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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.02.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-02-24
- Erscheinungsdatum
- 24.02.1910
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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2398 Börsenblatt f, d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 44, 24 Februar 1910. es gern, keinem Menschen, auch nicht dem geringsten, ins Gesicht sagen, am wenigsten einem Manne, den ich sonst nicht so ver- achtenswerth fand, und am allerwenigsten in einem Briefe, in welchem ich mich ihm zuletzt: »für so manche Freundschaften und Gefälligkeiten wahrlich verbunden zu seyn versicherte« und er klärte, »daß ich nie Feindschaft mit ihm gehabt habe«. Ich würde geglaubt haben, ich gäbe mit solchen Worten das Signal zur Feindschaft, und hätte bedacht, daß derjenige, der in eines andern Gemüthe Feindschaft erregen will und erregt, nichts rühmliches thut, und daß derjenige, der Feindschaft erregen will und nicht erregen kann, verächtlich wird. »Ich bin, um Ihre eignen Worte zu gebrauchen (die auch meine eigne wahre Gesinnung sind) ohne den mindesten Groll. »Ew. Hochehrwürden gehorsamster Diener Friedrich Nicolai.« (Schluß folgt.) Kleine Mitteilungen. Weltausstellung Brüssel 181«. - Der deutsche Reichs- kommissar für die Weltausstellung in Brüssel hat nunmehr sein Bureau nach der belgischen Hauptstadt verlegt. Die Arbeiten an den deutschen Ausstellungsgebäuden schreiten rüstig vorwärts, und in den nächsten Tagen wird auch das Plakat der deutschen Ab teilung der Öffentlichkeit übergeben werden. Bei dem Wett bewerb trug der Müuchener Zeichner Holwein den Preis davon. Seine Ausführung zeigt auf goldenem Grunde einen Reiter auf einem schweren Brabanter Pferd. Ganz fern im Hintergründe erscheint die türmereiche Silhouette von Brüssel. Die Reiterfigur, die nackt ist, trägt die deutsche Reichsfahne. Der Kopf des Plakats zeigt die Worte: »Weltausstellung Brüssel«. (»B. Z. am Mittag.«) Hierzu wird weiter gemeldet: Der deutsche Reichskommissar für die Weltausstellung in Brüssel 1910, Geheimer Regierungsrat Albert, ist nunmehr für die ganze Dauer der Ausstellung, die am 23. April eröffnet werden wird, nach Brüssel übergesiedelt. Die Vorarbeiten für die deutsche Abteilung sind inzwischen soweit gediehen, daß es sich als not wendig herausstellte, deren Schwerpunkt gänzlich nach Brüssel selbst zu verlegen. Die organisatorischen Arbeiten sind in der Hauptsache als beendet zu betrachten. Der der Deutschen Ab teilung zur Verfügung stehende Platz ist völlig an deutsche Aus steller vergeben. Die deutschen Bauten stehen äußerlich vollendet da. An der inneren Ausstattung und an den Fundamenten für die großen Maschinen wird noch gearbeitet. Die eigene elektrische Zentrale der Deutschen Abteilung ist schon dem Betriebe über geben. Täglich mehren sich die nach Brüssel abgehenden Transporte. In spätestens einem Monat dürste das letzte deutsche für die Ausstellung bestimmte Objekt nach Brüssel unterwegs sein. * Ein LSoethcfund. — Der »Frankfurter Zeitung« wird aus Zürich gemeldet: Der Gymnasialprofessor Di'. Billeter entdeckte am 31. Januar die alte Fassung der vier ersten Bücher von Wilhelm Meisters Lehrjahren, d. h die vollständigen sechs Bücher von Wilhelm Meisters theatralischer Sendung. Die auf gefundene Handschrift enthält sehr viel Neues. Wie der »Berner Bund« hierzu weiter mitteilt, ist mit der Herausgabe und Interpretation des von dem Züricher Gymnasial professor und Privatdozenten Or. Billeter in der Züricher Privat bibliothek entdeckten, bisher als verschollen geltenden Werkes von Goethes »Wilhelm Meisters theatralischer Sendung«, das die erste, nie gedruckte Fassung von »Wilhelm Meisters Lehrjahren« ist, der Literarhistoriker und Professor an der Universität Bern Di-. Maync betraut worden. Die Handschrift des in Zürich entdeckten Werkes umfaßt 600 Oktavseiten. --- Spesen deö Reisenden. — Vom Kaufmannsgericht in Frankfurt a. M. teilt die Frankfurter »Kleine Presse« nach stehende Entscheidung mit, die wir der Vossischen Zeitung ent nehmen: Ein Geschäftsinhaber entließ einen Reisenden, der bis zum 31. Dezember 1910 fest engagiert war, im Januar ohne Kündigung und nahm als Vorwand dazu eine angebliche »Unter schlagung« des Reisenden. Dieser hatte zu einer Reise 200 ^ Reisekasse erhalten. Als er nach acht Tagen zurückkehrte, konnte er, entsprechend dem Spesensatze von 16 ^ 60 H täglich, nur 115 berechnen, war aber nicht in der Lage, den Rest von 85 - herauszuzahlen. 