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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-05-14
- Erscheinungsdatum
- 14.05.1910
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191005143
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1910
- Monat1910-05
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- Börsenblatt für den deutschen Buchhandel
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^ 109, 14 Mai 1910 Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 5779 225 Xünstlerckruolre. L 4L 105.—. Loüriktckruolr auk oüinss. I?Lpier. .tt 31,50. ^s. I*. NonckoLL, I,onckon. 1904. Loliablrunsd von 8^ckne^ L. IVilson. 1907. 30,6:25,3 ein. o 1^7.7 s iz,g om. " küotoZravüre. 41 : 32 ein. 4L 20.—. 225 Xüngtleräruoke. ä 4L 105.—. 8obriktckruok. 4L 31,50. Der Lesehunger des russischen Volks. Von L. Mawrow. (Aus dem Aprilhest von Wolffs »Jswestija«.) Aus allen Gegenden des großen russischen Reichs, aus Städten, Marktflecken und Dörfern, kommen an die haupt städtischen Buchhändler Klagen und Bitten, daß man den Volks massen Bücher umsonst schicken möchte. Es sind nicht nur Ver eine und gesellschaftliche Gruppen, die diese Bitten an die Verleger richten, sondern namentlich auch Dorfschullehrer, die fortwährend über Mangel an Lesestoff in ihren Bibliotheken klagen. »Erbarmet euch unser« — schreibt ein Lehrer —, »das Volk will lesen, hat aber nichts, was dieses Verlangen stillen könnte. Alles, was bei uns vorhanden ist, wurde längst verschlungen, und wir hungern und dürsten nach neuer geistiger Nahrung, namentlich nach solchen Schriften, die einen nützlichen, wertvollen Inhalt haben. Hauptsächlich solche fehlen uns, und an Mitteln, sie anzuschaffen, mangelt es uns.« — »Ihr, in den Hauptstädten, habt gar keinen Begriff von dem bei uns herrschenden Lesehunger« — schreibt eine Dorfschullehrerin — »wir können diesen Hunger nur mit elenden Brocken stillen, Geld zum Bücherkaufen haben wir nicht, und unser ganzes Hoffen richtet sich auf die Verleger«. Dutzende und Hunderte solcher und ähnlicher Briefe erhalten die Verleger fortwährend; aber wie ist es möglich, solche Wünsche zu erfüllen! Sogar die größten und freigebigsten Verleger sind nicht imstande dazu. Ist es denn überhaupt auch ein billiges Verlangen, den Verlegern eine solche Last aufzubürden, um durch unentgeltliche Zusendung von Büchern den Lesehunger des nach Millionen zählenden Volkes zu befriedigen? Alle diese Wünsche und Bitten können den Bittstellern doch höchstens Ladenhüter und wertloses Lesefutter schaffen. Die Regierung und die wohlhabenden Gesellschaftsklassen sind dazu verpflichtet, die Stadt- und Dorfbibliotheken mit ge eignetem Lesestoff zu versorgen. Planmäßige und umfangreiche Maßnahmen müßten hierzu ergriffen werden. Es sollte die Auf gabe spezieller Vereine sein, diese armen Bibliotheken mit nütz lichem Lesestoff zu versorgen. Derartige Vereine und Gesellschaften müßten Beiträge sammeln, um für die Aufklärung des Volkes zu sorgen und um geeignete Bücher anzuschaffen, sie an die bedürftigen Bibliotheken, namentlich in entfernten und abgelegenen Gegenden, wohin sich gute Bücher nur selten verirren, kostenlos zu versenden. Im Auslande, namentlich in Deutschland, gibt es solche Ge sellschaften und Vereine, die Tausende von Exemplaren, zuweilen ganze Auflagen von guten Büchern ankaufen und sie unentgeltlich an öffentliche Bibliotheken verteilen; dort finden sich auch einzelne vermögende Leute, die solche Bücher, die sie für nützlich halten, in großer Anzahl erwerben und an