Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.12.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-12-29
- Erscheinungsdatum
- 29.12.1910
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19101229
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191012291
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19101229
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1910
- Monat1910-12
- Tag1910-12-29
- Monat1910-12
- Jahr1910
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
15934 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 301, 29. Dezember 1S10. träges hätten die Behauptungen des Beklagten über die Un verkäuflichkeit des Artikels wegen völliger Unbrauchbar keit desselben nicht für unerheblich erachtet werden dürfen. Die letztere Aufstellung erscheint zutreffend. Das Oberlandesgericht führt bezüglich dieses Punktes aus, der Hauptgrund, weshalb der Be- klagte den Vertrag nicht gelten lassen wolle, bestehe wohl darin, daß der Artikel bei weitem nicht in dem Maße, wie gehofft, verkäuflich gewesen sein würde; die geringe Verkäuflichkeit könne aber jeden falls bei einem Gegenstand der vorliegenden Art nicht als ein in Betracht zu ziehender Mangel betrachtet werden. Die Frage der Brauchbarkeit einer Ware im Sinne des tz 46V BGB. ist aber wesentlich nicht nach subjektiven, sondern nach objektiven Momenten zu bestimmen. Soweit solche Momente, insbesondere sachliche Mängel die Verwendbarkeit durch den Konsumenten für die Zwecke, für die sie bestimmt ist, ausschließen, und daraus die Unverkäuflichkeit durch denjenigen, der den Vertrieb und den Weiterverkauf derselben übernommen hat, sich ergibt, müssen in soweit die Voraussetzungen des § 469 des Bürgerlichen Gesetz buchs als gegeben erachtet werden, die Ware also mit einem Mangel behaftet angesehen werden. In dem vorliegenden Falle hatte der Beklagte unter Beweiserbieten behauptet, der Artikel habe sich in Wirklichkeit als untauglich und unbrauchbar erwiesen und sei deshalb unverkäuflich und wertlos gewesen. Durch den Umstand, daß der Beklagte ein Exemplar des Artikels gesehen hatte, wird die Erheblichkeit jener Behauptungen, denen nachzu gehen war, nicht ausgeschlossen. Das Reichsgericht hob deshalb das Urteil auf und verwies die Sache in die Berufungsinstanz zurück. (Aktenzeichen: 11.614/09. Wert des Streitgegenstandes in der Revisionsinstanz: 32 000—34 000 ^.) Königlich Karoliuisches medizinisch-chirurgisches In stitut in Stockholm. — Das königliche Karolinische medizinisch chirurgische Institut in Stockholm feierte am 13. Dezember in Gegenwart deutscher und anderer ausländischen Gelehrten sein hundertjähriges Bestehen. Es trägt seinen Namen nach König Karl XIII., der die ersten Verordnungen zur Stiftung ausge fertigt hat. Es war anfänglich zur Ausbildung von Militärärzten bestimmt. Die trüben Erfahrungen, die Schweden im Kriege in Finnland 1808—1809 gemacht hatte, gaben den Anlaß zur Gründung. Das Institut entwickelte sich dann schnell zu einer wirklichen medizinisch-chirurgischen Hochschule. Es hat die gleichen Befugnisse wie die medizinischen Fakultäten der Universitäten Upsala und Lund. Laut Testament des Stifters entscheidet das Karolinische Institut alljährlich über die Erteilung des Nobel preises für Medizin. (Nach: Bossische Zeitung.) * Das Bachmuseum in Eisenach. — Das Bachmuseum im Geburtshause Johann Sebastian Bachs in Eisenach hat in letzter Zeit reiche Vermehrung seiner Sammlungen erfahren, so daß die bisher bewohnten Räume des Hauses von Neujahr an geräumt werden müssen und der Ankauf eines kleineren Nebengebäudes er wogen wird. Neu hinzugekommen sind u. a. alte Musikinstrumente aus der Bachzeit, Bilder von Mitgliedern der Familie Bach, Aus gaben Bachscher Werke, Handschriften, Schulhefte von Friedemann Bach usw. Die überaus wertvolle und reiche Sammlung alter Musikinstrumente, die aus dem Nachlaß von vr. Aloys Obrist dem Bachmuseum geschenkt wurden, wird zu Anfang des neuen Jahres, sobald Raum für sie frei geworden sein wird, Auf stellung finden. Grillparzer-PreiS. — Am 15. Januar, dem 120. Geburts tage Grillparzers, wird das Preisrichterkollegium der den Namen des Dichters tragenden Stiftung über die Zuerkennung des Preises zu entscheiden haben. Wie die »Neue Freie Presse« er fährt, kommt für den Preis, der beiläufig 5000 L beträgt, in erster Linie Karl Schönherr für seine Tragödie eines Volkes »Glaube und Heimat« in Betracht. Karl Schönherr war schon bei der letzten