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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.03.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-03-19
- Erscheinungsdatum
- 19.03.1910
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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3446 Börsenblatt i. d. Dtscyn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 64, lg, März 1S10. alle, die wir uns deutsche Buchhändler nennen, ernsthaft streben und sorgen, und wenn cs sein muß, auch kämpfen mit den Waffen eines gesunden Idealismus, damit unser Erbe nicht versinke in den trüben Fluten einer eigen süchtigen und unlauteren Geschäflspraxis! Das heutige Fest, das der Hamburg-AItonaer Buch händler-Verein nach fünfzigjährigem Bestehen feiert, wird eins höhere Weihe für uns erhalten, wenn wir heute ge loben, ehrlich und treu als echte deutsche Männer und Buchhändler auch in Zukunft unsre ganze Kraft einzu setzen, um unfern schönen Beruf hochzuhalten in allen Stürmen unsrer vielbewegten Zeit. In diesem Sinne schließe ich meine Worte mit dem Rufe: Unser deutscher Buchhandel, er lebe hoch, hoch, und zum drittenmale hoch! Es folgten die Ansprachen der erschienenen Vertreter auswärtiger Vereine, zunächst die des Herrn Kommerzien rats Siegismund als Vertreters des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler: Es ist mir der Auftrag geworden, heute den Börsen oerein hier zu vertreten und die Glückwünsche zum Aus druck zu bringen, mit denen der Börsenverein nicht fehlen wollte. Was er zu sagen hat, hat er in dieser Adresse zusammengefaßt: »Dem Unterzeichneten Vorstand gereicht es zur be sonderen Freude, dem Hamburg-Altonacr Buchhändler- Verein aus Anlaß der Feier seines fünfzigjährigen Be stehens hierdurch seine aufrichtigsten Glückwünsche zu übersenden. »Am 21. Februar 1860 begründet, machte sich Ihr Verein die Pflege der kollegialen Beziehungen seiner Mitglieder zur Hauptaufgabe, erweiterte diese aber bald dahin, daß er auch praktische und geordnete Geschäfts- Verhältnisse seiner Mitglieder untereinander anbahnte und förderte, damit aber gleichzeitig lebhaften Anteil an den Bestrebungen des gesamten deutschen Buchhandels nahm. Einen wichtigen Abschnitt in der Geschichte Ihres Vereins bildet die engere Vereinigung mit dem Buchhändlsrverband »Kreis Norden« und mit dem Börsen verein durch Eingliederung in den letzteren als dessen Organ im Jahre 188g. Gern ergreift der Unterzeichnete Vorstand die heutige festliche Gelegenheit, um Ihnen den herzlichsten und aufrichtigsten Dank auszusprechen für die verständnisvolle und tatkräftige Unterstützung, die der Börsenverein in seinen Bestrebungen für das Wohl des Gesamtbuchhandels stets durch Ihren Verein erfahren hat; namentlich bei der Regelung der Kundenrabatt srage, der Schaffung einer allgemeinen buchhändlerischen Vcrkehrsordnung und einer Verkaussordnung für den Verkehr des deutschen Buchhandels mit dem Publikum hat er segensreich mitgewirkt. »Mit dem Danke für diese Förderung der Inter essen unseres gesamten großen deutschen Buchhandels verbindet der Vorstand den aufrichtigen Wunsch für Ihren Verein, daß er auch in Zukunft seinen Über lieferungen und seinen Zielen getreu fortwirke. So möge der Hamburg - Altonaer Buchhändler-Verein wachsen, blühen und gedeihen zur Freude seiner Mit glieder und zum Segen unseres hohen schönen Berufs.