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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.02.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-02-10
- Erscheinungsdatum
- 10.02.1910
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- Deutsch
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N 33. 10. Februar 1910. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt s. d. Ttschn. Buchhandel. 1793 der Verleger nichts, oder im günstigsten Fall den Einband bezahlt sich vielleicht ein Exemplar zum regulären Preis angeschafft hätte. Als Mittel, einen Verkauf der Rezensionsexemplare zu ver hüten, haben verschiedene Verleger den Versuch gemacht, ihre zur Besprechung versandten Werke ohne Schlußbogen zu liefern, und schicken diesen dann erst nach Erhalt des Besprechungsbelegs nach. Es hat dieses Verfahren gewiß manchen Vorzug; doch sind zweifellos die damit verknüpften Nachteile überwiegend, da die meisten Redaktionen, die ein solches ohne Schlußbogen geliefertes Buch erhalten, es einfach stillschweigend dem Verleger zurück schicken oder dem Papierkorb überantworten werden. Wenn so ist dies meist auf den Umstand zurückzuführen, daß der be treffende Rezensent es übersah, daß der Schlußbogen des Buches fehlte. Ebensowenig bleibt bei diesem Verfahren ein zur Be sprechung gesandtes Buch vor der Gefahr behütet, von irgend einem untergeordneten Nedaktionsschreiber abgefaßt und für seinen Privatgebrauch zurückbehalten zu werden, was ja bekannt lich keine Seltenheit ist, sondern tagtäglich vorkommt. Ohne nun des weiteren auf die Tatsache einzugehen, daß der Nutzen einer Besprechung, wenn sie nicht in feuilletonistischer Form, sondern einfach durch Abdruck des Waschzettels oder einer vom Redakteur selbst verfaßten Kritik in der Rubrik »Bücherschau« geschieht, ein sehr problematischer ist und in den allermeisten Fällen auch nicht halbwegs im richtigen Verhältnis zum Wert des Objekts steht, macht allein schon der Postversand dieser zur Besprechung bestimmten Exemplare und die erforderliche, unver meidliche Reklamation der Vesprechungsbelege einer Verlags handlung, die alljährlich eine größere Anzahl Novitäten heraus bringt, ganz bedeutende Porto- und sonstige Kosten, die sich bei spielsweise in einem mir bekannten norddeutschen Belletristik verlag mittlerer Größe, der durchschnittlich jedes Jahr zwanzig Neuerscheinungen herausbringt und von diesen an vierhundert sorgfältig ausgewählte Adressen Rezensionsexemplare verschickt, auf rund 2500 ^ jedes Jahr belaufen. In diesem Betrage sind, was ich wohl nicht zu betonen brauche, nur die baren Auslagen für Porto usw. enthalten, ohne die Herstellungskosten der ver schickten Exemplare. Wenn nun auch das Ausgabenkonto kleinerer Verleger, sowie derjenigen, die Fachliteratur führen, naturgemäß nicht in diesem Maße durch Lieferung von Rezensionsexemplaren belastet wird wie das Unkostenkonto des Verlegers von Unterhaltungsliteratur, so hat doch auch ein kleiner Verlag für Besprechungszwecke ganz bedeutende Kosten aufzuwenden, und bei der großen Menge von Verlegern, die wir haben, läßt sich an Hand des obigen Beispiels leicht ausrechnen, welche Summen der Verlagsbuchhandel für Zwecke von sehr zweifelhafter Rentabilität Jahr für Jahr aufzu bringen hat. Daher haben die Verleger sicherlich alle Ursache, sich danach umzusehen, ob und wo sich auf diesem Gebiet Erspar nisse machen lassen. Und — um das Fazit der nachstehenden Ausführungen gleich vorwegzunehmen — es läßt sich eine Unkostenverringerung auf verhältnismäßig einfache Art, die außerdem noch manche Vorteile in sich schließt, erzielen. Da im allgemeinen bei fast sämtlichen Verlegern die gleichen Blätter für eine Rezension in Frage kommen — abgesehen natürlich von Verlegern reiner Fachliteratur —, so ließe sich meines Erachtens das Problem in der Weise lösen, daß die beteiligten Verleger, sowie die Inhaber von literarischen Bureaus usw. in Leipzig eine auf gemeinsame Kosten betriebene Zentrale zum Versand von Rezensionsexemplaren gründen, deren Geschäfts gang ungefähr in ähnlicher Weise zu organisieren wäre wie der jenige eines Kommissionsgeschäfts. Die an der Zentrale beteiligten Verleger schicken ihre adressierten Rezensionsexemplare, Rekla mationszirkulare usw. nach Leipzig, wo sie von der Zentrale übernommen und verlesen werden. Die für die einzelnen Redaktionen bestimmten Werke werden dann je nach Bedarf monatlich, vierzehntäglich, wöchentlich oder noch öfter — regel mäßig aber an einem bestimmten Tage — per Postpaket an diese