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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.08.1923
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1923-08-04
- Erscheinungsdatum
- 04.08.1923
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- Deutsch
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Redaktkoneller Teil. — Sprechsaal 180, 4. August 1923. 60. Geburtstag. — Am 4. August vollendet unser bekannter und beliebter Kollege Herr I o h. H e i n r. Eckardt in Heidelberg das 60. Lebensjahr. Geboren in Kiel, trat er nach vollendeter Schulzeit am 1. April 1880 in die Univcrsitätsbuchhandlung (Paul Toeche) in Kiel als Lehrling ein. Nach beendeter Lehrzeit arbeitete er eifrig ein halbes Jahr als Volontär bei Alfred Lorentz in Leipzig und ging dann im September 1883 als Gehilfe nach Heidelberg zu Ernst Mohr's Sortiment (Gustav Koester). Hier empfing er reiche Anregung und Förderung durch seinen Chef und' durch Studien, die er an der Univer sität betrieb. Eine Frucht dieser Anregungen sind die im vorigen Jahre im Börsenblatt (Nr. 193, 194, 196, 202, 203) erschienenen »Eharakter- köpfe aus dem Heidelberger Buchhandel«. In Heidelberg ist damals auch seine erste kleine Schrift »Matthaeus Merian und seine Topogra phien« gedruckt worden. 1886 verließ Eckardt Heidelberg, um sich ans Reisen zu begeben; im Winter 1886/87 kehrte er in seine Vaterstadt zurück, um Vorlesungen zu hören/ und hier ist dann 1887 seine größere Arbeit erschienen: »Matthaeus Merian. Skizze seines Lebens und aussührliche Beschreibung seiner 1'opoArapkiia Osrmanrea«. Nachdem Eckardt im Sommer 1887 auf Kocsters Wunsch bis zum Frühjahr 1888 nach Hei delberg zurückgekehrt war, trieb es ihn zur Selbständigkeit, die er durch Erwerb der Haeselerschen Buch- und Kunsthandlung in Kiel gründete. Er führte sie zuerst mit einem der bisherigen Teilhaber in Gemein schaft, dann allein bis 1895, in welchem Jahre er sie au Carl Höfer und Fritz Cramer verkaufte. Eckardt zog sich darauf zunächst auf seinen Verlag zurück, den er schon 1890 gegrüydct und 1892 durch Ankauf des altangesehenen Verlags E. Hvmann in Kiel erweitert hatte. In diesen Jahren hat er sehr viel gearbeitet, sein großes, sehr geschätztes und sehr begehrtes Werk »Alt-Kiel in Wort und Bild« geschaffen, manche Arbei ten zur Kieler Stad-tgeschichte geschrieben und viele Aufsätze zur Ge schichte des Buchhandels und des Geisteslebens in Schleswig-Holstein und Hamburg veröffentlicht zum Teil im Börsenblatt und vielfach in Kieler sowie Hamburger Zeitungen. Eifrig hörte er an der Universität auch Vorlesungen geschichtlichen, kirchenge- schichtlichcu, kunstgcschichtlichcn und literarhistorischen Inhalts. In vielen Kieler Gesellschaften und Vereinen war er ehrenamtljch im Vor stände tätig und hat ihnen seine Kraft gewidmet. Im Jahre 1901 ging Eckardt . zum dritten Male nach Heidelberg, einem Rufe seines alten Prinzipals folgend, der sich, -da er kränklich war, die Hilfe Eckardts ersehnte. Und jetzt sollte er in Heidelberg bleiben, wo er eine neue Heimat gefunden hat und bodenstä/dig. geworden ist. Nach dem am 25. März 1911 er folgten Ableben Koestcrs übernahm Eckardt dessen beide Firmen, Ernst Mohr's Sortiment und Gustav Koester, denen er nun seine ganze Kraft widmete, wobei er schöne Erfolge erzielt hat. Aber dem tüchtigen Manne erwuchs jetzt bald neben seiner geschäftlichen Tätigkeit noch eine andere Aufgaben für das Wohl seines Standes zu wirken. Seine Kol legen, auf ihn aufmerksam geworden, wählten ihn in ihre Fachvertretung, und auch hier faßte Eckardt scharf an. Schon seit 1911 arbeitet er im Vorstand des Badisch-Pfälzischen Bilchhändlcr- Verbandes, seit 1914 als erster Vorsitzender, und -der Buchhandel weiß, mit welchem Eifer Joh. Heinr. Eckardt sich auch dieser Auf gabe angenommen hat. Auch bei der Gründung der Deutschen Buch- Hanöker-Gilde war Eckardt hervorragend beteiligt und hat bis 1922 in ihrem Vorstand gesessen, wie er auch seit 1916 zweiter Vorsitzender des Süddeutschen Buchhändlervereins ist. Daß der so viel beschäftigte Mann trotzdem Zeit fand, in vielen Artikeln des Börsenblattes Tages sragen und Historisches zu bearbeiten, das sei ihm heute vou Herzen gedankt. Sein 60. Geburtstag wird Anlaß zu manchen Ehrungen und Glückwünschen sein, denen die Redaktion des Börsenblattes mit Freu den die ihrigen anschlicßt. Mögen ihm Leben und Gesundheit noch lange dauern, zur Freude der Seinen, zum Wohlc seiner Geschäfte nnd zum Heile des Buchhandels! Sprechfaul. Ankündigung der Ausland-Frankenpreise! Bei den wenigsten Ankündigungen im Börsenblatt findet sich neben dem Jnlandmarkprcis der