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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.05.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-05-27
- Erscheinungsdatum
- 27.05.1910
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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.G IlS, 27. Mai 1910. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 6307 lichen ,oll. Da aber doch schließlich ein Gewinn auch über diesen Reservefonds vorhanden sein wird, so soll ein solcher den Anstalten zugute kommen, die zum Wohle der Rechtsanwälte wirken. Also schließlich kommt trotz allem Hängen und Würgen der Nutzen, bzw. ein Teil davon, dessen Größe lediglich von dem Umfang der Geschäfte abhängt, die die Zcntralbuchhandlung macht, denjenigen zugute, die dis Bücher von der Zentralbuchhandlung bezogen haben, also ihren Kunden) diese Zuwendung ist also nichts weiter als ein Rabatt, der allerdings nicht den einzelnen Beziehern direkt zufließt, sondern den für sie bestimmten Anstalten gewährt wird, und steht als solcher in Wider spruch mit ß 3, Ziffer 3 und tz 8, Ziffer 1, 2 der Ver kaufsordnung. Der Buchhandel hat schon manches über sich ergehen lasten müssen. Er hat sehen müssen, wie die Vereinsbuch handlungen wachsen und ihm das Blut entziehen; eine Gründung zu unterstützen wie die Soldatische, die sich zum Ziel setzt, Verlag wie Sortiment auszuschalten, ist ihm aber bisher nicht zugemutct worden. Wie ein Treppenwitz der Weltgeschichte mutet es an, wenn auf der ersten Seite der Nummer 5 der Deutschen Rechts anwalts-Zeitung unter »Geschäftliche Mitteilungen. Nr. II- das Formularbuch für deutsche Rechtsanwälte angezeigt ist und das Formularbuch für preußische Notare in Aussicht gestellt wird, während unter Nummer III die Zunahme der Rechtskonsulenten und Prozeßagenten »eine der unliebsamsten Folgeerscheinungen des Prinzips der mündlichen Verhandlung» genannt wird und ». . . sowie zur Abwehr einer oft unlauteren Konkurrenz weitere gesetz geberische Maßregeln im Sinne der Beschränkung des Rechts- konsulententums« angeregt werden. Wo die Konkurrenz ihn selbst bedroht, ist Herr Soldan ihr abhold; sie uns zu machen, scheint ihm aber vollständig berechtigt. Hier heißt es also: Einigkeit des gesamten Buch handels in der Abwehr einer Schädigung, die nicht groß genug eingeschätzt werden kann! Ein jeder sei auf seinem Posten und tue seine Pflicht! Lasse sich auch niemand durch Drohungen einschüchtern, wie sie vielleicht an ihn herantreten werden. Namentlich erwarten wir dies von den Mitgliedern der neu begründeten »Vereinigung rechts- und staatswissenschaftlicher Verleger«! Kleine Mitteilungen. FabrikSmätzige Bilderfälschung. — Der Professor der Kunstgeschichte an der Universität Leiden vr. W. Martin macht im »Bulletin van der Oudheitkundigen Bond« aus die Existenz einer in Holland (wahrscheinlich im Haag) errichteten Fabrik aufmerksam, in der Nachbildungen alter Gemälde, be sonders Jnnenräume von Ostade und Stilleben von Fht, hergestellt werden. Seitdem nämlich vor vielen, vielen Jahren ein Jonkheer des Tombe im Haag den berühmten Mädchenkopf des Delftschen Vermeer für einige Gulden gekauft hat, gilt es in weiten Kreisen der Residenz, namentlich in solchen, in denen man die Kenntnis alter Gemälde gepachtet zu haben glaubt, als ein feststehendes Dogma, daß man, wenn nur der Zusall will oder wenn man die richtige Gelegenheit am Schöpse ergreift, für »einen Apsel und ein Ei» einen Jan Steen, Ostade oder Fyt erwerben könne, und von dieser fixen Idee haben denn auch Verfälscher den entsprechenden Gebrauch gemacht. Wie vr. Martin mitteilt, find ihm allein in den letzten Wochen ein halbes Dutzend solcher Fäl- schungen zur Beurteilung vorgelegt worden; es waren Jnnenräume und Stilleben, für die per Stück einige hundert Gulden bezahlt worden waren. Man kann aber auf den ersten Blick erkennen, daß diese Fälschungen aus einer und derselben Fabrik stammen, die nach demselben Rezept zu arbeiten scheint. Ihre Produkte sind äußerst grob, haben aber einen angenehmen und ansprechenden Farbenton, sie sind aus neues Holz gemalt, dem man aus