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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.02.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-02-17
- Erscheinungsdatum
- 17.02.1910
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- Deutsch
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2102 Börsenblatt f- d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^ OS. 17. Februar 1910. Ohne Zwang würde sich, wenn der Begriff veröffentlichen auch im Kunst- und Photographieschutzgefeh angewenbet würde, darunter außer dem Erscheinen im Verlag auch noch die optische Vorführung, die ja neuerdings durch die in dem Entwurf eines Gesetzes zur Ausführung der revidierten Berner Übereinkunft in der Novelle so ausführlich behandelte Kinematographie eine besondere Bedeutung gewinnt, bringen lassen. Leipzig, den 8. Februar 1910. Der Vorstand des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Vs. Ernst Bollert, Erster Vorsteher. Or. )ur. Alex. Orth, Syndikus. Die Geschichte der Libliolkeca kvcileisnu Schon in frühen Zeiten der englischen Geschichte wurde mehr fach der Versuch gemacht, in Oxford eine Bibliothek zu errichten mitteilt, der berühmte Richard de Bury im Zusammenhang mit Durham College eine Büchersammlung, die bis zur Auflösung der Klöster unter Heinrich VIII. erhalten blieb. Um das Jahr 1320 Universitäten unter Edward VI. wieder zerstört und zerstreut; ein paar Jahre darauf wurden auch die Pulte, Ketten und die sonstige Ausstattung verkauft, so daß nichts mehr übrig blieb als das leere Gebäude. Die Chre der Wiedererrichtung und Neubegründung der Biblio- thek gehört dem am 2. März 1544 in Exeter geborenen Sir Thomas Bodley, nach dem sie noch heute den Namen trägt. Seine Familie war unter der Herrschaft der »blutigen Maria« nach dem Festland geflüchtet und nahm ihren Wohnsitz in Genf, wo Thomas eine sorgfältige Erziehung erhielt. Nach der Thronbesteigung der Königin Elisabeth kehrte die Familie nach England zurück, und Thomas begab sich nach Oxford, wo er 1566 Magister Artium und drei Jahre später »Junior Proctor« (Verwaltungsrat) wurde; später wurde er bei Hofe eingeführt und mehrere Jahre zu diplo matischem Dienst in Dänemark, Frankreich und am Haag verwandt. Im Jahre 15 >7 kehrte er wieder nach England zurück und hoffte, eine Staatskanzlerstelle zu erhalten; da er aber in dieser Hoff- nung getäuscht wurde, so beschloß er, dem Staatsdienst ganz zu entsagen und sich den Rest seines Lebens der Wiederherstellung der Oxsorder Universitätsbibliothek zu widmen. In einem Briefe an den Vizekanzler der Universität zeigte er diesem seinen Ent- versprach auch, den Universitätsbehörden eine feste jährliche Rente zu sichern, die jedes Jahr zum Anschaffen von Büchern, für Be amtengehälter und sonstige Ausgaben verwendet werden sollte. Sein Angebot wurde gern angenommen, und er sandte als bald Vermittler durch ganz Europa, um Bücher anzukaufen. Zu dem Preis von 10 000 Pfund brachte er eine große Sammlung von Büchern und Handschriften zusammen, die den Kern der heutigen Uocklsianu bilden. Am 8. November 1602 wurde die Sammlung unter großen Feierlichkeiten mit einem Bestand von 2000 Bänden eröffnet. Bodley wurde unter Jakob 1. in den Ritterstand erhoben und starb im Jahre 16l3. Um den stetigen Fortgang in der Vermehrung dieser Bücher schätze zu sichern, bewog Bodley im Jahre 16lO die Oowpim^ ok 8tu.t.ioner«, der Bibliothek »ein Exemplar von jedem Buch zu schenken, das sie hinfort drucken würden«; auch gab seine groß artige Schenkung anderen hohen Persönlichkeiten Anlaß, der Bibliothek große Gaben zuzuwenden, wovon hier nur die wich tigsten genannt seien. Zu den frühesten Wohltätern der Bibliothek gehörte der Graf Pembroke, einst