« »Es ist mir eine besondere Freude», führte der Redner weiter aus, »diese Glückwünsche zu überbringen und für die kräftige Unterstützung zu danken, die wir stets vom Hamburg-Altonaer Buchhändler-Verein erfahren haben. Nach diesem Auftrag habe ich die weitere Pflicht, einen Auftrag von Berlin zur Ausführung zu bringen. Der Berliner Verein feiert heute das Fest in Gedanken mit. Die Beziehungen sind nicht immer so freundschaftlich gewesen wie heute: aber auch bei gegenseitiger Bekämpfung sind wir immer Kollegen geblieben. Hatten damals die Berliner abweichende Ansichten, so ist das seit 15 Jahren anders geworden. Die Mitglieder glaubten, daß es zweck entsprechender sei, wenn sie ihre alten Ansichten korrigieren und sich dem Börsenoerein mehr angliedern. Seit dieser Zeit stehen dis beiden Vereine in engen Beziehungen. Sie haben Schulter an Schulter gekämpft, beim Kampfe gegen die Gelehrten und bei Durchführung der Verkaufs ordnung. Ich hoffe, daß die Berliner und Hamburger auch ferner in Waffenbrüderschaft zusammenstehen. Das walte Gott!» Er überreichte sodann Herrn Boysen die prachtvoll in Leder gebundene Adresse. Hierauf ergriff Herr Prager das Wort: -Im Aufträge des Vorstandes des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine habe ich Ihnen dessen Glückwünsche dazubringen. Die Kreis- und Ortsvereine haben außer dem Verbandsvorstand noch ein anderes Haupt im Börsen verein. Es haben früher lange Kompetenzstrcitigkeiten zwischen beiden geherrscht. Die Hamburger haben dann sechs Jahre lang den Vorstand des Verbandes geführt, ohne dem Börsenverein Rechte nehmen zu wollen. Hamburg und Berlin wollen zusammen arbeiten. Das ist besonders zum Ausdruck gekommen, als der Vorstand an Berlin über gegangen ist. Wir haben es uns schwer überlegt, haben aber geglaubt, uns der Pflicht nicht entziehen zu sollen. In Berlin ist der Zusammenhalt noch nicht so durch gedrungen wie in Hamburg. Die Hamburger haben eS verstanden, zu zeigen, daß sie einmal Konkurrenten und hundertmal Kollegen sind. Es ist nicht so leicht, einander zu schädigen, aber leicht, einander zu helfen. Das freund schaftliche Gefühl im Hamburger Verein möge bleiben und gedeihen. Der Hamburg-Altonaer Buchhändler-Verein lebe hoch, hoch und abermals hoch.« Herr Zwißler-Wolfenbüttel sprach ungefähr folgendes: »Der Verband Hannover-Braunschweig dankt Ihnen für die Einladung und bringt Ihnen seine Glückwünsche dar. Es war für uns selbstverständlich, daß einer vom Vorstand kommen mußte, da wir ja Nachbarn sind. Wenn wir auch durch dis Elbe getrennt sind — aber hier muß es anders heißen als in dem Liede von den Königs kindern — das Wasser war nicht zu tief, doch sie hatten einander so lieb. Es hat wohl auch einmal Differenzen gegeben, aber immer herrschte der Gedanke, daß wir mit Hamburg und mit Kreis Norden dasselbe Ziel ver folgen. Will man einen Verein einschätzen, so muß man seine Geschichte kennen. Eine glückliche Fügung ist es ge wesen, daß der Hamburg-Altonaer Verein stets tüchtige Männer gehabt hat. Ich will wünschen, daß die alten Beziehungen immer lebendig bleiben. Ich habe Ihnen hier ein Angebinde zu überreichen, leeres Papier, eine Chronik ist es zur Aufzeichnung wichtiger Geschehnisse des Vereins und hoffentlich auch noch vielfacher guter Be ziehungen zwischen den beiden Vereinen.« Nachdem er dem Vorsitzenden die umfangreiche und schön gebundene Chronik überreicht hatte, begann Herr War kentien-Rostock: »Wir haben gern dem an uns ergangenen Rufe Folge geleistet. Freilich mischt sich in die Freude ein Tropfen Wehmut, weil der Mann von uns, der die engsten Beziehungen zu Ihrem Verein hat, hier nicht statt meiner stehen kann, da ihn ein schwerer Verlust betroffen hat. Zwei Worte möchte ich sagen: Furchtlos und treu. Furchtlos waren Sie immer den Feinden gegenüber, treu der Sache. Mögen immer so treue und ernsthafte
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