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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.05.1910
- Strukturtyp
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- 1910-05-24
- Erscheinungsdatum
- 24.05.1910
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116, 24. Mai IS1V. Nichtamtlicher Teil. BSrs-ublott f. d. Mlchn. »uchhand-l. 6153 Nichtamtlicher Teil. Vom englischen Buchhandel. Am 13. April hielt der »kablisders' 6irols« sein zweites Festmahl im Trocadero-Restaurant, zu dem neben vielen Ver legern auch bedeutende Schriftsteller und Sortimenter geladen waren und wo, in meist humorvoller Weise, bemerkenswerte Reden über Literatur und Buchhandel gehalten wurden. Eine ausführliche Beschreibung der ganzen Feier befindet sich im »kndlislisi's' Oii-ovlsr« vom 16. April. Einiges davon dürfte auch für Deutschland von Interesse sein und, was noch mehr zu wünschen wäre — ich denke an die Stelle über das Verschenken von Verlagswerken —, zur Beherzigung dienen. Mr. Anthony Hope Hawkins, der allbekannte Schrift steller, hielt eine längere Rede über die Beziehung zwischen Literatur und Buchhandel. Der Vorsitzende des Abends Mr. Waugh brachte einen Trinkspruch auf den Buchhandel aus. Er verglich den Buchhandel mit einer alten Dame, die — man sollte es annehmen — im Laufe der Jahre so weit gekommen wäre, daß sie ihre eigne Lage am besten verstehe. Aber sobald sich bei ihr mal ein Gebrechen zeige — und das sei leider öfter der Fall —, so fänden sich auch gleich Dutzende von Leuten, die sich Zu trauen, der alten Dame wieder auf die Beine zu helfen. Man rechne ihr öffentlich vor: soviel kostet das Papier, soviel der Druck, und soviel bekommt der Schriftsteller, der eigent lich viel mehr erhalten müßte. Alle Welt glaube dann, die Verleger bereicherten sich auf Kosten des Schriftstellers und des Publikums und schwelgten in Millionen. Ein andrer komme und sage: 31/6 ä. für den dreibändigen Roman ist zu viel. Die alte Dame gehe auf 6/— herunter, bis wieder ein andrer hcrausftndet, daß dabei wieder jemand einen Schilling unnötigerweise verdiene. Er hänge cs an die große Glocke, und die alte Dame gehe noch weiter herunter bis auf 7 ä., wobei dann weder Autor, noch Verleger, noch Buchhändler einen richtigen Verdienst hätten. Man sage wohl, das Publikum verlange es; aber das Publikum müsse nehmen, was wir ihm geben. Darum setzen wir einen Preis für Bücher fest, wobei die Beteiligten noch etwas länger leben können. Es scheine aber das richtige Verständnis dafür zu fehlen, daß Autoren, Verleger und Buchhändler alle Kinder einer Familie seien. Mr. Murray vom weltbekannten Hause gleichen Namens sprach darauf über den Preis der Bücher, hauptsächlich aber klagte er über den Bücherbeltel. Mr. Waugh habe in seiner Rede bei der Pence-Ausgabe Halt gemacht, aber es gebe noch Leute, denen selbst dieser Preis noch zu hoch sei. Ost komme cs vor, daß Leute an den Verleger heranträten und unter irgend einem Vorwand (Rezensionsexemplar usw.) dessen Verlagswerke umsonst haben wollten. Es fei ihm eine große Bibliothek bekannt, die sich damit rühme, ihre Fächer mit Büchern gefüllt zu haben, die ihr vom Verleger umsonst gegeben wurden. Er wisse nicht, ob die Bibliothek auch an den Baumeister oder den Zimmermann, der die Regale ge liefert habe, mit der Bitte um Gratislieferung heraugetreten sei; aber er könne sagen, daß man in ungeniertester Weise die Verleger anbettele. Mr. Murray sah der Zukunft sehr pessimistisch entgegen; er glaube, daß, wenn die 6sb.-Novelle aussterbe, cs sehr schwierig für den Anfänger sein werde, einen Verleger zu finden, denn nur bekannte Autoren könnten in den billigeren Ausgaben auf Erfolg rechnen. — Auch der Überhandnahme von Herabsetzungen des Ladenpreises oder — kürzer — des Verramschens von Büchern kurz nach Er scheinen wurde gedacht. Wie oft sehe der Sortimenter seine Regale noch gefüllt mit teuren Büchern, die anderweit für die Hälfte oder darunter ausgeboten würden, und da man BörleMatt sür den Deutsche» Buchhandel. 