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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.10.1906
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1906-10-29
- Erscheinungsdatum
- 29.10.1906
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- Saxonica
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10760 Nichtamtlicher Teil. ^ 252, 29. Oktober 1906. Ersatz-Faserstoffe hierfür in großer Menge zu suchen. Diese habe man denn auch bald in Stroh, Holzarten usw. gefunden, und es sei mit der Zeit gelungen, diese Stoffe so zu präparieren, daß sie ein ausgezeichnetes Material für die Papierfabrikation bildeten. Zu den fertigen Fabrikaten übergehend, besprach Redner die verschiedenen Innern Eigenschaften des Papiers, die zur Be urteilung seiner Brauchbarkeit für die verschiedenen Druckzwecke in Betracht zu ziehen sind, und er erwähnte dabei auch die neuesten Errungenschaften der Papierindustrie: mattes Kunstdruckpapier und Saponinpapier. Von den äußern, oft recht störenden Eigen schaften des Papiers sind Sieb- und Filzmarkierungen zu nennen und schließlich werden auch oft künstliche Prägungen (Wasser zeichen, Leinenprägungen usw.) angebracht. Nachdem Redner dann noch kurz die übrigen, für unfern Be ruf weniger in Betracht kommenden Papiere (Schreib-, Zeichen-, Fließ-, Kopier- und Hüllpapiere) erwähnt hatte, hob er zum Schluß hervor, daß der großen Leistungsfähigkeit unsrer modernen Fabriken in Bezug auf Qualität und schnelle Lieferzeiten immer hin auch Grenzen gesteckt seien und daß man unmöglich eine große Menge feinen Druckpapiers in der gleichen Zeit Herstellen könne, in der eine moderne -Schnellläufer--Papiermaschine bei spielsweise die gleiche Menge gewöhnlichen Zeitungspapiers liefere. Reicher Beifall lohnte die hochinteressanten Ausführungen des Vortragenden, die durch zahlreiche Bilder, Stoffproben, Druck proben usw. veranschaulicht und aufs trefflichste erläutert wurden. Herr I. Maier, Vorsitzender des Stuttgarter Buchhandlungs- gehilfen-Vereins, drückte dem Redner den Dank der Versammlung aus und dankte auch noch Herrn vr. Scheuselen, der sich um das Zustandekommen des Vortragsabends in mehrfacher Hinsicht ver dient gemacht habe. — Der nächste Vortrag wird das Thema -Flachdruckverfahren (Lithographie, Lichtdruck)- usw. behandeln. W e g n e r. Neue Geschäftswege der Londoner »Times». — Über die anfechtbaren Mittel der Londoner -Times- zur Hebung ihres Abonnentenstandes, die zum offenen Krieg mit dem eng lischen Verlags- und Sortiments-Buchhandel geführt haben, ist hier mehrfach berichtet worden. Jetzt werden auch Vorkommnisse bekannt, die ein nicht zu billigendes Verfahren der »Times- ans Licht fördern, um Inserate zu bekommen und andern Blättern zu entziehen. Die Nationalzeitung vom 26. Oktober veröffentlicht eine Zuschrift aus London vom 24. Oktober, der hier folgendes ent nommen sei: Red. -An eine Frau, die in einem Prooinzblatt eine Stelle als Haushälterin gewünscht hatte, kam vom »TVsst-Loä Lckvortisemsvt- Oküos- der »Times», Las im selben Gebäude mit dem »Times Look 6Iud- untergebracht ist, das folgende Schreiben: »»Ich habe Ihr Inserat für eine Stelle als Haushälterin ge sehen. Wenn Sie bei uns vorsprechen oder uns schriftliche Einzelheiten mitteilen, so bin ich außer Zweifel, daß ich für Sie eine Stelle finden und Ihnen unser neues System von Referenzen, welches in dem beiliegenden Prospekte geschildert wird, und das ich Ihnen als von großem Interesse für alle Dienstboten zur Lek türe empfehle, zugute kommen lassen könnte. Dieses System be steht darin, daß wir ein für allemal die Referenzen führen, so daß frühere Dienstgeber um eine Referenz nur einmal, nämlich von uns, belästigt werden. Wir würden das Inserat für Sie in die »Times- einrücken und dafür nichts verlangen, bis Sie eine Stellung erhalten, außerdem auch hier die Antworten für Sie entgegennehmen. Wenn Sie sich irgendwo, von wo Sie eine Ant wort auf Ihr Inserat erhalten haben, vorstellen, so brauchen Sie bloß uns als Referenz aufzugeben, und wir werden alle Nachfragen beantworten. Cs ist sehr vorteilhaft für Sie, eine Stellung in einer Familie zu bekommen, wo man die -Times- hält. Eine Familie, die 3 Pence für ihr Tageblatt zahlt (was der Preis der »Times» ist) statt eines Penny- oder Halfpenny-Blattes, ist offenbar eine Familie der besten Klasse, die eine Zahl von Be diensteten hält, so daß Sie sich gegenseitig Gesellschaft leisten können. Solche Familien sind gerade die Leute, die bequeme und dauernde Stellungen vergeben und gute Dienstboten zu schätzen wissen, außerdem auch Dienstboten jahrelang halten und sich ihrer in Krankheit und Invalidität annehmen. Es sind nicht gewöhnliche Leute billiger Art, sondern gute Familien, die zu sehr alles von der besten Qualität zu haben wünschen, um nicht eine Menge von Dienstboten zu halten. Selbst wenn Sie auf Ihr früheres Inserat (im andern Blatte) Antworten erhalten haben sollten, wäre es der Mühe wert zu sehen, welche Art Stellung wir für Sie finden können. Sie würden dabei nichts riskieren, da Sie für das Inserat nichts zu zahlen haben, bis wir für Sie eine Stellung gefunden haben, und dann der Jnsertionsprets für Sie bloß 1 Schilling 6 Pence beträgt.-- Dem Brief ist eine Reihe von Ausschnitten aus der »Times» beigelegt, Briefe an den Redakteur in bezug auf die Dienstboten rage, die zeigen sollen, -wie die Leser der .Times' ihre Verant wortlichkeit gegenüber ihren Dienstboten auffassen-. Einer der Briefe beklagt sich, daß »während so oft Legate für Sekretäre, Gesellschafterinnen, Wärterinnen, Kammerdiener, Kammerzofen usw. hinterlassen werden, niemand jemals daran denkt, etwas einer Gouvernante zu vermachen». Der Briefschreiber beklagt mit Recht diese Art des Konkurrenz kampfes, dem sich das vornehme Blatt zugewendet habe. Das vorstehend gezeichnete Verfahren sei um so bedenklicher, wenn man erwäge, daß bei unwissenden Dienstboten dadurch der Glaube er weckt werden solle, daß Inserate dieser Kategorie in der »Times» wirkungsvoller seien als in den großen an die Mittelklassen sich wendenden Blätter mit Massenauflagen. *Öffentliche Bibliothek und Lesehalle Berlin. — über das 7. Betriebsjahr, 25. Oktober 1905 bis 24. Oktober 1906, ist der Redaktion d. Bl. der nachfolgende Bericht von der Bibliotheks leitung mitgeteilt worden: Die Öffentliche Bibliothek und Lesehalle zu unentgeltlicher Benutzung für jedermann, Berlin 877., Alexandrin enstraße 26, hat sich gleich in den ersten Jahren ihres Bestehens unter den für die breiten Massen der Bevölkerung Berlins in Betracht kommen den Bildungsanstalten einen ersten Platz errungen und diesen auch im 7. Betriebsjahr — 25. Oktober 1905 bis 24. Oktober 1906 — behauptet. Zwar ist die Frequenz der Bibliothek und Lese halle in diesem Berichtsjahr weniger sprunghaft in die Höhe ge gangen als in den früheren Jahren; sie machte aber doch, wie die nachfolgenden Angaben erweisen, stetige Fortschritte, so daß die äußere und innere Entwicklung des Instituts wiederum als eine erfreuliche bezeichnet werden kann. In der Ausleih-Bibliothek wurden im 7. Betriebsjahr im ganzen 67524 Bände nach Hause verliehen, von denen 9 Bände in Verlust gerieten. Von dieser Gesamtziffer entfallen 45238 Bände auf schöne und 22 286 Bände auf wissenschaftliche Literatur. An letzterer Zahl sind die einzelnen Wissenszweige in folgender Weise beteiligt: Geschichte und Lebensbeschreibungen 3976, Geographie 2236, Naturwissenschaften 4884, Rechts-und Staatswissenschaften, Volks wirtschaft 3110, Gewerbekunde, Technik 2509, Philosophie, Re ligion, Pädagogik, Sport 2795, Kunst, Musik, Literaturgeschichte usw. 2776 Bände. Die verlangten wissenschaftlichen Bücher machten im Berichtsjahre über 33 A aller Entlehnungen aus. Im ganzen sind im 7. Jahre 82898 Bände in und außer dem Hause entlehnt worden, in den sieben Betriebsjahren zusammen 493615 Bände. Der Leserkreis der Ausleihbibliothek, der täglich wächst, dehnt sich durch alle Stadtteile bis in die Vororte hinein aus. Die verschiedenen Berufe sind wie folgt vertreten: gewerbliche Arbeiter 51 Prozent, Handlungsgehilfen und weibliche Handelsangestellte 24 Prozent, selbständige Kaufleute und Handwerker 2 Prozent, Ärzte und Juristen 2 Prozent, Staats- und Privatbeamte 5 Pro zent, Lehrer und Lehrerinnen 3 Prozent, Studenten 2 Prozent, Seminaristen und Schüler 4 Prozent und Personen ohne Beruf 7 Prozent. Die Lesesäle wurden im 7. Betriebsjahr von 69809 Per sonen, und zwar 67 103 Männern und 2706 Frauen, in den sieben Jahren zusammen von 421 903 Personen besucht. Die Zahl ' der hier ausliegenden periodischen Schriften hat wiederum eine Vermehrung erfahren und beträgt jetzt 529 Zeitungen und Zeit schriften jeder Art und Richtung. Die im Arbeitszimmer der Lesehalle aufgestellte, 1455 Bände zählende Nachschlag e- Bibliothek wurde von den Besuchern im umfassender Weise zu Rate gezogen. Die Gesamtzahl der Besucher, die im 7. Betriebsjahr Bibliothek und Lesehalle benutzten, belief sich auf 137333 Personen. Seit der
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