40 ^ hatte er noch, die andern 46 wollte er als Vorschuß auf sein Gehalt, das monatlich 175 betrug, ge bucht haben, wie das in früheren Fällen auch geschehen sei. Der Prinzipal aber verlangte den ganzen Betrag, und als dieser nicht gezahlt werden konnte, entließ er den Reisenden, der nun am Kaufmannsgericht auf Erfüllung des Vertrages klagte. In der Verhandlung wurde dem Geschäftsinhaber klar gemacht, daß von einer Unterschlagung keine Rede sein könne. Es sei allgemein üblich, den Uberschuß der Reisekasse zu verrechnen. Die Ent lassung sei daher zu Unrecht erfolgt. Der Prinzipal wurde zur Zahlung von Gehalt, Spesen und Provision bis zum 31. Dezember verurteilt, insgesamt zu 2724 Provinzialverein der Schlesischen Buchhändler. — Die 31. ordentliche Hauptversammlung des Provinzialvereins der Schlesischen Buchhändler wird am Sonntag den 6. März 1910, 12 Uhr, in Breslau (im Hotel »Vier Jahreszeiten«, Garten straße 66—70) abgehalten werden. * Mitteldeutscher Buchhändler-Berband. — Die dies jährige Frühjahrs-Hauptversammlung des Mitteldeutschen Buch händler-Verbandes findet am Sonntag den 13. März, vormittags IIV2 Uhr in Frankfurt a/Main (Restaurant Wolfs) statt. Bereinigte Staaten von Amerika. Zolltarif-Ern- scheidring. — Radierungen und Gravierungen (Stiche), die vor mehr als zwanzig Jahren hergestellt sind. — — § 517 des Tarifs vom 5. August 1909 bestimmt die zollfreie Einfuhr von: Büchern, Karten, Musikalien, Gravierungen (Stichen), Photographien, Radierungen usw., deren Druck vor mehr als 20 Jahren vor dem Tage der Einfuhr erfolgt ist. § 717 sieht die zollfreie Einfuhr vor von: Kunstwerken, nämlich . . . Radierungen und Gravierungen (Stichen) usw., für die dem Schatzamtssekretäc unter Be obachtung der von ihm zu erlassenden Vorschriften genügen der Nachweis erbracht wird, daß sie länger als 20 Jahre vor dem Zeitpunkt der Einfuhr vorhanden gewesen sind usw. usw. Die Worte »Radierungen« und »Gravierungen«, wie sie in diesem Gesetz gebraucht sind, bedeuten nur solche, die mit der Hand abgezogen sind von Platten oder Steinen, die mit Handwerkszeugen radiert oder graviert, nicht aber solche, die von Platten oder Steinen abgezogen sind, welche im photochemischen Verfahren ge ätzt oder graviert sind. Während es im Tarifgesetze zweierlei Vorschriften für die freie Einfuhr derartiger Radierungen und Gravierungen gibt, schließen die im § 717 enthaltenen alle Vorschriften des § 617, soweit sie sich auf Radierungen und Gravierungen beziehen, mit ein und enthalten außerdem gewisse Beschränkungen. Die An sicht, daß solche Radierungen und Gravierungen nach den Vor schriften des § 517 ohne Bezugnahme auf die des 8 717 ein zulassen wären, würde die Vorschriften des letzteren Paragraphen zum Teil unwirksam machen. Daher ist das Schatzamt der Meinung, daß solche Gravierungen usw. nach den Vorschriften des 8 717, als des eingehenderen von beiden, zum Eingang angemeldet werden sollen. (I'reusur^ Deoisions uncker tbo Lütows vto. la^s.) (Papier-Zeitung.) * Ankauf einer Manet-Sammlung. — Der Verkauf einer großen Sammlung von Werken Edouard Manets wird aus Paris gemeldet. Es ist die Galerie von Auguste Sellerin, der die Werke des Begründers des modernen Impressionismus auf seinem Land sitz bei Paris, in Neuilly, vereinigt hatte. Alle Perioden des Schaffens von Edouard Manet sind in dieser Reihe von 40 Werken vertreten. Da sind die Nana von 1876, das Frühstück im Atelier, das Porträt von Manet und dessen Familie, die Bar in den Folies Vergöres, das Porträt des Kupferstechers Desboutins mit seinem Hunde und andere Werke des Künstlers. Ein Konsortium, dem Paul Cassirer in Berlin, Durand-Ruel und Bernheim in Paris angehören, hat die Galerie für einen enormen Preis — es werden mehr als 2 Millionen genannt — angekaust. Sie wird wahrscheinlich noch im Laufe dieses Jahres in Berlin, Paris, London und New Aork in Ausstellungen gezeigt werden.
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