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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.04.1923
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1923-04-11
- Erscheinungsdatum
- 11.04.1923
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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X- 84, 11. April 1923. Redaktioneller Teil. schließlich das Kursverhältnis maßgeblich zu fein. Auch das Aus land hat eine allgemeine Teuerung erfahren. Demgemäß ist die Konkurrenzfähigkeit zu beurteilen. Tie Textilindustrie, bei der ja di« Weltmarktparität vielleicht am leichtesten zu ermitteln ist, berechnete jetzt noch z. B. im allgemeinen grundsätzlich den Itzt,- sachen Friedenspreis in Goldmark als Weltmarktpreis und ge währte für niedervalutarische Länder 10—20prozenlig« Nach lässe, womit sie allerdings England gegenüber nur eben noch konkurrenzfähig war. Zu berücksichtigen find bei der Beurteilung der Marktlage im Ausland vor allem auch die Veränderungen, oie die fremden Währungen selbst in ihrer Kaufkraft erfahren und die nicht immer nur im Devisenkurs ihren Ausdruck finden oder erkennbar werden. Hier ist im Augenblick namentlich aus die Währungsentwicklnng in den Nachfolgestaaten der Habsburger- Monarchie hinzuweisen. Die Tschechoslowakei macht erneut ein« schwere Krise durch. Di« ungarisch« Krone ist ins Rutschen gekom men. In Jugoslavien wie in Rumänien hält man größte An strengungen für nötig, um eine Erschütterung zu vermeiden. Von nicht unwesentlichem Einfluß gerade für den deutschen Buch- «xport ist natürlich auch- die Entwicklung des französischen Fran- keirkurses. Der Sturz des französischen Franken hat das franzö sische Buch verbilligt und damit konkurrenzfähiger gemacht. Ab zuwarten bleibt aber, ob nicht auch Frankreich gerade bei zuneh mender eigener Teuerung ebenfalls zu Schutzmaßnahmen genö tigt sein wird. Frankreich steht in dieser Beziehung ja erst dort, too wir etwa 1919/20 waren. Der Schluß, daß die Ausfuhrkou- troll« bei uns infolge der augenblicklichen veränderten Lage über lebt und jetzt schon endgültig aufzugebeu sei, ist in jedem Fall ver früht. Hier ist doch erst noch die nächste Zukunft abzuwarten, die vielleicht bald ein wesentlich anderes Bild zeigt. Demgemäß hat denn auch der Wirtschastspolitische Ausschuß des Vorläufigen Reichswirtschaftsrates in einer Sitzung am 24. März einen so weitgehenden Entschluß noch nicht empfehlen können, vielmehr lediglich beschlossen: »Der Wirtschaftspolitische Ausschuß ersucht die Reichs regierung, sich einverstanden zu erklären mit einer Ermäßigung derjenigen Tarisposilionen des Aussuhrabgobentarifs, welche bei der zurzeit laufenden Revision noch nicht berücksichtigt wor den sind. Diese Ermäßigung würde ans Grund der allgemeinen Erfahrungen des Aussuhrabgabenausschusses nnd des Reichs wirtschaftsministeriums in einem vereinfachten Verfahren dnrch- zuführen sein und zunächst für drei Monate in Kraft treten. Während dieser Zeit sollen die so ermäßigten Positionen in derselben Weise wie di« übrigen nachgeprüft werden. Die in Frage kommenden Positionen werden vom Reichswirtschasts- ministerium dem Ausfuhrabgabenausschuß in einer beschleunigt anzuberaumenden Sitzung benannt werden.» Im März haben 94 Firmen den Verkehr über Leipzig aufge geben (Januar-Februar 184); davon sind 14 erloschen, I hörte durch Vereinigung mit einer anderen Firma auf als selbständiger Betrieb zu bestehen. Von den verbleibenden 79 Firmen sind 36 Börsenvereinsmitglieder, 1 ist in Übersee beheimatet, 78 in Eu ropa, und zwar 72 in Deutschland, je 1 in Deutsch-Österreich, Luxemburg, Polen, Rumänien, Schweiz, Tschechoslowakei. Von den 14 erloschenen Firmen waren 7 nur in Leipzig, 6 in Leipzig und Berlin und 1 in Leipzig und Wim vertreten, bzw. an sässig. Ihnen stehen 38 Neugründungen, bzw. Neuanschlüsse an den buchhändlerischen Verkehr gegenüber, von denen 1 nur direkt verkehrt. 