Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.04.1910

2 76. 5. April 1910. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dlschn. Buchhandel. 4043 Die amerikanische Schlachtflotte umschiffte die Welt, was Anlaß gab zum Erscheinen von Millers »kistoriul 8og ok tbs Luttls-klsst 6rui8S uround tbs World« und »Uround tbs World vitb tbs Luttls- »Witb tbs Luttls kiest« und »8aob to 8uwpton koaäs«, Robert W. Neesers schönes Buch in zwei Bänden; »8tuti8tioul und Obronologisul 8l8tor/ ok tbs United 8tats3 Nav/ 1775 to 1907« ist eine der großen Erscheinungen des Jahres 1909. Geschichte und Biographie. Die hundertste Wiederkehr des Geburtstages von Abraham Lincoln brachte 70 Bücher und Schriften auf den Markt. Hervorragend und originell war das »bineoln Tributs öoob«, Würdigungen Lincolns von Staats männern, Gelehrten und Dichtern des In- und Auslandes mit einer von Jules Edouard Raine angefertigten Lincoln-Medaille in Bronze für die feine Ausgabe, in Silber für die billigere Aus gabe, ein Werk von internationalem Interesse. John Bigelows »kstro3psotion8 ok an Motivs biks« (90 Jahre umfassend), Parkers »keeollsetions ok drovsr LIsvslund«, »b.6ttsr8 und donrouls ok 8uinuel 6ridls/ Sovs«, herausgegeben von Laura E. Richards, Kuehnemanns »Oburles IV. kliot, Urs8ident ok Harvard 1Iviver3it/«, Nathaniel S. Shalers »^.utobiograpb/« sind epochemachende Bücher. — Von anderen amerikanischen Biographien seien er wähnt Mrs. Roes »^.rw/ bettsrs krorn UN OkLesr'8 Wiks«, von 1871 bis 1888; Mrs. Margaret E. Gangsters »krom LI/ Voutb up«, B. Moses »I-oui3u LI. ^.loott, Orsamsr und Worbsr«, Crothers' »Olivsr Wsndsll 8o1rns3«, G. Rice Carpenters »Walt Wbitwun«, Eells' »Llureu3 Wbitrnun, katbünder und kutriot« (1847 von Indianern ermordet), Kimballs »dosbuu duws3, lüks 8uver« (Ober aufseher des Lebensrettungsdienstes der Vereinigten Staaten), »L.N ^diniral's 8og« (die Laufbahn des Admirals Robert D. Evans von 1899 bis heute) und schließlich die beiden ersten Bände von »kinsr8on'3 dournul8«, die nun zum erstenmal veröffentlicht werden. Von wichtigen englischen Biographien erschienen »lbovs 8sttsr8 ok 1'bornu3 6ur1/Is und duns Wsl8b«, Craigs »l'bs Llubing ok Ourl/Is«, Wallings »6sorgs Uorrov«, Hall Caines »Ll/ 8tor/«, Cross' »8iks und l'imss ok I-uursnss 8tsrns«, »l'bs ^Vutobiogrupb/ ok 8ir Lsur/ Llorton 8tunls/« (dem Auffinder Livingstones, von seiner Frau herausgegeben), eine schöne Ausgabe von Boswells »8urnusl maler zu Johnsons Tagen geschmückt, Broadleys »I)r. dobn8on und LIrs. Ibrule«, mit neuem Licht über Byronsche Angelegen heiten, »krun6i3 do36pb und bis l'ims8« von Sir Horace Numbold, der 25 Jahre lang britischer Gesandter in Wien war. Dann er schienen 1909 über 25 Bücher über Shakespeare und drei oder vier über die immer noch offene Shakespeare-Bacon-Frage. »Wit8, Usuux und Lsuntis3 ok tbs 6sorgiun Lru« von I. Fyvie befaßt sich mit der Zeit von 1719—1827, während »bud/ Ourdiguu's ^sttsl-8» das innere Leben hochgestellter englischer Kreise ab spiegeln. Einen breiten Raum in den Erscheinungen des vorigen Jahres nehmen die vielen Bücher ein, die biographisches Material auS der Zeit Zusammentragen, zu der in Frankreich Ludwig XIV. bis XVI. und die Napoleons herrschten. Die Hudson-Fulton-Feier brachte eine ganze Anzahl von Werken hervor, von denen nur genannt seien: Esther Singletons »vuteb Nsw Vorb« mit seinem reichen Jllustrationsmaterial, Mrs. van Rensselaers »Nibtor/ ok tbs 6it/ ok New Vorlr in tbs 8svsu- tssntb Ontur/o, van Dyke und Mrs. van Rensselaers »'l'bs Ns^v Nsw Vorb«, illustriert von Pennell, W. E.^Griffis' »l'bs 8tor/ ok Janviers »Usnr/ Hud80n« und Horners »8ud80n-kuIton Oslsbrution. 