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                    Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.03.1910
- Strukturtyp
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- Band
- 1910-03-21
- Erscheinungsdatum
- 21.03.1910
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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                              ,/ik 65, 21. März 1910. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel 3491 intexra univsrgi orbis desoriptio« des Orontius Finaetls von 1531 findet sich zuerst die später üblich gewordene Bezeichnung »Derra ^U8tiali8«. Oronce Finch der erste bedeutende französische Geograph des sechzehnten Jahrhunderts, zeichnete auch die erste Erdkarte in stereographischer Äqun- torialprojektion. Rainer Gemma (Frisius) gab in seinem 1533 zu Ant- (zuletzt 1628). Die 26 neuen Karten Münsters dazu sind die Grundlage Um die Mitte des sechzehnten Jahrhunderts trat eine entscheidende Wendung in der Entwicklung der Kartographie ein. Die Geographen hatten sich bisher mit Generalkarten begnügt, die auf Ptolemaeus oder auf Reiselinien und Schätzung der Entfernungen beruhten und sich außerdem auf einige Breitenbestimmungen stützten. Die Kartographie der Neuen Welt beschränkte sich fast ausschließlich auf den Verlauf der Küstcnlinien. In der Alten Welt galt es als die größte Kunst, die neuen Entdeckungen und Beobachtungen mit dem Ptolemaeus in Einklang zu bringen. Aber nach der Mitte des sechzehnten Jahrhunderts wurden Spezialkarten, die ans wirklichen Vermessungen beruhten, immer häu figer. Ihr Inhalt wurde dann auch zu Generalkarten verwertet und dadurch der Bruch mit den klassischen Autoritäten herbeigeführt. Die vier bedeutenden Kartographen Jacopo Gastaldi, Philipp Apian, Abra ham Ortelius, Gerhard Mercator leiteten die neue Zeit ein (S. Rüge). Die erste Landkarte des Herzogtums Schlesien wurde 1561 von Martin Helwig in Holzschnitt herausgegeben. 1568 erschienen die »Bayrischen Landtafeln« von Philipp Apian im Maßstab 1 : 144 000, in Holzschnitt auf 24 Blättern, Ingolstadt 1568, das topographische Meisterwerk des sechzehnten Jahrhunderts. 1669 erschien die, soviel bekannt, nur in der Pariser Nationalbibliothek und in der Breslauer Stadtbibliothek vorhandene berühmte Karte von Mercator: »Nova ot aueta ordis terrae desoriptio ad usum navixantium emendate aooomo- data«. vu^durgi men86 ^UßU8to 1569. Will man die Reform der wissen schaftlichen Kartographie an ein bestimmtes Datum knüpfen, so ist es nach A. Breusing (a. a. O. S. 21) das Erscheinen dieser Karte. Die auf dieser Mercatorschen Karte angewandte winkeltreue Zylinderprojektion — Mercators oder Seekarten- oder reduzierte Projektion genannt — mit vergrößerten oder wachsenden Breiten, gewährt nicht nur den Vor teil, die ganze Erdoberfläche darzustellen, sondern besitzt auch für nautische Zwecke die wichtige Eigenschaft, daß bei ihr die alle Meridiane unter dem selben Winkel schneidende sogenannte loxodromische Linie gerade wird. Diese Karte ist die erste Karte mit ausgezogenem Gradnetz. Der Meilen- maßstab ist verschwunden, ebenso das gewohnte Netz von Kompaßrosen in Kranzanordnung. Dagegen finden sich auf Schnittpunkten von Meri dianen und Parallelen in passenden Entfernungen