1 Firma verlegte ihren Sitz nach Leipzig. Von den 38 neuen Firmen sind 34 in Deutschland, je 1 in Deutsch-Österreich, Dänemark, Holland und Rumänien ansässig. Es befinden sich darunter 6 Gesellschaften m. b. H. und 1 Kommanditgesellschaft. In Gesellschaftsform umgewandelt wurden 4 Firmen (1 in Kom manditgesellschaft, 2 in G. m. b. H. und 1 in Aktiengesellschaft), die Gesellschaftsform änderten 3 Firmen (1 Kommandit-Ges. in G. in. b. H., 2 G. m. p. H. in A.-G.). Eine G. m. b. H. wandelte sich in eine Einzelfinna um. An Konkursen ist 1 gemeldet worden. Slerbekaffe des Buchhandels. (Vgl. Ml. Nr. W, 76 u. 83.) Das Recht erkennen und nicht tun, ist Mangel an Mut. (Cvnkuoins.) In dankenswerter Weise hat der Börsenvereinsvorstand die von mir im Börsenblatt Nr. 62 gemachten Vorschläge geprüft. Er ist aber nach reiflicher Überlegung und Durchberatung zum Ent schluß gekommen, in der Angelegenheit nichts zu tun. Selbstver ständlich ist es Pflicht eines jeden Mitgliedes des Börsenbereins, diesen Entschluß zu würdigen, da der Vorstand nur nach prak tischen Erwägungen für den Börsenverein und nicht nach mensch lichen Wünschen für einzelne Mitglieder handeln darf. In einer Zeit, da alles sich überstürzt und das Morgen andere Verhältnisse schasst als das Heute, soll also von Vereins wegen nichts geschehen. So tritt nunmehr die Verantwortung an den heran, der das Feuer angezündet, und seine Ausgabe ist es, dasselbe zu schüren, sodaß viele sich daran wärmen können. Wenn ich also den Versuch mach«, -für die Mitglieder des Börsenbereins eine Sterbekasse ins Leben zu rufen, so ge schieht dies: 1. aus dem Bewußtsein heraus, daß viele sich gerade nach einer solchen Sterbekasse sehnen; 2. weil ich trotz allem Materialismus der heutigen Zeit an den Idealismus im deutschen Buchhandel glaube. Mir zur Seite steht der Vorstand der »Arbeitsgemein, s ch a f t B remer Bu chh änd l« r». Wir fordern von den Mit gliedern, die mit uns gehen wollen, zuerst volles Vertrauen. Ein Anwalt wird die rechtlichen Fragen regeln und die Satzungen nach den Rechtsbestimmungcn mit uns durchberaton. Ist alles vorbereitet, treten wir an die Mitglieder heran und legen ihnen di« Arbeit vertrauensvoll in die Hände, damit durch sie das bren nende Feuer zur lodernden Flamme entfacht wird. Um nun einigermaßen arbeiten zu können, bitten wir, den auf dem heutigen Bestellzettelbogen befindlichen Erklärungsbor- druck sofort auszusüllen und abzusenden <A. Alles hängt davon ab, wieviel Mitglieder sich melden werden. Findet sich nicht die genügende Anzahl, verschwindet alles wieder in der Vergessen heit. Klar machen muß sich jeder, der zeichnet: l. er gibt einmal 12 000 M., 2. das Sterbegeld muß mindestens 250—300 000 Mk. sein. Wer also bereit ist, sich an der Kasse zu beteiligen, und zwar daß fürs erst« Jahr 10 000 M. Umlage und 2000 M. Eintritts geld (zwecks Beschaffung der nötigen Formulare nnd zur Deckung der ersten Kosten) erhoben werden — handle. Antworten sind vor läufig unverbindlich. Niemand möge diese Stcrbckasse mit einer Lebensversiche rung vergleichen. Die beiden Kassen sind grundverschieden. Wenn ich es profan ausdrücken darf, so möchte ich folgendes sagen: Man spielt in einer Lotterie und bezahlt für sein Los 10 000 Mk. Der Unterschied ist nur der, daß ich bei der Lotterie im Stillen auf einen Gewinn hoffe, hier aber hoff« ich zuversichtlich nichts zu gewinnen, habe aber die innere Befriedigung, an anderer Stell« bei Kollegen der Not gewehrt zu haben. Nicht einmal einen Nomanband gebe ich her, um ein festes Liebesseil winden zu helfen, das hoffentlich bald de» ganzen Bör- senverein umfassen wird. Eile tut not, wenn Kantate schon etwas getan weiden soll. Nicht Worte reden, sondern Taten wollen wir. Der Lebensspnich einer deutschen Frau, Maria Zanders, möge uns als Leitstern dienen: »Mutig zmn Leben, Fest in der Liebe, Fröhlich zur Heimkehr!» Bremen. W. Hermann. Wertbuchhandel? Von Krltz Worin. Neben den Erörterungen der wirtschaftlichen, kaufmännischen und technischen Kragen unseres Berufes lesen wir von Zeit zu Zeit — und ncnierdings ziemlich ost — Ausführungen und Anregungen, die die Stellung des Buchhändlers als »des Trägers der Kultur» betreffen. Dieses Beiwort mutz in Anführungszeichen gesetzt werden, denn es ge- 4KS
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