Bibliotheken verschenken. Man berichtet z. B., daß ein reicher Mann in München von einem Buche eine ganze Auflage aufgekauft habe, um des Ver fassers Ansichten zu verbreiten. Ein anderer soll, wie man mit teilt, von Heinrich Heines Werken eine große Anzahl von Exem plaren angekauft und gratis verteilt haben. (!?) Daß die Verleger aus eigenen Mitteln den Lesehunger des Volkes befriedigen müßten, ist nicht nur an und für sich unbillig, sondern auch deshalb unberechtigt, weil die Zeit längst vorüber ist, wo man zu sagen pflegte, das Buch sei keine Ware. Jetzt ist es längst schon eine, zwar besondere, eigenartige, aber immerhin doch eine Ware, die einen bestimmten Wert repräsentiert und auf Absatz, nicht auf unentgeltliche Verteilung berechnet ist; eine Ware, deren Preis im Verhältnis zum wahrscheinlichen Absatz festgesetzt wird. Wie streng die deutschen Verleger in dieser Hinsicht das Buch beurteilen, beweist die Tatsache, daß sie sich geeinigt haben, Bücher nicht mehr umsonst zu verabfolgen. Dieser Beschluß wurde nicht durch Profitsucht, auch nicht durch andere egoistische Beweg gründe hervorgerufen, sondern um zu zeigen, daß das Buch ein Wertobjekt sei. Und sie sind überzeugt, daß die Verschenkung von Büchern deren Wert und Bedeutung herabsetzen und die Industrie des Bücherverlags schädigen würde. Würden die Regierung, die Gemeindebehörden, die wohl habenden'.Gesellschaftsklassen und Vereine, die das Bedürfnis, Bibliotheken zu errichten oder mit nützlichen Büchern zu vervoll ständigen, erkannt haben, von den Verlegern Bücher kaufen, so wäre das verständig und gerechtfertigt. Solche Tätigkeit muß nicht nur gebilligt, sondern sogar begünstigt werden und die Ver leger würden sie nach Möglichkeit unterstützen. In Rußland gab der verstorbene Verleger Pawlenkow das einzige Beispiel der Verbreitung von Bibliotheken durch unent geltliche Versendung von Büchern. Diese kleinen Bibliotheken, von denen eine jede nur den Wert von fünfzig Rubel hatte, waren aber nur Tropfen im Meere, wenn man sie mit den Be dürfnissen vergleicht, die im großen russischen Reiche herrschen, und mit dem Lesehunger des russischen Volks. Pawlenkows Beispiel müßte durch Gründung von speziellen Gesellschaften zur Ein richtung und Vervollständigung von Volksbibliotheken in großem Maßstabe nachgeahmt werden. Aber die Gründung solcher Ge sellschaften darf nicht verhindern, daß auch die Regierung und die Behörden für die Vermehrung von städtischen und Dorf bibliotheken und deren Ergänzung durch nützliche Bücher sorgen Kleine Mitteilungen. Gestohlene Bücher. — Am 21. April d. I. hat hier ein Unbekannter die nachstehend näher beschriebenen Bücher in einer hiesigen Buchhandlung zum Kaufe angeboten. Als der Unbekannte nach der Herkunft dieser Bücher befragt worden ist, hat er die Flucht ergriffen und die Bücher zurückgelassen. Die Erörterungen nach dem Eigentümer sind bis jetzt ohne Erfolg geblieben. Beschreibung der Bücher: 1 Lehrbuch der Botanik, von Professor vr. Schmeil. Verlag von Quelle L Meyer, Leipzig (Erwin Nägele) 1909. 2 Bände: Geschichte der Römischen Kaiser, Band 1 und 2, von Alfred yon Domaszewski. Verlag von Quelle L Meyer, Leipzig 1909. Der rechtmäßige Eigentümer kann sich bei Unterzeichneter Be hörde melden. Leipzig, den 10. Mai 1910. Kr. V. A. II Nr. 964. Das Polizeiamt Leipzig, Kriminalabteilung. I. A.: Nitsch, Kriminal-Kommissar. Verdächtige Bücherangebote. — Ein verdächtiger Buch verkäufer ist in Berlin aufgetaucht. Seine Ware scheint 747*
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