma feiern, anläßlich dessen im Börsenblatt (Nr. 122 und 125) seine Tätigkeit gewürdigt worden ist. Er war ein außerordentlich gewissenhafter, pflichttreuer Mann, streng in seinen Forderungen an andere wie gegen sich. Im dänischen Buchhändlerverein bekleidete er im Abrechnungsaus- schusse seit 1901 das schwierige Amt des Verwalters der von den Sortimentern gestellten Kautionen. — Die altangesehene Firma geht jetzt an seinen Sohn, kgl. Hofbuchhändler Aage Prior, über, der seit 14. November 1900 Teilhaber gewesen ist. U. Kunstsammler L. Gicldczinski in Danzig -f. — Der Dan- ziger Kunstfreund und Kunstmäcen L. Gieldczinski in Danzig ist im Alter von 80 Jahren in Bozen gestorben. Er war in den Museums- und Sammlerkreisen Deutschlands eine bekannte Per sönlichkeit, denn er hat seit Jahren unermüdlich gesammelt. Aber so sorgfältig er seine Kunstschätze verwahrte, so freigebig stellte er sie in den Dienst der Allgemeinheit. Jederzeit war seine Sammlung in Danzig, wie die »B. Z. am Mittag« schildert, der Besichtigung zugänglich, ohne daß irgend ein Eintrittsgeld erhoben wurde. In öffentlichen Gebäuden Danzigs, im Rat- Hause, im Artushof, im Franziskanerkloster zeugen zahlreiche Stücke von Gieldczinskis Freigebigkeit, und die Diele im Artushof stattete er mit mehr als 200 Gegenständen Alt-Danziger Kunstfleißes aus. Die Gieldczinskische Sammlung ist von außerordentlicher Vielseitig keit, ihre Bedeutung aber liegt in erster Linie in den Schätzen Altdanziger Kunst. In kaum einer anderen Sammlung findet sich eine so stattliche Zahl von Danziger Schränken. Auch die Alt danziger Keramik ist hier glänzend vertreten. Im 18. Jahrhundert blühte in Stolzenberg, einem Nachbarort von Danzig, eine Fayence industrie, die der Delfter ebenbürtig war. Von den wenigen erhal tenen Stücken sieht man die besten in Gieldczinskis Sammlung. Da- neben sind hier kostbares Porzellan, Alt-Berlin, Meißen und Sövres, Miniaturen und Dosen, Fächer, Arbeiten in Horn, Schildpatt, Elfenbein und Ebenholz. Sie füllen Tische und Schaukästen; aber auch jeder Schrank, jede Truhe, die man öffnet, ist voll davon. Die Wände schmücken Bilder, alte Stiche, Holzschnitte und Radie rungen. Kein Wunder, daß die Gieldczinskische Sammlung immer und immer wieder von Sammlern und Kunstfreunden besucht worden ist. Die Fremdenbücher der Sammlung zeigen denn auch zahllose berühmte Namen, und den Schreibtisch im Kontorraum des früheren Kaufmanns schmücken viele Bilder von Fürstlichkeiten mit deren eigenhändiger Unterschrift. Kaiser Wilhelm und die Kaiserin haben die Sammlung öfter besucht und den Besitzer vielfach ausgezeichnet. Georg Freiherr von Oertzen -f. — Am 26. Mai ist in Freiburg i/Br., 81 Jahre alt, der Dichter und Schriftsteller Georg von Oertzen nach kurzer Krankheit gestorben. Unter seinem wirklichen Namen und unter den Pseudonymen Ludwig Robert, Georg Wanderer und Stephan Ervezy hat er viele Dichtungen lyrischer und epischer Natur, außerdem Aphorismen, Epigramme und Kulturbilder veröffentlicht. Er wurde am 2. Februar 1829 auf Schloß Brunn in Mecklenburg-Strelitz ge boren und stand somit im zweiundachtzigsteu Lebensjahr. Er studierte zuerst die Rechte, wurde 1850 Offizier in einem preußi schen Husarenregiment, und rückte dann von 1855—1889 in der diplomatischen Laufbahn, die ihn nach New Aork, Konstantinopel und Marseille führte, zum Generalkonsul in Christiania auf. Seit 1892 lebte er in Freiburg im Ruhestand. In seinen zahlreichen Werken spiegeln sich die Eindrücke eines reichen Lebens. Neben individuellen Lebenserfahrungen, die in seiner Lyrik und in seinen Aphorismen zum Durchbruch gelangen, bot er National-Gesänge von starker Kraft, wie die gesammelten vaterländischen Dichtungen »Deutsche Träume, deutsche Siege«, Ergebnisse des Aufenthaltes in fremden Landen, wie »Pera bei Poetenlicht«, intime Schilde rungen der deutschen Heimat, wie das Buch »Auf Schwarzwald wegen« (3. Ausl. 1910), außerdem manche aus dem Gesellschafts leben hervorgegangene Satiren und Kulturbilder. Von seinen Schöpfungen seien genannt: Gedichte. 3. Auflage- 1861 -- Heimgebrachtes. Dichtungen. 1866 — Vom Vaterlande. Roman — In Sonnenschein und Wind. Neue Lieder. 1868 — Aus den Kämpfen des Lebens. Aphorismen. 1868 — Alte Bilder und junge Blätter. 1869 — Unter dem Reichspanier. 1871 — Selbstgespräche. Neue Aphorismen. 1873 — Satiren und Glossen eines Weltmannes (anonym). 1874 — Liebeslieder aus jungen Tagen. 1875 — Erlebnisse und Studien in der Gegenwart (Pseudonym L. Robert). 1875 — Stimmen des Lebens. Neue Gedichte. 1876 — Reime eines Verschollenen. 1877 — Deutsche Träume, deutsche Siege. Gesammelte vater ländische Dichtungen. 1876 — Adam kontra Eva (anonym). 2. Auflage. 1878 — Schrullen (anonym). 1878 — Eigene Wege (anonym). 1879 — Epigramme und Epiloge in Prosa. 1880 — Pera bei Poetenlicht. 1883 — Lieder und Leute. 1883; 2. Auf lage 1884 — Aus den Herbergen des Lebens. 1886 — Eines Lyrikers Chronik. 1887 — Randstriche und Nesselreime (anonym). 1888. — Sommerfahrt eines Junggebliebenen. 1888 — Kaiser Wilhelm, Kaiser Friedrich. 1888 — Schwarz auf Weiß (mit Mar garete von Oertzen). 1890 — Lieder im Widerhall. 1890 — Kapitel aus einem bewegten Leben von 1855/1864. 1895 — Auf Schwarzwaldwegen. 1896; 3. Auflage 1910 — Worte für Augenblicke. Ein Spruchbuch. 1898 — Unter uns gesagt. 1899 — Nacht. Sonettensammlung (Pseudonym St. Ervezy). 1900 — Greift nur hinein. Neue Aphorismen. 1900 — Vom Heim wege. Ritornelle. 1901 — Symphonien des Windes. Dichtung. 1901 — Zwischen Runen und Rosen. Lyrik. 1901 — Es war ein Traum. 1902 — Memoiren des Zufalls. Neue Dichtungen. 1906 — Aus den Papieren eines Grüblers. Neue Aphorismen. 1906 — Vor der eigenen Tür. Zeitgedichte. 1906 — Am offenen Fenster. Terzinen und Sonette. 1907 — Nur auf ein Wort. Sprüche und Epigramme. 1907 — Am Jungbrunnen. Neue Gedichte und Lyrik. 1907 — Nebensachen. 1910. Sprechsaal. Die Zcntralbuchhandlung Deutscher Rechtsanwälte. <Vgl. Börsenbl. Igos, Nr. 43. 108, 280 u. IS1V, Nr. 94, 119.s Vor einiger Zeit wurde in diesem Blatte die Begründung einer Zentralbuchhandlung des wirtschaftlichen Ver bandes der Rechtsanwälte unter Leitung des Herrn Rechts anwalts Soldan in Mainz erwähnt und, soweit ich mich erinnere, dieser Gründung kein langes Leben prognostiziert (Börsenbl. 1909, Nr. 108). In der letzten Nummer der Rechtsanwalts-Zeitung, des Organs dieses Verbandes, werden nun die Ergebnisse der Zentralbuchhandlung mitgeteilt, und diese sind derart, daß sie die schwersten Schädigungen für den ganzen Sortimentsbuchhandel bedeuten, denn der Umsatz betrug: im März 1910 ^ 18 953, im April 1910 ^ 16 190. Erschreckende Zahlen für die Zukunft des ganzen Sortiments! Wenn sich die Geistlichen, Ärzte, Ingenieure und andere Stände zu ähnlichen Verbänden vereinigen, so wird dem ganzen Buchhandel nach und nach das Feld völlig abgegraben, denn es bleibt nicht bei dem Bezug der wissenschaftlichen Werke allein, 828*
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