Auslandfrankenpreis mit an gegeben, was dem Auslanösbuchhänüler zeitraubende Nachforschungen in der Zusammenstellung »Zur Verkanfsordnung für Ausland lieferungen« und öc^cn vielen Nachträgen verursacht, will er den genauen Preis in der Währung seines Landes ermitteln. Ist doch die Umrechnung des Grundpreises in den Auslandpreis je nach dem Verleger eine sehr verschiedene, sie schwankt zwischen —.50 und 1.30 Fr. pro Grundmark. Bei Verlegern, die vom Jnlandpreis unabhängige Auslandpreisc festsetzeu, wie beim Insel- Verlag z. V., ist der Auslandpreis für Neuerscheinungen überhaupt erst nach Anfrage beim Verlag in Erfahrung zu bringen, ein zeitrau bendes und auch kostspieliges Geschäft. Warum also den Ankündigun gen nicht den Schweizer Frankenpreis beifügen? Der gesamte Aus- landbuchhandcl wäre alsdann über den Preis des in Frage stehenden Buches sofort im Bilde. „Angebotene Bücher". Der vou Direktor Brcttschneider im Vbl. Nr. 165 mit Recht ge rügte Unfug, der mit der Rubrik »Angebotene Bücher« und dem Ver merk »Gebote erbeten« getrieben wird, war mir, wie auch anderen ernsten Antiquaren, von jeher ein Dorn im Auge. Doch scheint mir die Adresse »An die Herren Antiquare!« nicht die richtige zu sein. Der artige Angebote werden in der Regel von A n ch - A ntiquare n' ge macht, denen antiquarische Bücher zufällig iu die Hand kommen und die vou den Preisen keine Vorstellung haben. AiU Grund der ge botenen Preise gewinnen sie immerhin einen Anhalt. Punkt und trach ten an der Hand und unter Vorlage des vom Händler gebotenen Preises, die Bücher an Private zu verkaufen. Gelingt es einem Antiquar, das eine oder das andere derart angebotene Buch zu er werben, ist es gewöhnlich, da sich die An'bictcnden zumeist Voraus zahlung oder Nachnahme des Betrages bedingen, ein »Nciufall«. Daß es sich in den meisten Fällen um laienhafte Angebote handelt, dafür sprechen, zumal bei fremdsprachigen Stücken, die ellenlangen Titel angaben (ein großer Vorteil für die Verwaltung des Börsenblattes!), aus deren Labyrinth sich der Offerent gewöhnlich nicht herausfindct. Dzt. Velden am Wörthersee. vr. Ignaz Schwarz, Wien. Bücherkontrolle bei Versteigerungen. Bei einer von der Buchhandlung Georg E. Stein icke in München am 3. und 4. Juli veranstalteten Auktion war als Nummer 534 des Katalogs angezcigt: L e s s i n g, Sämtl. Schriften. Gr. 8". Neue rechtmäßige Ausg. Brln. 1838. 12 Orig.-Hlbldrbdc. Mit Stahlst, d. Porträts Lessiugs von Tischbein. Hrsg. v. Karl Lachmann. Bd. VIII enth. 7 gcst. Taf., Bd. 9 deren eine, Bd. XII enthält 414 Briefe Lessings. Schöne Nückcnprcssung. — Trotz ziemlich detaillierter Angaben also keine Andeutung, daß das Werk unvollständig sei, das aus 13 Bänden besteht. In einer einleitenden Bemerkung ist angegeben, daß der Katalog in Eile hergestellt worden sei, daß aber dafür die Limiten niedrig seien, kein Wort davon, daß Reklamationen nicht stattgegeben werden könne. Es ist nun allgemeine Usance, daß Werke, die sich als grob unvollständig Herausstellen, zu- rückgenommcn werden, da es, wie jeder Auktionsbesucher weiß, unmög lich ist, jede Nummer mit Aufmerksamkeit zu prüfen. Man brauchte hierzu so lange Zeit, wie die Anfertigung des Katalogs gedauert hat. Wir bezahlten die ersteigerten Nummern und prüften sie am selben Nachmittag, wobei der Defekt entdeckt wurde, und riefen vor Zeugen Frau Steinicke an, die angab, ihr Mann sei nicht da. Es ge lang uns erst nach fast 8 Tagen, nach fast täglichem telephonischen An ruf Herrn Steinicke zu erreichen, der die Zurücknahme verweigerte. Wir halten uns im Interesse unserer Kollegen für verpflichtet, die Angelegenheit zur Sprache zu bringen, da jetzt mehr wie früher der Antiquar auf Auktionseinkauf angewiesen ist. München. Karl L F a b c r. » Entgegnung. Die Firma Karl L Faber hatte wie alle übrigen Besucher der Versteigerung während einer zweitägigen Besichtigung vor der Auktion Gelegenheit, sich von dem Zustand der aufgeworfenen Werke zu über zeugen. In -den von der Polizei überprüften und im Saal mehrfach aufgchängt gewesenen Auktionsbedingungen war ausdrücklich darauf aufmerksam gemacht, daß Reklamationen nur noch bei Übernahme der Bücher berücksichtigt werden könnten. Die Herren Karl L Faber haben aber ihre Reklamation erst am 6. Juli, also 2 Tage nach Auktionsschlnß, telephonisch angebracht. Da meine Auftraggeberin bei dem billigen Preis mit Recht sich weigert, das Werk nachträglich zurückzunehmcn, bedaure ich das Vor kommnis, muß aber die Verantwortung den beiden Herren überlassen. M ü n ch c n , 28. Juli 1923. Georg E. Steinicke. LI 08
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