^ 68, 22. März lSIO. Künftig erscheinende Bücher. H. G. Opitz, Die Moderne auf dem Kriegspfade gegen Gott. T Neue Folge. M. 1.50 ord., ü cond. 30°/» — bar 35°j« und 11/10. Der Vizepräsident der Zweiten sächsischen Kammer, Geheimrat Opitz, läßt soeben seiner im vorigen Jahre unter obigem Titel veröffentlichten Arbeit ein zweites Lest folgen. Auch dieser Arbeit durchklingt der Ruf an die Philosophie unserer Zeit: „Zurück zum LebenI" Eine ausführliche kritische Untersuchung des Modernismus bildet den Mittelpunkt der Abhandlung. Opitz legt dar, daß die Arbeit des Modernismus, die Erhebung des Ich zur uneingeschränkten Selbständigkeit, die Entwicklung des Menschen zu Gott hin, in der Tat Gegenteiliges erwirkt. Auch der Versuch des Modernismus, das sittliche Manko durch ein geistiges Plus zu ersehen, hindert seine rückläufige Entwicklung, wieder zurück zum Tiere, nicht: Die Entwicklung, im Sinne Opitz', wird nicht auf dem Gebiete des Geistes, sondern in der tieferen Durchbildung des Gemütes erreicht. Gustav Alfred Wolf, Eine neue u. religiöse Weltauffaffung im Lichte der Konzentrationsidee. Broschiert M. 1.50 ord., ä cond. 30°!« — bar 351« und 11/10. Das Bedürfnis nach einheitlicher und vereinigender Welterkenntnis und Wellbewertung will die „neue und religiöse Welt auffassung" Wolfs befriedigen. Im Lichte ihres Konzentrationsgesetzes steigt das Weltall, steigt jeder einzelne seiner lebendigen Teile gesetzmäßig und zielbewußt vor uns auf. Auch die bisher unerforschten Erscheinungen des Menschenlebens, Geburt und Tod, Schlaf und Wachsamkeit, Geschlechtsleben, Gehirntätigkeit und Bewußtsein, finden darin eine erhebende kosmische Beleuchtung. Das Buch, dessen Gedankengänge schon als Vorträge reichen Zuspruch ernteten, wird seine Aufgabe auch im Leserkreise erfüllen. Leopold Ziegler, Das Welt bild Aartmaillls. Broschiert M. 2.50 ord., gebunden M. 3.50 ord., a cond. 301« — bar 351« und 7! 6. Das Buch ist, wie Ziegler im Vorworte bemerkt, das Ergebnis einer etwa zehnjährigen und gründlichen Beschäftigung mit Lartmann. Ursprünglich Anhänger und gewissenhafter Schüler Äartmannschen Denkens, kam Verfasser zur Einsicht, daß sowohl di- gegenwärlige wie die zukünftige Entwicklung an Lartmann nicht anknüpfen könne. Die Gründe dafür legt Verfasser in 7 Kapiteln Lar, die gleichzeitig wohl alle grundsätzlichen Probleme dieser Philosophie behandeln. Ziegler leg« besonderen Wert darauf, Lartmanns ungenügende methodische und logische Grundlegung des Systems zu erhärte», da hier die Ursache zu suchen ist, warum sich die akademischen Kreise fast durchgängig von Lartmann ferngehalten haben. Das Schicksal Schopenhauers lehrt, daß auch für die Akademien die Notwendigkeit einseht, sich jetzt mit diesem Denker kritisch zu befassen — einerlei ob im positiven oder negativen Sinne. Es unterliegt daher keinem Zweifel, daß Zieglers Arbeit einem Zeitbedürfnis entspricht, ja ihm zuvorkommt. Leipzig, Mitte März 1910. Fritz Eckardt Verlag.