Künftig erscheinende Bücher. 116, 24 Mai 1910. Verlag von Egon Fleische! Sc Co., Berlin W 9 s Demnächst erscheint: Hörner trägt der Ziegenbock R°ma» Km-l von Perfall A ^ Perfalls neuer Roman zeigt den bald sechzigjährigen Dichter noch in jugendlicher Frische und in immer aufwärts führenden Linien seiner künstlerischen Entwicklung. Der eigen tümliche Titel hängt zusammen mit der Symbolik des Teufelsglaubsns, und der Roman schildert uns ziemlich abenteuerliche Vorgänge, die im engsten Zusammenhang mit tieferen Fragen des Katholizismus und des religiösen Glaubens überhaupt stehen. Perfall ver tritt dabei keine ausgeprägte Tendenz, sondern schildert den süddeutschen Katholizismus in ganz objektiver und sympathischer Weise. In der Laupthandlung dreht es sich um das Schicksal eines früher gescheiterten Offiziers, der in Amerika sich ein Millionen vermögen erworben hat und in die deutsche Leimat zurückkehrt. Nicht bloß religiöse und sittliche Probleme, sondern auch moderne Gesellschaftsverhältniffe erfahren durch den erprobten Lebenskenner, der Perfall ist, eine höchst fesselnde Beleuchtung, so daß das Buch über die einfache Unterhaltung hinaus dem Leser reiche Anregung bietet. Ezechiel der Zugereiste Preis geheftet M. 3.— gebunden M. 4.— Roman Wittels von Es liegt hier ein Werk vor, das schon als Depot von feinem, auch gröberem Lumor einer gewissen Beachtung wert ist. Der Autor wird häufig so bissig, daß nicht alle Kreise unge trübte Freude an diesem Buche haben werden. Dafür kann die Schadenfreude derer, die sich nicht getroffen fühlen, um so reiner sein. And wenn Schadenfreude die reinste Freude ist, dann bietet der satirische Roman, dessen Titel und Leld .Ezechiel der Zugereiste" heißt, der reinen Freude reiche Fülle. Denn seit dem sinnreichen Ritter von der Manch« ist es keinem Menschheitsretter übler ergangen als dem armen reichen Fabrikantensohn aus dem Westen, der die Detekliogejchichten für ernst und wahr nimmt, wie sein glorreicher Vorfahr im Geiste die Riltergeschichten für ernst genommen hat. Der Verfasser findet Gelegenheit, den Leiden mit hoch und nieder, mit Kutschern, Unter- und Oberbeamten, mit Slraßendirnen und parfümierten Letären, mit Dichtern und Fabrikanten, mit vornehmen Damen und mit süßen Mädeln in Verbindung zu zeigen; jedoch das Resultat ist immer gleich: dem armen Ezechiel geht es schlecht. Nichts aber macht einen Menschen sympathischer, als wenn er erfolglos ist. Es ist leicht möglich, daß um Ezechiel den Zugereisten noch manch ein Streit entbrennt. Es ist ein keckes, aggressives Buch. Man wird es lesen müssen. Wir bitten, zu verlangen! Bestellzettel in der Beilage! Lochachtungsvoll Egon Fleische! öc Co. Berlin, Mai 1910