Olga Wohlbrück: Das goldene Bett Dieser neueste Roman der bekannten Autorin wird überall den größten Widerhall finden. Hauptsächlich vermöge der ruhigen und gesunden Kraft, die sich darin äußert. „Das goldene Bett" ist der Noman des modernen Berlin. Der Roman der rastlosen Arbeit, deren höchstes Ziel und Ideal der Luxus geworden ist. Mit einer epischen Gewalt sonder gleichen werden eine Fülle von Menschenschicksalen enthüllt. Schicksale, die sich in dieser Form nur heute im Berlin unserer Tage abspielen können, und deren menschlicher Ge halt doch für alle Zeiten wahr ist. Die Verfasserin gibt die Typen des neuen Berlin, bis zur Greifbarkeit lebendig verkörpert, unlösbar zusammenhängend mit ihrer Umgebung. And erstaunlich ist, wie dieses Milieu überall ruhig, ohne Übertreibung und Sensationshascherei entrollt wird, wie jeder Strich „sitzt" und wie es Olga Wohlbrück trotz ihres fort reißenden Erzähler-Temperaments vermeidet, jemals eine Farbe stärker auszutragen, als es die Wahrheit und Natür lichkeit verlangt. Ein Buch, gegen das keine Einwände mög lich wären, ist bis heute noch nicht geschrieben worden. Es ist kein Grund da, bei einem Buche, das soviel Glänzendes enthält, auf Flecken hinzuweisen, die da und dort wohl be merkbar sind, die man aber über dem Ganzen vergißt. Olga Wohlbrück spricht in einer gemeinverständlichen Sprache zu allen. SolcheMenschen brauchenwir. Dann wird der beste, gesün- desteTeilunseresVolkes ohneUnterschied derBildung nichtmehr gezwungen sein, zu niedriger Unterhaltungslektüre zu greifen. Wir bitten um tätige Verwendung. Auslieferung für Österreich-Ungarn: Huber L Lahme, Wien