77. Jahrgaua. das 5 cond.-System in England nicht kenne, so werde durch das Verramschen der Sortimenter erheblich geschädigt. Zwar gäbe esFirmen, die sich beiPreisherabsetzungen entgegenkommend zeigten, entweder indem sie den Preisunterschied vergüteten oder die übriggebliebenen Exemplare zurücknähmen; aber nicht alle Firmen handelten so korrekt. Der Buchhändler aber werde mißtrauisch und schränke seine Bestellungen neuer Werke nach Möglichkeit ein. Die Folge davon sei dann, daß man in vielen Läden nur noch herabgesetzte und eine kleine Auswahl neuer Bücher ganz erfolgreicher Autoren sehe. Letztere, d. h. besonders neuere und unbekanntere Autoren würden darunter auch zu leiden haben. Nicht zuletzt aber würden es die Verleger merken, denn wenn bei der 6/—-Aus gabe meist noch die Kosten durch den Verkauf gedeckt würden, so würden die billigen Ausgaben mehr oder weniger Verluste bringen. 8. 3. Neue Zeitschriften und Zeitungen auf heutigen deutschen Bibliotheken. Von Ludwig Fränkel (Planegg, Oberbayern). I. Ein amtlicher Katalog wissenschaftlicher Zeitschriften. »Alphabetisches Verzeichnis der laufenden Zeitschriften, welche von der K. Hof- und Staatsbibliothek München und einer Anzahl anderer Bibliotheken Bayerns gehalten werden« nennt sich anspruchslos der stattliche (XIV und 427 Seiten) Band, der auf dem Titelblatte neben der Ortsangabe München an der Stelle des Verlags die Notiz trägt: »K. Hof- und Staatsbibliothek. In Kommission der Palmschen Hofbuchhandlung«; er ist für 2^« allgemein käuflich. Eine lehrreiche Vorrede unterrichtet knapp und klar über die beobachteten bibliographischen Grundsätze. Verfaßt und unter zeichnet hat sie der seit Sommer 1909 amtierende neue Direktor der Münchner Staatsbibliothek vr. Hans Schnorr von Carolsfeld, des plötzlich verstorbenen Georg von Laubmann überaus tätiger Nachfolger. Laut dieser Vorrede entstammt die Anregung zu dem hier durchgeführten Unternehmen dem längeren Bedürfnisse ge lehrter Kreise nach einer Zusammenstellung sämtlicher Zeitschriften, die die größeren staatlichen oder nicht in reinem Privatbesitz be findlichen Bibliotheken Bayerns halten. Am 22. Mai 1908 forderte das bayerische Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schulangelegenheiten, indem es zur Herstellung eines solchen Gesamtverzeichnisses Auftrag erteilte, eine große Anzahl Staatsstellen, Behörden, Anstalten, Gelehrten- und ähnliche Ge sellschaften des Landes auf, die bei ihnen einlaufenden regelmäßig oder unregelmäßig erscheinenden periodischen Ver öffentlichungen zusammenzustellen. Man faßte diesen Begriff und den der Zeitschriften im weitesten Sinne, bezog also auch hinein: Sammlungen abgeschlossener Abhandlungen verschiedener Verfasser, Jahresberichte von Vereinen mit wissenschaftlichen Ab handlungen, Kongreßberichte, Jahresberichte über die Fortschritte einzelner Wissenschaften, auch falls sie bandweise und nicht all jährlich erscheinen. Ausgeschlossen blieben: politische Zeitungen, Kreis-, Amts- und Gemeindeblätter, kommunale Verwaltungs berichte, Jahresberichte der Handelskammern, Adreßbücher, Fach- und andere Kalender außer den Literaturkalendern, Geschäfts berichte von Aktiengesellschaften, Jahres- oder Rechenschafts berichte lokaler Anstalten und Vereine mit rein geschäftlichem Inhalte, Mitgliederlisten und Statuten der Vereine, Vereins publikationen, die nicht unter durchlaufendem Gesamttitel er scheinen, Urkundenbücher, endlich Jahresberichte und Programme der Unterrichtsanstalten, sür die ja besondere Verzeichnisse im Buchhandel herausgegeben sind. Danach erfolgte die Auswahl. Die Entscheidung, was somit in diesen Generalkatalog aufzunehmen war und was nicht, kann als vorbildlich gelten, wo der Begriff Periodica, den so viele sich mit »Zeitschriften« deckend wähnen, so arg dehnbar ist. Die gemäß diesem Prinzip hergestellten Einzelübersichten vereinigte und verarbeitete sodann die Münchner Hof- und 795
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