84, 14. April 1910. Künftig erscheinende Bücher. BSq-iM-u s. d. Dtiq». BuWand-l. 4479 Albert Langen Verlag für Litteratur und Kunst München Zu erneuter Verwendung empfehlen wir Ihnen die beiden früher erschienenen Romane von Karl Borromäus Heinrich Karl Asenkofer Geh. 3 Mark 50 Pf., geb. 5 Mark, in Halbfranz 6 Mark 50 Pf. KarlAsenkofers Fluchtund Zuflucht Geh. 3 Mark, geb. 4 Mark, in Halbfranz 6 Mark Stimmen der Presse: Berner Bund: Nicht nur stofflich, sondern auch in dem Geiste, in dem es geschrieben ist, erinnert es an jenes ergreifende autobiographische Bruchstück Lebbels: „Meine Kindheit". Süddeutsche Monatshefte, München: Wenn ich aber sagen sollte, welches erzählende Buch des letzten Jahres den stärksten und nachhaltigsten Eindruck aus mich gemacht hat, so müßte ich Karl Asen kofer von Karl Borromäus Leinrich nennen. Das ist mehr als Literatur; jede Zeile ist erlebt, und, was noch wichtiger, jedes Erlebnis ist behutsam aufbewahrt! Noch hängt der ganze Flügelstaub an den leichten Schwingen. Ein Buch von packender Ehrlichkeit, die nichts hinzutut und so niemals den Ein- druck des Beabsichtigten, Arrangierten aufkommen läßt. Beilage zur Allgemeinen Zeitung, München: Lier hat einmal eine volle kindliche Seele von tief Erlebtem gesagt und gesungen, und die vielen kleinen Züge, die der Erzähler besonders von dem täglichen Schaffen und Sorgen der Mutter zu zeichnen weiß, vereinigen sich zu einem Gesamtbilde von ergreifen- der Wirkung Neue Freie Presse, Wien: Man möchte die Erzählung allen jenen in die Land geben, die, satt und blutlos, aus ihren kleinen Nervositäten selbstgefällig große Schmerzen machen, damit sie erkennen lernen» zu welcher Löhe der Lebensanjchauung wirkliches Leid einen wirklichen Menschen emporadeln kann. Münchener Post: . . Man möchte sagen, wenn es nicht so trivial klänge, hier ist alles mit Lerzblut geschrieben. Ein ernstes, gutes Buch Das wundervollste sind die Stellen über die Mutier, ein Denkmal in wenigen goldnen Worten, wie es nur die wirklich gefühlte Liebe und Sohnestreue zu schaffen vermag. Saalezeitung» Lalle: Der tief sittliche Ernst, der in der Wiedergabe liegt, die unumwundene Offen heit, mit der hier Leinrich die verborgensten Wunden klar sieht und ehrlich, unverblümt eingesteht, tritt jedem Leser so klar, aber trotzdem so unaufdringlich vor Augen, daß das Buch uns die Gewißheit bringt, daß Karl Borromäus Leinrich zu den bedeutendsten Erzählern von heute gehört. Neue Badische Landeszeitung, Mannheim: Leinrichs Bekenntnisbücher sind von starker, über- zeugender, aufwühlender Wahrhaftigkeit. Sie wirken so durchaus erlebt, so typisch zeitgemäß. Deutsche Warte, Berlin: Dieser Karl Asenkofer ist genau so ein Typ, wie die Gestalten Artzibaschews Typen ihrer Zeit sind. And genau, wie man diese, trotz Artzibaschews Ansicht, nicht zur Regel machen kann und aus ihnen nun Schlüffe auf die gesamte Jugend von Rußland zöge, ist auch dieser Borromäus Leinrichsche starrköpfige Skeptiker nicht als Repräsentant des ganzen modernen jungen Deutschland hin- zuftellen And doch trägt er, gleich den ruffischen Fanatikern, Züge einer unheimlichen Lebenstreue. Anter den scheinbar kühlen Sätzen fibriert ein heißbeteiligtes Lerz und wo der an blumige Peterei gewöhnte Leser dem Verfasser Schwunglosigkeit vorwerfen sollte, wird er durch seinen Ernst und seine Tiefe reichlich entschädigt. Bestellzettel anbei! München, im April 1910. O