Verteilung des Preises im Jahre 1908 für sein Drama »Familie« an zweiter Stelle für den Preis in Betracht gewesen. In zweiter Linie wurde das Augenmerk der Juroren auf Eduard Stucken gelenkt, dessen Drama »Lancelot« in Berlin zur Aufführung gelangte und dessen »LanvLl« demnächst im Wiener Burgtheater in Szene gehen wird. Auch Arthur Schnitzlers »Der junge Medardus« wird in Erwägung gezogen. — Der letzte Preisträger war Arthur Schnitzler für seine Komödie »Zwischenspiel«. Nach den Bestimmungen des Stifters ist der Grillparzer-Preis für das relativ beste dramatische Werk deutscher Sprache ausgesetzt, das im Laufe des letzten Trienniums auf einer namhaften deutschen Bühne zur Aufführung gelangt und nicht schon von einer anderen Seite durch einen Preis aus gezeichnet worden ist. Die Verwaltung des Preises ist durch den Stiftsbrief der philosophisch-historischen Klasse der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien übertragen. Das Preis gericht besteht gegenwärtig aus den Herren: Hofrat Universiitäts- Professor vr. Minor, Hofrat vr. Max Burckhard, Geheimrat Professor vr. Erich Schmidt, Direktor des Burgtheaters Alfred Freiherrn v. Berger und Chefredakteur Julius Bauer. (Nach »Neue Freie Presse«.) * Verein jüngerer Buchhändler in Bielefeld. — Der Verein jüngerer Buchhändler in Bielefeld begeht seine Weih nachtsfeier am 7. Januar abends (Beginn 8V» Uhr), im Saale des Herrn Berke, Rohrteichstraße 14, durch Vorträge, Theaterstück, Vorlesung und Ball. Auskunft erteilt der Vorsitzende, Herr Hans Nabus (im Hause Velhagen L Klasing). Personalnachrichten. Gustav Warneck -f. — Ein geistig hochbedeutender Mann ist in dem evangelischen Theologen v. vr. Gustav Warn eck, Professor der Theologie und der protestantischen Missionswissen, schaft an der Universität Halle und eigentlicher Begründer dieser Lehre, am 26. Dezember in Halle a. S. aus dem Leben geschieden. Gustav Adolf Warneck war am 6. März 1834 in Naum burg a. S. geboren. Von den Eltern zum Handwerk bestimmt und in dieses eingeführt, folgte er nach vollendeter Lehre seinem Drange nach wissenschaftlicher Betätigung, studierte in Halle Theologie und Philosophie und wirkte danach mehrere Jahre im Predigeramt. 1870 erwarb er in Halle die Doktorwürde. Von 1871 bis 1874 war er als Missionsinspektor in Barmen tätig, darauf über zwanzig Jahre lang als Pfarrer in Rothenschirm- bach, neben welchem Amt er mit großer Hingebung zugleich die Mission im Auge behielt und förderte. 1874 gründete er die von ihm selbst bis an sein Ende geleitete »Allgemeine Missions- Zeitschrift«. 1897 wurde er zum Professor der Theologie und der Missionslehre in Halle ernannt. — Von seinen zahlreichen Schriften seien hier genannt: Pontius Pilatus (1867); — Nacht und Morgen auf Sumatra (1872; 3. Aufl. 1873 ; — Apostolische und moderne Mission (1876); Briefe über die Versammlung zu Brighton (1876); — Studium der Mission auf der Universität (1877); — Belebung des Missionssinnes in der Heimat (1878); —Die gegen seitigen Beziehungen zwischen der modernen Mission und Kultur (1878); — Abriß einer Geschichte der protestantischen Mission (1882; 9. Aufl. 1909); — Die christliche Mission in der Gegenwart (1879); — Warum ist das 19. Jahrhundert ein Missions-Jahrhundert? (1880); — Heidenmission, eine Großmacht in Knechtsgestalt (1881); — Warum hat unsere Predigt nicht mehr Erfolg? (1881; 7. Aufl. 1882); — Protestantische Beleuchtung der römischen An griffe auf die evangelische Heidenmission (1885); — Welche Pflichten legen uns unsere Kolonien auf? (1885); — Christiane Kühler. Eine Diakonissin auf dem Missionsfelde (1873; 4. Aufl. 1898); — Missionsstunden I. (1878; 6. Aufl. 1907); II. (4. Aufl. 1897); — Die Mission in der Schule. 12. Aufl. (1909); — Der gegen- wärtige Romanismus im Lichte seiner Heidenmission (1889); — Ultramontane Fechterkünste (1889); — Stellung der evan gelischen Mission zur Sklavenfrage (188S); — Offener Brief an Wißmann. 3. Aufl. (1890); — Evangelische Missionslehre I—III. 2. Aufl. (1902/03); — Das Bürgerrecht der Mission im Organismus der theologischen Wissenschaft (1897); — Die chinesische Mission im Gerichte der deutschen Zeitungspresse (23. Aufl. 1900); — Die christliche Mission und die überseeische Politik. 2. Aust. (1901); — Die gegenwärtige Lage der deutschen evangelischen Mission (1905); — Missionsmotiv und Missionsaufgabe nach der modernen religionsgeschichtlichen Schule (1907).
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder