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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.04.1910
- Strukturtyp
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- 1910-04-16
- Erscheinungsdatum
- 16.04.1910
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- Deutsch
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Nichtamtlicher Teil. .G 88, 16. April 1S1V. folgt. Es muß aber ernstlich darauf hingewiesen werden, daß man doch wohl daran tun würde, die in Deutsch land immer noch sehr starke Neigung, einer Gslegen- heitsgesctzgebung das Wort zu reden, stärker zu be kämpfen, als cs bisher geschehen ist. Was man verlangt ist doch genau genommen nichts anderes als der Erlaß eines Gelegenheitsgesctzes. Daß dieses Gelegenheitsgesetz den Namen der I-or Wilhelm Meister führen würde, verschafft ihm zwar eine bevorzugte — man könnte mit einem der neuesten Rcichsgesetzgebung entlehnten Ausdruck sagen i gehobene — Stellung, ändert aber den Charakter des Gelegenheitsgesetzes doch nicht. Das Urheberrechtsgesetz ist nun aber doch auf dauernde Verhältnisse und Bedürfnisse angcpaßt, nicht ledig lich vorübergehende. Erscheint es wirklich angemessen, wegen eines Einzelsalles die wohlerwogenen und auch aus rich tigen Prinzipien beruhenden Bestimmungen des Gesetzes zu ändern? Man sagt wohl, der Fall könne sich wiederholen. Gewiß, an sich besteht die Möglichkeit, tatsächlich ist sie aber doch eine sehr entfernte; denn daß ein Epigone Walthers von der Vogelweide eines schönen Tages sich meldet und auf ein posthumes Werk des Meisters Anspruch erhebt, wird doch wohl im Ernste kaum irgendwo angenommen werden. Sollte es nicht richtiger sein, de» Weg der Gelegenheitsgesetz- gebung nicht zu betreten und lieber den Versuch zu machen, die Handschrift Wilhelm Meisters zu veröffentlichen, aus die Gefahr hin, daß irgend ein Seitenverwandter Goethes noch lebt, der den Mut hätte, denjenigen, der dem deutschen Volke den Genuß des Werkes verschafft hat, wegen Ver letzung des Urheberrechts der Erben Goethes zu verklagen? Verfasser ist der Meinung, daß es zu sehr bedenklichen Konsequenzen führen würde, wenn auch das Urheberrecht sich gefallen lassen müßte, ein Objekt der Gelegenheitsgesetz gebung zu sein. Rußlands Bücherproduktion im Jahre 1909. Der bekannte russische Buchhändler, Verleger und Antiquar N. G. Martynow hat wie im vergangenen, so auch in diesem Jahre statistische Tabellen über die russische Bücherproduktion des verflossenen Jahres veröffentlicht. Aus den ersten drei Tabellen für 1909, die uns bisher zugesandt wurden, entnahmen wir folgende Angaben. (Vgl. Börsenbl. 1909 Nr. 167 vom 10. Juli S. 8184 u. Nr. 162 vom 16. Juli S. 8394.) Im Jahre 1909 wurden in Rußland 86 957 814 Druck sachen (Bände, Broschüren und Musikalien mit Text) gedruckt, gegen das Vorjahr mehr 11089 494. Darunter befanden sich 9 359 191 Berichte, Statuten, Beilagen zu Zeitschriften usw. die gratis verteilt wurden (gegen das Vorjahr mehr 451 393) und 1 207 181 Musikalien mit Text (gegen das Vorjahr mehr 997 945). Der Verkaufspreis (Ladenpreis) dieser Drucksachen wird mit 26 836 819 Rubel 50 Kopeken angegeben, gegen das Vor jahr mehr 1 774 128 Rubel 08 Kopeken, der Ladenpreis der Musikalien mit Text 1 207 181 Rubel, gegen das Vorjahr mehr 997 945 Rubel. Die Zahl der im vergangenen Jahre produ zierten Drucksachen betrug 20 698, gegen das Vorjahr mehr 2412. Außerdem wurden im verflossenen Jahre 6940 Bücher, Bro- schüren usw. in ausländischen und in den nichtrussischen Sprachen der in Rußland lebenden Fremdvölker (Polen, Tataren, Armenier usw.) gedruckt. Alle vom Statistiker mitgeteilten Zahlen können hier nicht mitgeteilt werden; die Drucksachen des verflossenen Jahres bat er in 66 Rubriken eingeteilt, von denen hier nur die hauptsäch lichsten berücksichtigt sind: Theologie und Andachtsbücher 1634 in 7 711 245 Exemplaren, — Volksschristen 1276 in 13 213 800 Expl., — Literarische und dramatische Schriften und Dichtungen 1176 in 3 114 239 Expl., — Medizin 1106 in 2 123064 Expl., — Unter- Haltungslektüre 1018 in 864 896 Expl., — Lehr- und Schulbücher 990 in 11 601 390 Expl., — Pädagogik 811 in 1333 247 Expl., — Jurisprudenz 761 in 1 685 601 Expl., — Geschichte, Biographie, Memoiren 729 in 2 357 378 