Kanzler der Universität, der ihr eine Sammlung von 250 griechischen Handschriften aus der Bibliothek des venezianischen Edelmannes Giacomo Barocci zum Geschenk machte Eine weitere wichtige Gabe war die des Sir Thomas Kenelm Digby, die vor allem naturwissenschaftliche Handschriften von Roger Bacon sowie Chroniken und Geschichts bücher umfaßte. Beide Schenkungen wurden der Bibliothek auf Anregung des Erzbischofs Laud gemacht, der ihr selbst eine überaus wertvolle Sammlung von 1300 hauptsächlich biblischen und orientalischen Handschriften überließ und ihr auch eine Reihe anderer Handschriften vermittelte, wie z. B. ein Missale von 1481 und verschiedene andere solche Werke aus Würzburg und be nachbarten badischen Klöstern. Auch der berühmte Jurist, Ge schichtschreiber und Orientalist John Velden hinterließ der Bibliothek eine wertvolle Sammlung von juristischen, klassischen und histo rischen Werken, sowie eine Anzahl orientalischer Handschriften mit der Summe von 26 Pfund 10 Schilling zum Anketten der Bücher, was damals keine Seltenheit war. Während des Bürgerkrieges erhielt die Bibliothek von Cromwells General Fairfax große Zuwendungen, so namentlich die archäologischen Berichte von Roger Dodsworth, zumeist von dessen eigener Hand, die für die englische Familien-, Orts- und Klostergeschichte von der größten Wichtigkeit sind. Von weiteren Zuwendungen nennen wir: eine topographischen Inhalts aus dem Nachlaß des 1)r. Richard Raw- linson; auch mehrere biblische Handschriften, Missalien und Stundenbücher aus dem früheren Besitz des berühmten Sammlers N. I. Foucault gehörten zu dieser Schenkung. Im frühen neun zehnten Jahrhundert wandte ihr der hervorragende Altertums forscher Richard Gough außer einer sehr reichhaltigen Münzensamm lung etwa 3700 Bände, sowie Stiche, Drucke und Karten zu. Weiter ist aus dieser Zeit zu erwähnen die reiche Sammlung von Büchern und Stichen, die der frühere Vorstand der Drucksachen abteilung am Britischen Museum Francis Douce der LockleiunL zuwandte; im Jahre 1848 wurde der Bibliothek von dem Geist lichen Robert Mason die Summe von 40 000 Pfund zum Zweck der Anschaffung von Büchern vermacht. Im Jahre 1858 boten die Verwalter des Ashmolean Museum der Lockleianu. an, ihr ihre Sammlung von Büchern und Hand schriften geschenkweise zu überlassen. Das Angebot wurde gern angenommen und bereicherte die Bibliothek um eine Reihe sehr wertvoller Stücke; es enthält u. a. den Nachlaß des Stifters Elias Ashmole, bestehend aus Büchern und Handschriften über Genealogie, Heraldik, Geschichte, Astrologie u. s. w., ferner aus Büchern und Handschriften Anthony Woods, der Bibliothek des Or. Lister, früheren Leibarztes der Königin Anna, u. a. m. Im Jahre 1860 wurde das schöne Gebäude der »Radcliffe Bibliothek« zum Geschenk angeboten und nach den nötigen Änderungen und Vorbereitungen als Lesezimmer in Benutzung genommen; es heißt heute die »Oamera. LockwianL« und dient zum Auslegen der neuen Zugänge unmittelbar vor der Registrierung. Bis zur Eröffnung des Britischen Museums im Jahre 1753 galt die L.bliotb^eu Lockl6iit.uL als die größte Bibliothek Englands, und die Gelehrten kamen und kommen noch heute aus allen Teilen Europas und der übrigen Welt nach Oxford, um von den überaus reichen Schätzen, die dort durch Schenkung und Kauf vereinigt sind, Gebrauch zu machen. Allerdings ist die Be- denn die Livliotkeos. Lockleiaua. ist im Gegensatz zur Universitäts bibliothek Cambridge, aber entsprechend dem Britischen Museum nur eine Präsenz-, keine Ausleihbibliothek. Diese Bestimmung wurde von Sir Thomas Bodley selbst mit folgenden Worten festgelegt: »Da die mannigfachen Beispiele früherer Zeiten wie
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