Egon Fleische! k Co„ Berlin IV, 9 T Wir versandten Rundschreiben über folgende Neuheiten, die in einigen Wochen ausgegeben werden: Friede! halb-süß Ein Sektroman von Fedor von Zobeltih Mit Amschlagzeichnung von I. Tom geh, M, 6.—; geb. M, 7.50 Das neue Werk des beliebten Erzählers ist, wie sich das für einen echten Sektroman gehört, von prickelndem Reiz. Nie hat fein liebenswürdiges Talent reicher gesprudelt, nie seine unverwüstliche Laune übermütiger geschäumt, nie war seine Darstellungskunst geklärter, sein Lumor süßer, und nie waren all diese Gaben sorgfältiger abgefüllt und künstlerischer etikettiert, als in diesem Roman, der ein neues Milieu und eine neue Industrie auf originellste Weise in die Literatur lanciert. Kreisende Becher Roman von Hermann Stegemann geh, M, 5,-; geb, M, 6,50 Ein neuer Roman des Verfassers von „Daniel Juni' und .Die als Opfer fallen' bedarf keiner besonderen Empfehlung, An dramatischem Leben fehlt es ihm gewiß nicht. Im Mittelpunkt der spannenden, weitverzweigten Handlung steht eine interessante Frauenerscheinung aus altem städtischem Patriziat, deren Lebensschicksale in zwei Ehen ge schildert werden. Man wird bei diesem Milieu unwillkürlich an Basel denken, wo Stegemann lange gelebt hat, wenn auch natürlich direkte Linweise taktvoll vermieden sind. Dennoch aber hat der Leser die Empfindung starker Wirklichkeitsschilderung und spürt den festen Wurzelgrund, auf dem das Leben dieser Menschen und die Schilderung ihrer Schicksale aufgebaut sind. Es ist, möchte man sagen, ein erlebter Roma», Zukunft Roman von Leonhard Schrickel Mit Amschlagzeichnung von Rudolf Eberle geh, M, 5.—; geb, M, 6,50 Dieser Roman des jungen Dichters, der bereits mit seinem Erstlingswerk .Der goldene Stiefel' starke Beachtung und lebhafte Anerkennung gefunden hat, ist im Feuilleton der .Vossischen Zeitung" er schienen und hat dort vermöge seiner fein satirischen und echt humoristischen Färbung, seiner großzügig entworfenen und spannend durchgeführten Handlung größten Beifall gefunden. Das tiefe Thema von der verblendeten Mutterliebe, die um der Zukunft des geliebten Kindes willen das eigene Glück der Gegenwart opfert, die keinen Dank für sich erhofft und doch in wehem Äerzen fühlt, daß Undank ihr Lohn ist, dieses Thema ist hier mit viel Menschen- kenntnis ohne Sentimentalität, mit Überlegenheit und Freiheit in glänzender Weise behandelt.