abgesandt, nachdem die im Paket versandten Beischlüsse vorher sorgfältig notiert worden sind, was den Zweck hat, bei Rekla mationen den Versandnachweis führen zu können. Bei einem derartig eingerichteten Betriebe lassen sich die Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 77. Jahrgang. kleinen, jedoch zahlreichen und daher im Laufe des Jahres zu einer beträchtlichen Summe anschwellenden Portokosten auf mindestens die Hälfte, wahrscheinlich aber um noch mehr redu zieren, denn eine solche Zentrale würde nur geringe Betriebs- kosten verursachen, da die gesamte Arbeit von zwei Personen — einem Expeditionsbeamten und einem Packer — geleistet werden könnte, wenn sich nicht vielleicht, was wohl noch vor teilhafter wäre, die Geschäftsstelle des Verlegervereins dazu ent schließen würde, die anfallenden Arbeiten mit zu übernehmen. Gegen Schwierigkeiten postalischer Natur hätte diese Zentra lisierung des Rezensionsexemplar-Versands nach der derzeitigen Gesetzgebung nicht anzukämpfen, und auch seitens der Zeitungs redaktionen würde wohl kaum gegen einen solchen Betrieb etwas eingewendet werden können; bringt er doch auch diesen ganz ent schieden nur Vorteile, denn das bisher bezüglich des Versands von Rezensionsexemplaren übliche System verursacht den Redakteuren so viel Arbeit und Zeitverlust, daß viele von ihnen die Rubrik »Bücherschau« aus ihrem Blatte mit Vergnügen ausmerzen würden, wenn sich dies ohne Widerspruch des Zeitungsverlegers machen ließe. Kommt dagegen regelmäßig an bestimmten Wochentagen ein Paket mit Rezensionsexemplaren, so wird sich der Redakteur zweifellos mit der Zeit daran gewöhnen, ebenso regelmäßig an einem bestimmten Tage den Inhalt des Pakets zu verarbeiten, was nicht nur für ihn, da er alles für eine Besprechung in Frage Kommende beisammen hat, ein Vorteil ist, sondern auch für die Verleger, welch letzteren dadurch baldiges Erscheinen einer Besprechung gewährleistet ist. Bei dem derzeitigen Verfahren, wo das Buch oft monatelang auf dem Redaktionstisch liegt, ist das nicht der Fall. Ebenso bleibt es dem Verleger dabei in den meisten Fällen erspart, erst mehrere Male an die Aufnahme einer Rezension zu erinnern, bis ihm dann endlich der Bescheid wird, das Buch sei nicht eingetroffen oder verloren gegangen usw. Es würde zu weit führen, hier die ganze Organisation eines derartigen zentralisierten Betriebs und die damit verknüpften Vorteile bis ins einzelne auszuführen, um so mehr, als die praktische Durchführung des Projekts zahlreiche, jetzt nicht vorauszusehende Varianten schaffen wird; jedenfalls aber steht so viel fest, daß die Verwirklichung des Planes dem deutschen Verlagsbuchhandel so große Vorteile bringen würde, daß es sich wohl lohnt, den Vor schlag einer sorgfältigen Prüfung zu unterziehen. Wild. Das Bibliothekswesen der Leipziger Arbeiterorganisationen. Die Arbeiterbibliotheken haben im Jahre 1909 einen weiteren Aufschwung genommen. In den 64 Bibliotheken des Stadt- und Landbezirks Leipzig wurden im vergangenen Jahre 140 344 Bände verliehen. Die Entwicklung in den letzten Jahren ist ganz beispiellos. Während im Jahre 1906 ungefähr 20 000 Bände verliehen wurden (genaue Feststellungen sind in diesem Jahre in sehr vielen Orten nicht gemacht worden), waren es 1907 schon 70835, und 1908 wurden 121563 Bände ausgeliehen. Seit vier Jahren hat sich also die Benutzung der Bibliotheken versiebenfacht. Damit ist Leipzig all die erste Stelle in bezug auf das Bibliotheks wesen der Arbeiterorganisationen gerückt. Selbst die Berliner Organisationen haben in ihrer Gesamtheit keine so hohe Frequenz aufzuweisen. Innerhalb der Leipziger Bibliotheken steht an erster Stelle Lindenau mit 34664 Entleihungen. Dann folgen Kleinzschocher mit 15353 Entleihungen, die Zentralbibliothek Leipzig mit 10583, die Buchdruckerbibliothek mit 10013, L.-Ost mit 7965, L.-Thonberg mit 6949, die Buchbinderbibliothek mit 6593, die Metallarbeiter bibliothek mit 4089, Markranstädt mit 3352, Eutritzsch mit 3223, Großzschocher mit 2642 und Stötteritz mit 2617 Entleihungen. Sehr interessant ist es, zu beobachten, wie in einer Anzahl Orten seit drei Jahren die Wertschätzung des Lesens und der Bibliothek gewachsen ist. Zum Beispiel wurden in Markranstädt im Januar 1907 28 Bände gelesen, im Januar 1909 aber 614; in Liebertwolkwitz im Januar 1907 nur 8, im Januar 1909 aber 282; in Stötteritz im Januar 1907 nur 10, im Januar 1909 aber 326; in Möckern im Dezember 1907 nur 22, im Dezember 1909 232
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