sechzehnstrahlige Strichrosen. Dem Einflüsse und Vorbilde Mercators, der u. a. 1540 eine Schrift: »I-itararum labinarum, gua8 Italien our8oria8gu6 vooant, 8ori- bondaium ralio« (Löwen 1640) herausgab und in diesem Hefte von 27 Quartblüttern als eifriger Anwalt der Kursivschrift gegen die Fraktur auftrnt, ist es wohl zu danken, daß in Deutschland die gotische Buchstaben schrift für kartographische Darstellungen schon in der zweiten Hälfte des sechzehnten Jahrhunderts außer Gebrauch gekommen ist. Mit dem von Abraham Ortelius 1570 veröffentlichten »Ureatrum orbi8 tarrarum«, .^ntverpiae 1570, XX iVIaji (2. Abzug in demselben Jahre ohne dieses Datum) beginnt die (von Ptolemaeus) gesonderte Herausgabe einer Sammlung von 20 neuen Karten von Waldseemüller im Ptolemaeus von 1513, wie erwähnt, vorausgegangen war. Der Oertelsche Atlas erschien in zahlreichen Auflagen. Die erste deutsche Ausgabe kam 1572 auch insofern von hervorragendem Werte für die Geschichte der Karto graphie, als es die Sammlung der besten zeitgenössischen Karten ist, von denen uns manche nur durch die Wiedergabe im »Hwabrum« erhalten geblieben sind. Von großem Werte ist auch das Verzeichnis der Karto graphen und ihrer Werke, das Ortelius seinem »Tbeabrum« beigegeben hat. In der Ausgabe von 1595 sind folgende erwähnt: Corn. Aedger, Petr. Apianus (Benewitz), Joh. Aventinus (Turmayr), Petr. Boekel, Kasp. Brusch, Elias Camerarius, Herrn. Craft, Joh. Criginger, Nic. Ensanus, Joh. Cuspinianus (Spießhammer), Joh. Dryander (Eichmann), Dav. Fabricius, Paul Fabricius, Laur.Arisius, Georg^Gadner, Nicolaus Germanus, Mart. Helwig, Kasp. Hennenberger, Siegm. v. Herberstein, Carol. Heydanus, Aug. Hirsvogel, Elias Hofmann, Franciscus Hogen- berg, Joh. Honter, Mart. Hylacomylus (s. Waldseemüller), Marcus Jordan, Steph. Keltenhofer, Petrus Laicstain, Wolfg. Lazius, Gottfr. Mascop, Joh. Mellinger, Gerhard Mercator, Rumold Mercator, Joh. Mercator, Laur. Michaelis, Just. Moers, Seb. Münster, Jos. Murer, Heinr. Rantzau, Nik. Reger, Wolfg. Regerwill, Erh. Reych, Sebast. v. Rotenhan, Joh. Sambucus, Adalb. Sauracher, Thom. Scepsius, Christian Schrot, Barthol. Scultetns, Mark. Setznagel, Dan. Speckel, Tilem. Stella, Georg Stempel, Joh. Stumpf, Georg Tannstetter, Leonh. Thurneisser, Aeg. Tschudi, Kasp. Vopellius, Mart. Waldseemüller (s. Hylacomylus), Markus Welser, Wolfg. Wissenburg, Christophorus Zell, Heinr. Zell, Zeltzlin (Scltzlin, Seltzl), Jak. Ziegler. Eine vorzügliche Spezialkarte, ein Seitenstück zu Apians Karte von Bayern ist die 1584 in 9 Blättern erschienene Landtafel von Preußen von Kaspar Hennenberger. Das 1585 in Antwerpen erschienene »Dliea- rrum orbi3 torrarum« des Philipp Gallaeus ist einer der ersten sogenann ten »^tlanteb minores«, die seit Ortelius' »lüsatrum orbi8 torrarum« herauskamen. 1594 erschienen Landkarten und Atlanten von Matthias Quad in Köln. 1595 kommt Gerhard Mercators »^tlsa sive oo8moAra- plnrre Meditationen de kabrioa mundi et kabrieata kiZura. vuinburZi Olivorum (gedruckt von Albertus Busius in Düsseldorf) heraus. Der Name »Atlas«, den der am 2. Dezember 1594 gestorbene Mercator diesem seinem letzten Gesamtwerke (1. Teil Kosmogenie, 2. Teil moderne Kar tensammlung) nach dem im Altertume seiner astronomischen Kenntnisse wegen berühmten Könige von Mauritanien beilegen wollte, wurde von den Erben Mercators nunmehr der Kartensammlung beigelegt und ist seitdem der Titel aller Kartensammlungen geworden. 