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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.03.1910
- Strukturtyp
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- 1910-03-18
- Erscheinungsdatum
- 18.03.1910
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3390 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^ 63. 18. März 1910. polizeiliche Erlaubnis zum Halten eines solchen Druckapparats erwirken muß, die sich auch auf die primitiven kleinen Verviel fältigungsapparate erstreckt. Die genaue Bestimmung und Be zeichnung der Art und Weise der Herstellung von Erzeugnissen der graphischen Kunst ist jedock nicht nur aus gewerbepolizeilichen, sondern besonders im Auslandverkehr auch wegen der Post- und Bahnvorschriften, aus zollbehördlichen und zolltariflichen Gründen sehr wichtig und notwendig, weil die Zollbehandlung derartiger Drucke sowohl nach ihrer Herstellungsweise als auch nach ihrem Handelswerte erfolgt. Diese und andere Umstände, z. B. die Möglichkeit einer ent sprechenden Katalogisierung, lassen es wünschenswert erscheinen alle in das Gebiet der graphischen Künste fallenden Verfahrungs- weisen und Techniken systematisch möglichst zutreffend in einige Gruppen zusammcnzufasscn, damit den Laien, Fachleuten und Beamten eine möglichst rasche und richtige Beurteilung der ver schiedenen Druckarten und Druckexemplare ermöglicht und auch den graphischen Fachschulen ein guter Lehrbehelf geboten wird. Herr C. Kamp mann in Wien, der ja den meisten Buchhändlern durch sein sehr praktisches und nützliches Buch: »Die graphischen Künste« in der Sammlung Göschen (Bd. 75) bestens bekannt ist, hat eine solche systematische Tabelle der verschiedenen Druck techniken herausgegeben, die folgende Gruppierung zeigt: drei zur M. d.- dr.. Maschinenarbeit ckiemiickcn^Mitteln Verbindung »nt chemischen Mitteln chemischen Mitteln Hochdru-I Holzschnitt (Xylographie) Letterndruck (Typographie) Stereotypie Hochätzung Metallotypre (wie Zinkotypie, Kuprotypie) Galvano- graphie Photo- xylographie Photo- metallotypie (das ist Phototypie ans versch. Metall) Leimtypie Photo galvanotypie Tiefdruck Kupserdruck Kupferstich (reine Stichel-, Kreide- und Punkliermanier) Schabmanier (Schwarzkunst) Radierung (auf Metall und Stein) Aquatinta Galvanoplastik (Galvano- graphie) Heliogravüre (Photogravüre, Lichtkupferdruck) Woodburydruck (Photoglyptie) Photo- lithographie Photo zinkographie Photo- Lichtdruck Flachdruck ^selder^1798^ Algraphie Lichtdruck Zinkographie Lithographie Zinkographie und I Algraphie Amdruck Hektograph Photographische Kopierverfahren. In diese Gruppe gehören alle jene Methoden, bei denen das Bild auf empfindlich gemachten Stoffen (zumeist Papier) durch Einwirkung des Lichts direkt erzeugt und hierauf durch chemische oder mechanische Prozesse fixiert wird, wie z. B. bei Platin-, Pigment-, Albumin- und Zelloidindruck usw. Die Er- findung derselben fällt nach 1840. (Diese Kopier- und Lichtpaus- verfahren bezeichnet man irrtümlich als Druckverfahren.) Das Druckverfahren ist eine Reihe von Handlungen, die sowohl die Herstellung der Druckform oder Druckplatte, das Be- decken der Druckform mit Farbe, soweit es zur Wiedergabe der darauf befindlichen Zeichnung erforderlich ist, als auch die Über tragung dieser Farbstoffe auf den zu bedruckenden Gegenstand (Papier, Stoff, Holz, Blech usw.) unter Anwendung eines mechanischen Kraftaufwandes mittelst der Druckpresse, also den Druck mehrerer oder vieler gleichartigen Exemplare umfaßt. In Fachkreisen gilt ausschließlich die Anschauung, daß es nur drei Möglichkeiten des Druckes, bzw. nur drei Druckverfahren gibt. Manche wollen indes vier Druckverfahren gelten lassen, indem sie einerseits den Lichtdruck als eine besondere Druckart annehmen, während andrerseits wieder die photographischen Kopier verfahren als vierte Druckart bezeichnet werden. Die Mehrzahl der Fachschriftsteller nimmt dagegen mit Kampmann nur das Bestehen dreier nach ihrem Prinzip geordneten und benannten Druckmöglichkeiten