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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.04.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-04-26
- Erscheinungsdatum
- 26.04.1910
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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4962 B»rs-,Mi>U s d. Dtschn. Buchhand-l. Nichtanitlicher Teil. ^ 94. 26. April ISlv Schwerer fast noch als die Warenhäuser schädigen dis fortgesetzt sich vermehrenden Büchervertriebe der Vereine aller Art das Sortiment. Sie kennen aus der letzten Nummer unserer Mitteilungen die neuerdings geplante »Freie Verlagsgenosseuschaft der deutschen Hochschulen» und die »Wirtschaftliche Vereinigung deutscher Rechtsanwälte«. Beide sind charakteristisch für das Be streben ganzer Berufsgruppen, den Buchhandel auszuschalten, beide sind in gleicher Weise gegen Sortiment wie gegen Verlag gerichtet, erfordern also ebenso wie alle ähnlich gearteten Unternehmungen die einmütige Abwehr des ge samten Buchhandels. Kein Sortimenter darf unseres Er achtens dem Verlagswerke eines derartigen Vereins seine Unterstützung leihen, kein Verleger sollte einem Verein irgend welcher Art, der die Ausschaltung des Sortiments und — des Verlags bezweckt oder voraussetzt, seine Verlagswerke zum Vertrieb übergeben. Ihr Vorstand wendet allen der artigen Gründungen und Bestrebungen fortgesetzt sein Augen merk zu, er wird seine Gegenmaßregeln auch in Zukunft nach Möglichkeit zu treffen suchen, ohne jedoch, was aus begreiflichen Gründen sich nicht empfiehlt, sie öffentlich bekannt zu geben. Auch über die wachsende Konkurrenz zahlreicher anderer Vereine mehren sich die Klagen, auch solcher Vereine, die unter der Flagge der Wohltätigkeit, der Volksbildung, der Veredelung der Literatur usw. segeln. Wenn derartige Be strebungen, sobald sie rein zutage treten, unbedingt die Unter stützung seitens des soliden Sortiments beanspruchen können, so ist ihnen doch mit aller Kraft entgegenzutreten, sobald Geschäftspraktiken zweifelhafter Art mit ihnen verbunden sind oder sobald eine neue Schädigung des Sortiments durch sic zu erwarten ist. Wir möchten an dieser Stelle so nachdrücklich wie möglich dem Vorstande des Börsenvereins ans Herz legen, ungesäumt sein Augenmerk auf die Auswüchse des Warenhausbuchhandels und des Vereinsbuchhandels zu richten und Mittel und Wege zu ihrer Einschränkung ausfindig zu machen, um den Gesamtbuchhandel vor neuer schwerer Schädigung zu bewahren. Wir stellen dem Vorstands des Börsen vereins unsere tatkräftige Mitarbeit hierbei jederzeit zur Ver fügung. Bei den Verhandlungen, die seinerzeit zwischen dem Vorstande des Vereins von Verlegern deutscher illu strierter Zeitschriften und Ihrem Verbandsvorstande statt gefunden haben, war seitens des letzteren angeregt worden, die Verleger mögen das Sortiment billigerweise für die Mehrkosten entschädigen, die ihm aus der Beförderung der Zeitschristen-Beilagen und der manchmal übergroßen Jnseraten- anhänge erwachsen und die den Verdienst bei der Lieferung von Zeitschriften völlig illusorisch machen. Die Zeitschriften verleger haben es seinerzeit nicht direkt abgelehnt, eine solche Entschädigung in Erwägung zu ziehen. Der Unterzeichnete Vorstand hat aus Grund jener Verhandlungen sich an den Vorstand des Vereins der Verleger illustrierter Zeitschriften mit dem Ersuchen gewandt, der Frage der Entschädigung jetzt näher treten zu wollen. Zu unserem Bedauern hat der Vor stand des Vereins der Verleger illustrierter Zeitschriften eine Behandlung der Angelegenheit als Vereinssache abgelehnt und uns auf Verhandlungen mit den in Frage kommenden einzelnen Verlegern hingewiesen. Solche Verhandlungen er scheinen uns jedoch völlig aussichtslos, da der einzelne Ver leger kaum in der Lage und willens sein wird, eine Ent schädigung zuzubilligen, wenn der Konkurrent etwa sie ablehnt. Wenn irgend eine Frage nur als Bereinssache zu lösen