Expl., — Naturwissenschaften 597 in 1 119 842 Expl., — Detektivromane, Räubergeschichten u. dgl. 669 in 8 588 771 Expl., — Landwirtschaft 654 in 1 689 429 Expl., — Kriegswissenschaft, Militärisches 515 in I 207 741 Expl. — Alle übrigen Fächer sind durch weniger als 600 Publikationen vertreten, darunter Gesammelte Werke in- und ausländischer Schriftsteller 279 in 877 482 Exemplaren. Die gesamte russische Bücherproduktion des verflossenen Jahres hat sich gegen die des Jahres 1908 um etwa 13'/, Prozent ver- mehrt. Daran beteiligten sich angeblich 310 Verleger und Verlags firmen und 76 Regierungs-, Gemeinde- und andere Behörden, Gelehrte und andere Gesellschaften, Universitäten, Lehr anstalten usw. Von den größeren Verlegern und Verlagsfirmen sind folgende hervorzuheben: Ssytin in Moskau mit 721 Verlags artikeln, Beresowskij mit 201, »UagvvIstiSebonijtz« mit 177, »koZnrsänik« in Moskau mit 172, M. O. Wolfs mit 154, Jurgenson in Moskau (Musikalien) mit 143, Ljubitsch in Warschau mit 135, in Moskau mit l32, Kowalew in Moskau mit 121, Ssoikin mit 107, Dumnow in Moskau mit 97, Jambor in Moskau mit 93, Panafidin in Moskau mit 81, Bessel (Musikalien) mit 80, »?ro88*v68ekt.8ed6ni^6« mit 80, Ssablin in Moskau mit 78, Tichomirow in Moskau mit 76, Ssuchowo-Petrow mit 74, Dawingow mit 74, Rassochin mit 74, Ssuworin mit 68, »8tLiodijü.ä^« mit 67, Maximow in Moskau mit 62, K. Nicker mit 52, Balaschow in Moskau mit 66, Ssokolow in Moskau mit 53, Stupin in Moskau mit 53, dOb3obt8eb68t- ^vannaja ko1j8a« mit 53, Devrient mit 48, Zimmcrmann (Musi kalien) mit 38, Caspari mit 35, Glasunow mit 34, Brockhaus-Efron mit 33, Golike L Wilborg mit 33, Pawlenkow mit 33. — Wo keine Stadt angegeben ist, kann St. Petersburg als Verlagsort angenommen werden. — Von Behörden, Gesell schaften, Lehranstalten usw. sind als Verleger folgende hervor zuheben: Der heilige Synod mit 155 Publikationen, das Ministerium der Volksausklärung mit 60, Reichsrat und Reichsduma mit 133, Ministerium des Innern mit 37, die Gouvernementsbehörden mit 62, die Landschaftshehörden (Semstwos) mit 322, die städtischen Magistrate mit 168, das Departement und die Hauptverwaltung der Landwirtschaft mit 102, das Finanzministerium mit 78, das Ministerium für Handel und Industrie mit 12, das Ministerium für Wege- und Wasserbauten mit 72, das Kriegsministerium mit 79, das Justiz ministerium mit 21, das Ministerium für auswärtige Angelegenheiten mit 6, die Geistlichen Akademien mit 62, das Troitzko-Shergijew- Kloster mit 52, das Kijewsche Höhlenkloster mit 18, die Bruder schaften mit 39, die Akademie der Wissenschaften mit 67, die Uni versitäten mit 144, die Archäologische Gesellschaft mit 62, der Mäßigkeitsverein mit 76, das Geologische Komitee und die Geo logischen Gesellschaften mit 29, die Naturwissenschaftliche Gesell schaft mit 20, die Landwirtschaftliche Gesellschaft mit 27, die Bo tanische Gesellschaft mit 36, die Zoologische Gesellschaft mit 20, die Geographische Gesellschaft mit 14, die Ingenieur- und Technische Gesellschaft mit 27, die Medizinische Gesellschaft mit 36. Die folgenden, noch nicht erschienenen Tabellen sollen die Zahlen der nach Gouvernements und Städten geordneten Druck sachen des verflossenen Jahres enthalten, die letzte eine Zu sammenstellung alles dessen, was 1909 gedruckt worden ist, und wer hauptsächlich daran beteiligt war. Außerdem will der Heraus geber dieser Tabellen auch eine Karte des Russischen Reichs ver öffentlichen, worin die Ortschaften hervorgehoben werden sollen, sind. Was hiervon für die Leser des Börsenblatts geeignet zu sein scheint, soll in einem Schlußartikel nachgetragen werden. W. Henckel. Kleine Mitteilungen. Bekämpfung der Schund- und Schmutzliteratur durch die Schule. (Vgl. Nr. 81 d. Bl.) — Der nach dem Berliner Tageblatt hier schon mitgeteilte Erlaß des Ministers von Trott zu Solz sei nach der Veröffentlichung im »Zentralblatt für die gesamte Unterrichtsverwaltung in Preußen« (1910 Heft 4) nachstehend wiederholt: Berlin, den 15. Februar 1910. Die durch Schund- und Schmutzliteratur entstehenden Schädi gungen der sittlich-religiösen Anschauungen unseres Volkes machen die Hilfe der Schule in dem gegen sie eröffneten Kampfe nötig.
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