der Hinterleite durch Bestreichen mit einer Sauce ein altertümliches Aussehen zu geben versucht hat, wogegen die Fabrik — vermutlich aus Unwissenheit — versäumt hat, die Ränder der vier Seiten schief zu beschneiden. Bringt man aus die Farbe Alkohol, so ver- schwindet sie in kurzer Zeit und wird zu einem dicken Brei, während der Firnis einen eigentümlichen Geruch verbreitet. Die Jnnenräume von Ostade haben stets die ebenso lächerliche wie sinnlose Handzeichnung LVO, und aus den Stillcben kommen einige unlesbare Buchstaben vor, aus denen man mit einiger Mühe den Namen Fiyt entziffern kann. Da zu befürchten ist, daß diese Fabrik auch in Deutschland ein Absatzgebiet suchen und wohl auch finden wird, so dürste eine Warnung nicht überflüssig sein. sBossische Ztg.) KonkurS-Eröffnung. — Wie leider verspätet zu unserer Kenntnis kommt, hat das Handelsgericht in Prag am IS. Januar d. I. über das Vermögen des Ottokar BroL in Firma Bros L Bohaö, Buch-, Kunst-, Musikalienhandlung und Antiquariat in Nusle bei Prag, den Konkurs eröffnet. Konkurskommissär Landes- gerichtsrat Johann Porak in Prag. Masseverwalter vr. Albert Geber in Prag-Nusle. Warnung vor einem Betrüger. — Wie die Leipziger Tageszeitungen melden, tritt in Leipzig ein Schwindler aus, ein etwa 2S Jahre alter, angeblich stellenloser Buchhandlungsgehilse. Er erscheint in Buchhandlungen, legt ein Schreiben vor, wonach er in einer Buchhandlung in Eberswalde engagiert worden ist, und bittet um das Reisegeld. Das vorgelegte Schreiben ist gefälscht. Der Betrüger, dessen Person bereits bekannt ist, ist 2S Jahre alt, von mittlerer untersetzter Gestalt, hat hellblondes Haar, eben solchen Schnurrbart und gesundsarbiges Gesicht. Die Stiftungen der Handelskammer und des «crcins der Buchhändler zu Leipzig für das Neue Leipziger Rat haus. — Am 24. Mai d. I. haben die Leipziger Handelskammer und der Verein der Buchhändler zu Leipzig durch Abord nungen die von ihnen zur Erinnerung an die Einweihung des Neuen Rathauses gestifteten, von der Hand des Leipziger Künstlers, des Geheimrats Professors vr. Max Klinger entworfenen silbernen Taselaussätze im Großen Festsaale des Neuen Rat hauses der Stadt Leipzig übergeben. Die Abordnungen bestanden aus den Herren Kommerzienrat Habenicht <in Ver tretung des verhinderten Herrn Geh. Kommerzienrats Zweiniger), Reuter und Syndikus vr. Wendtland, seiner den Herren Verlags buchhändler Ferdinand Lomnitz und Buchhändler Richard Francke (als Vertretern des Vereins der Buchhändler). Ober bürgermeister vr. Dittrich übernahm die Geschenke im Namen der Stadt und sprach den Schenkgebern wärmsten Dank aus sür die Stiftungen dieser kostbaren Geschenke, die eine neue Zierde des Stadtschatzes bilden. — Die beiden Tafelaufsätze schmückten bei der Geburtstagsfeier des Königs am folgenden Tage zum ersten Male die Festtascl im Großen Rathaussaale. Ein amtliches französisches Werk über den Krieg von 1870—71. — Der französische Minister des Auswärtigen Pichon hat am s. März 1S07 von dem Präsidenten Fallieres ein Dekret erwirkt, laut dessen eine amtliche französische Quellenveröffent lichung über den Krieg von 1870—71 in die Wege geleitet werden sollte. Es handelt sich dabei um die Herausgabe der Berichte der französischen Botschafter, Gesandten und Spezialagenten aus allen europäischen Hauptstädten, beginnend mit dem 24. Dezember 1864 und reichend bis zum Ausbruche des Krieges am IS. Juli 1870. Präsident Falliöres hat zu Mitgliedern der Kommission für das Werk, das den Titel »vss originss ckiptomatiquos cks 1a guorrs cke 1870—71» führen soll, ernannt: die Herren Deluns- Montaud, ülinistro VIenipotontiairs, 6bsk cks 1a Division ckes Lrcbivss, die Professoren Aulard und Emile Bourgeois von der vaoulte ckos vsttros der Pariser Universität und den Abgeordneten Josef Reinach. Nach dem Tode von Deluns- Montaud wurde Reinach zum Präsidenten der Kommission er nannt; als Sekretäre wurden bestellt Pierre Caron, Archivar an den Lrebivos nationales, Professor Pierre Muret, Professor am Lyzeum von St. Quentin, und Georges Pages, Professor am SIS«
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