ist, so ist es diese und die eng mit ihr verbundene betreffend die Ablehnung der das Sortiment schädigenden Inserate der Abzahlungsgeschäfte seitens der illustrierten Zeitschriften. Wir wiederholen deshalb an dieser Stelle unser Gesuch an den Vorstand des Vereins der Verleger deutscher illustrierter Zeitschriften, sowohl der Entschädigung des Sortiments für Jnseratanhänge und Beilagen als auch der Frage der Nicht aufnahme das Sortiment schädigender Inserate sein Interesse zuwenden zu wollen. Verschiedentlich hat uns das Für und Wider eines Beitritts des Buchhandels zum Hansabunds be schäftigt. Wir halten die Frage jetzt für genügend geklärt und möchten nur nochmals darauf Hinweisen, daß eine der artige Mittelstandsvereinigung, wie sie der Hansabund un bedingt ist, der Unterstützung durch allgemeinen Beitritt dringend bedarf, um segensreich wirken zu können. In dem Bestreben, der Reinigung des Adreßbuchs zu einem schnelleren Fortgang zu verhelfen, hat sich Ihr Vorstand an eins Reihe von Vereinen gewandt mit der Bitte, die ihnen zugefallen?, freilich oft recht schwierige und zeit raubende Arbeit nunmehr schnellstens zu einem Abschluß bringen zu wollen. Unsere Ermahnung hat den Erfolg ge habt, daß jetzt bis auf geringe Ausnahmen das gesamte Material der Kreis- und Ortsvsreine sich in den Händen der Geschäftsstelle des Börsenvereins befindet. Mehrfach ist auf die Gefahr hingewiefen worden, die ein privates Adrcß- buchunternehmen dem offiziellen durch ein reicheres Adressen material etwa bereiten könnte. Wir teilen derartige Be fürchtungen in keiner Weise, sind vielmehr der Ansicht, daß ein offizielles Adreßbuch, das in sorgfältigster Redaktions arbeit die für den Buchhandel überflüssigen oder ihn gar schädigenden Adressen entfernt, von ungleich größerem Nutzen für alle Zweige unseres Berufes sich erweisen muß als ein solches, das dieser kritischen Sichtung entbehrt. Die Hauptversammlung des Börsenvereins der deutschen Buchhändler hat in der Kantate-Versammlung 19VS ihr tiefes Bedauern über das Anwachsen unsittlicher und Schund literatur ausgesprochen und erklärt, daß der Buchhandel Deutschlands, Österreichs und der Schweiz jede Gemeinschaft mit den Erzeugern und Verbreitern solcher volksvergifteuden Literatur ablehne. Unter dem 3V. März d. I. hat der Vorstand des Börsenvereins diese Erklärung noch einmal den buchhänd lerischen Vereinen ins Gedächtnis gerufen und ihnen zugleich ans Herz gelegt, neben der Abwehr derartiger Literatur auch die positiven Maßregeln nicht zu unterlassen, dis geeignet sind, an Stelle dieser verderblichen Ware gute Jugend- und Volksschriften dem Publikum zugängig zu machen. Der Vor stand weist darauf hin, daß es notwendig ist, durch Vor- lätighalten guter und einwandfreier Literatur den kleinen Mann in die Buchhandlung zu locken, und fordert die Mit glieder des Börsenvereins aus, in diesem Sinns zu handeln Auch wir unterstützen warm diese Anregung des BörsenvereiusvorstandeS und bitten die Vorstände der Ver eine, in geeigneter Weise auf ihre Mitglieder einzuwirken. Neben den allgemeinen Wahlen, die für den Börsen verein in dieser Ostermesse stattzufiuden haben, interessieren den Verband ganz besonders die Wahlen zum Vereinsaus schuß, die die Kreis- und Ortsvereine durch ihre Wahlmäuner vorzuuehmen haben und die die Vertretung des Sortiments im Vereinsausschuß darstellen. Es scheiden in diesem Jahre die Herren R. L. Prager in Berlin und Alexander Ganz in Köln a. Rh. aus, von denen nur Herr Ganz wieder wählbar ist. Die Vereinigung der Berliner Mitglieder des Börsen vereins hat anstatt des Herrn R. L. Prager Herrn Gustav Küstenmacher i. Fa. Paul Schsller's Buchhandlung in Berlin vorgeschlagen, und Ihr Vorstand hat sich gefreut, auch seiner seits für diesen Kandidaten, der als langjähriger Vorsitzender des Berliner Sortimentervereins sich bewährt bot, aus vollem
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