1599 erschien Richard Hakluyts Weltkarte in Hakluyts »krineipal XaviZations«, eine der schönsten Weltkarten des sechzehnten Jahrhunderts und eine der ersten in Mercators Projektion. Mit dem Tode Rumolds, des jüngsten Sohnes Mercators, im Jahre 1600 erfolgte die Auflösung der berühmten geographischen Werkstatt des Mercatorschen Hauses und 1604 der Ver kauf der sämtlichen Kupferplatten Mercators an den Buchhändler und Kartographen Josse (Jodocus) Hondius in Amsterdam, der 1606 die erste Hondiussche Ausgabe von »Oerüardi >Isroatori8 .NIa8« in den Handel brachte. Die Mehrzahl der Platten des Atlasses ist wohl bei dem Brande der Blaeuschen Offizin 1672 zugrunde gegangen. Die »Introduotio in uruv6r8am AeoZrapüiam vetorem guam novain« von Philipp Clüver, Leiden 1624, ist der erste gelungene Ver such einer systematischen Behandlung der Geographie, der weiteste Ver breitung fand und ein Jahrhundert lang das vorherrschende geographische Lehrbuch der gelehrten Schulen gewesen ist. In >Mundu8 8udt6rraneu8« von Athanasius Kircher, Amsterdam 1665, einer Art physikalischer Geo graphie, ist die erste physikalische Karte, eine Darstellung der Haupt strömungen der Ozeane, enthalten. Das Verfahren, den Karten zur raschen Auffindung geographischer Objekte ein alphabetisches Verzeichnis mit Angabe der betreffenden Kartenfläche beizufügen, kam zuerst zur Anwendung bei den 1684 von G. PH. Finkh in ver kleinertem Maßstabe veröffentlichten Bayrischen Landtafeln Apians (in Kupferstich). Von französischen Kartographen und Geographen seien nur erwähnt: Nic. Sanson (1620—67), Jean Picard, Dom. Cassini (1625—1712), Nic. de Fers (1646—1720), Gnill. Delisle (1675—1726), Phil, de la Hire, Bourguignon d'Anville (1697—1782), Phil. Buache (1700—73), C. Fr. Cassini de Thury (1714—84), I. L. Dupain-Triel (1722—1805), E. F. Jomard (1777—1862), Malte Brun; von englischen: Nob. Dudley (gest. 1639), A. Arrowsmith (1750—1830), I. F. W. Desbarres, I. Nennet. Die deutsche Kartographie wurde neu belebt durch Joh. Bapt. Homann (1664—1724) in Nürnberg, der zahlreiche Karten und Atlanten Homann begann sein Landkartengeschäst 1702, das von 1730 an unter der Firma 'Homännische Erben« fortgesetzt wurde. Die Karte »kro- vineia Lri8ßoia ^V8b. ant. IVlvOOXVIIl. doli. Lrrpt. Homann . . . edidil Xoribergao« ist angeblich die erste Karte in Schraffenmanier. 1718 wurde eine große chinesische Neichskarte, die 1661 mit Hilfe der Jesuiten be gönnen wurde, vollendet, die als eine der größten Leistungen der Karto graphie angesehen werden darf. Neben Homann in Nürnberg war Matthäus Seutter (1678—1757) in Augsburg der bedeutendste deutsche Kartograph jener Zeit, der gegen 250 Landkarten und verschiedene Atlan ten herausgab. 1755 entwarf der Genfer Micheli du Ehrest einen »?ro- spcrot Zeomötriguo des montaKN68 neiZ668, dit68 0Iet8otier, dexmi» Io c-KLteau d'^arbourx«, das älteste bekannte Alpenpanorama. 1764 beginnt die vom Feldmarschall Grafen Daun beantragte erste militärische Landes aufnahme Österreichs. Der Schweizer Fr. L. Pfyffer fertigt 1766—85 450*
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