an. Jede dieser Druckmöglichkeiten ist bedingt durch die Beschaffen heit der dabei benutzten Druckform; oder umgekehrt könnte man auch sagen, daß die Druckform dem anzuwendenden Druckverfahren angepaßt sein muß. Bei der Herstellung dieser Druckformen ist zunächst zu berücksichtigen, ob von den hochstehenden (Hochdruck) oder von den tiefliegenden (Tiefdruck) Teilen der Druckform, oder ob von der während des Drückens beständig feucht gehaltenen Form gedruckt wird, in welch letzterem Falle die Druck möglichkeit durch die Reaktion zwischen Fett und Wasser bzw. durch Abstoßung der Farbe von den nassen Stellen, der flachen Druckform gegeben ist (Flachdruck,Reaktionsdruck usw.). Eine andere Möglichkeit zu drucken gibt es nicht. Aber auch die Vervielfältigungsapparate lassen sich, je nach dem dabei in Anwendung kommenden Verfahren und ihrer Konstruktion, ent weder in die Klasse des Flachdrucks (wie z. B. die Hektographen) oder in die Klasse des Hochdrucks (wie z. B. die Schreibmaschinen) einordnen. Von der Feststellung ausgehend, daß nur drei Druckarten oder Drucktechniken bestehen, handelt es sich weiter darum, auch die hauptsächlichsten Verfahren, die zur Herstellung der Druck formen für diese drei Druckarten dienen, ihren Prinzipien nach in das System einzuordnen, wobei es vorteilhaft erscheint, diese nach den dabei in Anwendung kommenden Mitteln zu gruppieren. Wie aus der vorstehenden Tabelle ersichtlich ist, hat Kampmann zu diesem Zwecke drei Gruppen gebildet. In der ersten Gruppe erscheinen jene Verfahren zur Herstellung von Druckformen angeführt, bei denen ausschließlich nur mechanische Mittel, wie die Handarbeit, oder wie z B. bei der Schriftgießerei auch maschinelle Arbeit in Betracht kommen. In der zweiten Gruppe sind jene Verfahren angeführt, bei denen die Anwendung chemischer Prozesse, wie z. B. die Atzung mittelst Säuren oder der elektrolytische Prozeß, nötig wird. In der dritten Gruppe kommt die Anwendung der durch die Photographie geschaffenen Mittel hinzu, bei denen selbstredend nicht nur die Anwendung chemischer Prozesse, sondern auch die mechanische Mithilfe der Handarbeit unerläßlich ist, aus welcher Ursache diese Verfahren daher mit Recht als Photo- mechanische Verfahren bezeichnet werden. Die rein photographischen Kopierverfahren wurden, obwohl sie auch zu den graphischen Künsten gezählt werden müssen, nicht in diese Tabelle ausgenommen, da sie keine Druckverfahren im Sinne der oben mitgeteilten Definition dieses Begriffes sind. In dieser Gruppierung dürfte die Systematik der ver schiedenen Reproduktions- und Druckverfahren in leichtverständ licher und dem eingangs erwähnten Zweck genügender Form ge- Jn der »Zeitschrift für Reproduktionstechnik« (1908 S.138) stellt Herr vr. I. H. Friedländer in Berlin eine andere »Systematik der Vervielfältigungsverfahren« auf, der indessen Herr Kampmann in der »Photographischen Korrespondenz« (1909 S. 177) verschiedene unzutreffende Annahmen nachweist. Herr vr. Friedländer teilt die gesamten Vervielfältigungsverfahren in zwei Hauptgruppen: I. die graphischen Künste, 2. den Schablonendruck. — Die graphischen Künste zerlegt vr. Friedländer in die zwei Gruppen Oberflächendruck (Hochdruck, Hoch flachdruck, Flachdruck) und Tiefendruck (Tiefflachdruck und Tiefdruck), während der Schablonendruck in mechanischen, photochemischen und Diffusions-Schablonendruck zerfällt. Die Herstellung der Matrize erfolgt a) mechanisch, b) photographisch mechanisch, o) mechanisch-chemisch, cl) photographisch-mechanisch. Zum Hochdruck gehören nach Friedländer: a) Holzschnitt, Schrot blattmanier, Letterndruck, Stereotypie, d) Photoxylographie, e) Hochätzung, Zinkotypie, Kuprotypie, Galvanotypie, Albert- Galvano, cl) Phototypie: Photozinkotypie, Autotypie, Leimtypie, Photogalvanotypie. Zum Hochflachdruck gehören: e) Lithographie Zinkographie in Strichmanier: Auflagedruck (Andruck -- Flach- druck). Kreidemanier der Lithographie, Zinkographie (Reauto
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