8sptsrnbsr 25 to Ostobsr 9«. Vollendet wurde die große »llistor/ ok tbs kdilippins I3lund8« in 65 Bänden. Amerikanische Geschichte behandeln Mulhalls »kxplorsrs in tbs Nsw World bskors und uktsr zu »Henr/K Hudson Isresntsnniul), Ripley Hitchcocks »vs- eisivs Luttlss ok ^rnsrieu«, Murray Aarons »l'bs Neurt ok onr 6ountr/<« (nach offiziellen Quellen, Entwicklung und Me thoden der Bundesregierung der Vereinigten Staaten m allen ihren Abteilungen, ein sehr wertvolles Buch), Enocks »Llsxiso«, Winters »Ouutsrnalu and der ?sop1s ok to-da/«, Cornishs »l'bs ?unuwu Ounul and its Nulrsrs« (Geschichte, Fragen des Ingenieur- und Arbeitswesens, Zukunft der weißen Rasse in den Tropen), Channing und Lansings »l'bs 8tor/ ok tbs 6rsut 8ubs8« und Curwoods »l'bs 6rsut 8ubs8 und tbs Vs88sl8 tbut plougb Über China erschienen einige zwanzig, meist geschichtliche Bücher. Hervorzuheben sind davon S. P. Congers »Retters krom 6binu«, Williams' »8/ tbs Orsut Wall«, Geils »6rsut Wall ok 6Kinu«, Headlands »Oourt 8iks in Obinu«, Stanfords »^tlus ok Obinsss Empire«, Thomsons »l'bs 6bivS8S« und »l'bs Nsstoriun Llonuinsnt« (1625 entdeckt, ein alter Bericht über das Christen tum in China). — Von fünfzehn Büchern über Japan seien an- »l'bs Ku88iun ^rln/ und tbs dupuns86 ^Vur« (von der russischen Regierung unterdrückt), Normans »ksul dupun« und Ozakis »LVarriors ok Old dupun«.— Über dieTürkei wurde geschrieben in Buxtons »l'nrks/ in ksvolntion«, Knights »l'bs ^vubsnin» ok Ini-bs/« (von dem bekannten englischen Kriegskorrespondenten), Browns »Lurslnlib« (Blätter aus dem Leben der türkischen Frauen), Upwards' »8u8t Lnd ok Lurops«, Garnetts >8orns 8iks in lurbs/« u. a. m. — Hervorragende Bücher sind auch Perkins' »kuildsrs ok 8puin«, Adugars »8puin to-du/ kroin »vitbino, Calverts »üo/ul ku1uos8 ok 8puin« und Chadwicks »l'bs kslutiong ok tbs Ilnitsd 8tutss witb 8puiv«. Vermischtes. Die tatsächliche oder vorgebliche Entdeckung des Nordpols hat im vergangenen Jahre in der ganzen Welt viel Aufsehen und Streit hervorgerufen. Das Buch von Kapitän Peary liegt vor; was der unrühmlich verschwundene v,. Cook zu sagen hat, muß abgewartet werden. Der dänische Forscher Mikkelsen hat ein Buch »6ongusrin§ tbs ^retie lee« geliefert, in dem er nachweist, daß nördlich von Alaska und westlich von Lunb's 8und Land ist; Hyrsts »^.dvsnturss in tbs ^.rstio ks^ions« bringt viel Neues. Der Südpol wurde beinahe erreicht von Leutnant Ernest H. Shackleton, der seine große Reise in »l'bs Usurt ok tbs ^nturetie« beschreibt. Daß der Südpol auf einem Hochplateau liegt,ist jetzt sicher festgestellt.—DieLuftschiffahrt beherrscht heute die ganze Welt. Von amerikanischen Werken über Luftschiffahrt sind anzuführen Chatleys »l'bs k'oros ok Wind in ^sronautin« (von Mitgliedern der Aeronautischen Gesellschaft von Groß britannien), Turners -^.sriul Navigation ok to-da/«, Lahms Rotchs »Oonguest ok tbs ^ir« und Victor Lougheeds »Vsbiolss ok tbs ^ir«. — Das Anzeigen in Zeitungen ist eine Kunst, viel leicht eine Wissenschaft geworden. Bücher darüber erschienen: Ayers »k'ort/ Vsui8 ok ^dvsrtisnng 1869—1900«, Balmers »8oisno6 ok Der Bekämpfung der Tuberkulose, die wohl allmählich für eine heilbare Krankheit gehalten werden dürfte, sind viele Ver suche und Studien gewidmet worden. Von den amerikanischen Werken des Jahres 1909 über diesen Gegenstand sind hervorzu heben: «Davis' »Ooosuiuption: it3 krsvsution und Ours 'ivitbout vi86U86« usw. Bücher, welche die Macht des Geistes über den Stoff betonen oder dem Studium des geheimnisvollen übersinnlichen gewidmet sind, erschienen in großer Anzahl, über Unsterblichkeit kam min destens ein Dutzend heraus, darunter Lombrosos »^ktsr vsutb, Wbut?«, der vor kurzem starb und in seinem Buche das viel besprochene Medium Eusapia Palladino würdigte, ferner Dickinsons 621'