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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.02.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1910-02-21
- Erscheinungsdatum
- 21.02.1910
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42, 21. Februar 1910. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 2271 Nichtamtlicher Teil. Drahtlose Telegraphie. Bortrag. — Der Staatssekretär des Reichspostamts hatte auf den Abend des 16. Februar Ein ladungen zu einem Vortrag ergehen lassen, den der Geheime Oberpostrat Professor vr. Strecker in dem Kuppelraum des Postmuseums über den gegenwärtigen Stand der draht losen Telegraphie hielt. Der Vortragende erläuterte, von einfachen mechanischen Schwingungen ausgehend, an der Hand von Zeichnungen und unter Vorführung von Experimenten das Wesen der elektrischen Wellen und die verschiedenen Methoden, ihre in der freien Luft fortgepflanzten Schwingungen optisch und akustisch zu verwerten. Die Vorführung der zu diesem Zweck er fundenen sinnvollen Apparate schloß mit der Übermittelung einer drahtlosen Depesche von der Station in Schöneberg auf den im Saale aufgestellten Empfängerapparat. In zahlreichen Licht bildern wurden den Hörern dann eine Reihe der wichtigsten Stationen für drahtlose Telegraphie auf dem Lande und an Bord von Schiffen, sowie fahrbare Militärstationen vorgeführt. Dann schilderte der Vortragende die gegenwärtige Verbreitung der drahtlosen Telegraphie und die Aussichten, die sich ihr für die Zukunft bieten. Es bestehen zurzeit etwa 1600 Stationen auf der Erde, von denen sich ein knappes Drittel auf dem Lande befindet, während alle übrigen an Bord von Handels- und Kriegsschiffen ihren Platz haben. Vom Lande aus hat man drahtlose Telegramme bis auf 4000 Kilometer Entfernung übermitteln können. Von Schiff zu Schiff kann man sich bis auf Entfernungen von 1000 Kilometern mit gutem Erfolg drahtlos verständigen. Am besten pflanzen sich die Wellen über das Wasser hin fort; auf dem Lande bietet die Überwindung namentlich der Gebirge nicht geringe Schwierig, keiten; auch die Tageszeit ist von Einfluß; am geeignetsten für die Übermittlung drahtloser Telegramme sind die Nachtstunden. — Die Frage nach der künftigen Entwicklung, namentlich die speziellere, ob und inwieweit die drahtlose Telegraphie die Kabeltelegraphie ver drängen werde, beantwortete der Vortragende dahin, daß dies kaum der Fall sein werde. Abgesehen davon, daß die Kosten der Ein richtung und des Betriebes von Stationen für drahtlose Telegraphie nicht geringer seien als die für Kabellinien, ermöglichten diese eine» sichereren und stetigeren Betrieb und vor allem die Geheimhaltung der Telegramme, die sich bei drahtloser Übermittlung nicht erzielen lasse. Dieser letzte Umstand sei so schwerwiegend, daß er auch die Zukunft der kostspieligen Uberseekabel sicherstelle, deren Anlage erheblich mehr koste als drahtlose Übersee-Telegraphie. Von großem prak tischen Wert sei schon heute die drahtlose Telegraphie für die Verständigung von Schiff zu Schiff und auf dem Lande überall Legen von Kabelleitungen erschweren oder unmöglich machen. So habe die drahtlose Telegraphie während der Kriege in Süd westafrika ausgezeichnete Dienste geleistet. Wesentlichen Nutzen könne man von ihr auch als Zuträgerin der Depeschen von fern abliegenden Plätzen nach einem Kabelknotenpunkt erwarten; in dieser Richtung habe sie sich z B. im Südseearchipel trefflich bewährt. Ihr gegenwärtiger Stand und die bisher mit ihr ge machten Erfahrungen berechtigten zu der Annahme, daß die draht lose Telegraphie sich neben der Kabeltelegraphie weiter entwickeln werde, ähnlich wie das elektrische Licht das Gaslicht nicht ver drängt, vielmehr die Gasiudustrie zu weiteren Vervollkommnungen angeregt habe. Nach dem mit großem Beifall aufgenommenen Vortrage waren die Hörer noch einige Stunden die Gäste des Staats sekretärs in den Festräumen des Reichspostamts. (Deutscher Reichsanzeiger.) * Errichtung eines Museums der bildenden Künste in Bantzen. — Aus Bautzen wird den »Leipziger Neuesten Nach richten« geschrieben: Die Stadtverordneten haben nunmehr endgültig die Errichtung eines Museums auf dem inmitten der Stadt gelegenen Korn markte beschlossen, so daß mit dem Bau begonnen wird. Diese Angelegenheit hat das Kollegium acht Jahre lang beschäftigt; bereits im Jahre 1907 sind für den Bau 325 000 ^ bewilligt worden. Die Stadt besitzt bereits ein wertvolles Museum, das nun in würdiger Weise untergebracht wird. Im Jahre 1902 hat Kommerzienrat Weigang der Stadt eine aus 200 Ge mälden bestehende Sammlung im Werte von etwa einer halben Million Mark gestiftet, außerdem hat er Weihnachten 1906 zum Bau des Museums noch ein Kapital von 100 000 ^ ge spendet. Nur die Platzfrage hat die Museumsbauangelegenheit verzögert; nun ist auch diese erledigt. * Arbeiterbewegung im Steindruckgewerbe. (Vgl Nr. 33, 37 d. Bl.) — Eine Verständigung /zwischen den Steindruckerei besitzern und den Arbeitern ist in Verhandlungen, die am 10. und II.Februar im Sitzungssaal des Kaufmannsgerichts in München stattgefunden haben, erzielt worden. Darauf wurden vom Schutz- verbande der Steindruckereibesitzer die für ganz Bayern bereits ausgesprochenen Kündigungen zurückgezogen, und von den für den 12. Februar in .Aussicht genommenen Kündigungen der in den drei Verbänden organisierten Arbeiter und Arbeiterinnen im übrigen Deutschland wurde Abstand genommen. Man erwartet von weiteren Verhandlungen über die vom Schutzverband auf gestellte Arbeitsordnung, deren Einführung in Nürnberg zu dieser Bewegung geführt hatte, befriedigende völlige Beilegung des Streitfalls. * Postscheckkonto. (Vgl. 1909 Nr. 233, 238, 24l, 243, 249, 261; 1910 Nr. 3, 8, 14, 24, 33, 38 d. Bl.) — Weiter gemeldetes Postscheckkonto: Firma: Postscheckamt: Konto-Nr.: C. F Schulz L Co., kunstgewerb licher Verlag in Plauen i. V. Leipzig 6975 * Nemittendenfaktur-Bordrucke V.-M. 1S1Ü. (Vgl. 1909 Nr. 301—304; 1910 Nr. 1—35, 37, 39, 41 d. Bl.) — Weiter ein gegangen sind Vordrucke von folgenden Firmen: Julius Beltz, Verlagsbuchhändler und Hofbuchdrucker, Langensalza, I. Habbel, Verlagshandlung, Negensburg, Wilhelm Köhler, Verlagsbuchhandlung, Minden, E. Leupoldt's Verlag, Stuttgart, Hermann Walther, Verlagsbuchhandlung G. m. b. H., Berlin. Schlesisches Vereins-Sortiment in Breslau. — Die Hauptversammlung des Schlesischen Vereins-Sortiments, eingetrag. Genossenschaft m. b. H., in Breslau findet am Sonn tag den 6. März 1910, vormittags 11 Uhr, im Hotel »Vier Jahres zeiten« in Breslau statt. Tagesordnung und Bilanz ist auf Seite 2316 der vorliegenden Nr. 42 d. Bl. bekanntgegeben. »Steyrermühl«, Papierfabriks- und Berlagsgesell- schast. — Die 38. ordentliche Generalversammlung der Aktionäre findet am 6. März 1910, vormittags 10 Uhr, im Zentralbureau der Gesellschaft: Wien, I., Fleischmarkt 5, statt. Die neuen Postkarten. — Bei den amtlichen Postkarten soll, wie das Leipziger Tageblatt erfährt, nunmehr in Verfolg des Beschlusses des letzten Postkongresses in Rom die linke Hälfte der Vorderseite dem Absender für schriftliche Mitteilungen freigegebcn werden. Die amtlichen Karten erhalten ebenfalls einen senk rechten Trennungsstrich. Das Muster für diese Formulare ist jetzt vom Neichspostamt endgültig festgesetzt worden und der Reichsdruckerei zur Herstellung der Karten zugegangen. Der senk wird also nicht ganz die Hälfte für Mitteilungen freigegeben Der Aufdruck »Postkarte« fällt aber nicht mehr auf den linken Teil der Karte für die Mitteilungen, sondern kommt rechts von dem Trennungsstrich zu stehen. Dieselbe Anordnung erhalten die Weltpostkarten zu 10 -H. * Busttag in Sachsen. — Auf den Bußtag in Sachsen am Mittwoch, den 23. Februar sei für den Geschäftsverkehr mit Leipzig wiederholt aufmerksam gemacht. Personalnachrichten. * Auszeichnung. — Die »Wiener Zeitung« vom 16. Februar meldet: »Seine k u. k. Apostolische Majestät haben mit Aller- höchster Entschließung vom 12. Februar d. I. dem Gesellschafter der Firma Gerlach L Wiedling Albert Wiedling in Wien das Ritterkreuz des Franz Joseph-Ordens allergnädigst zu verleihen geruht. L94*
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