„V 34, 11, Februar 1910, Künftig erscheinende Bücher, Börsenblatt f. d. Ltschn. Buchhandel. 1861 Egon Fleische! H Co., Berlin VV. 9 Wir versandten Rundschreiben über folgende demnächst erscheinende Neuheiten: ^ Martin Lehnhardt Ein Kampf um Gott Fünf Szenen von Cäsar Flaischlen Zweite Auflage geh, M, 2.—; geb. M. 3 — Dieses machtvolle Drama des von Jahr zu Jahr fester in der Gunst des Publikums wurzelnden Lyrikers ist vor sechzehn Jahren erschienen und hatte bei seiner ersten Aufführung in Leipzig den stürmischsten Erfolg, den die dortige Literarische Gesellschaft je errungen; es wirkte mit „elementarer Gewalt, wie der triumphierende Aufschrei eines Gefangenen, der langjährige Fesseln zersprengt". Seit damals gehört das Buch zu jenen Dramen, die, wen» auch die ständige Bühne sich ihnen versagt, mit einem immer interessierten Publikum als Lesern rechnen können. Nachdem die erste Auflage schon über ein Jahr voll ständig vergriffen war, folgt nun die vom Verfasser durchgesehene und vielfach umgsarbeitete zweite Auflage und wird vermutlich den Freunden des Dichters eine sehr willkommene Gabe sein. Literatur i» Deutschland Studien und Eindrücke von Kurt Martens geh, M. 2.-; geb. M, 3.— Derjenige, unter dessen Vorsitz die Leipziger Literarische Gesellschaft das vorstehend angezeigte Werk herausgebracht hat und der gewissermaßen die neue Literaturbewegung mit über die Taufe hielt, ist: Kurt Martens. Sein und seiner näheren literarischen Freunde Wirken zeigt, daß die Bewegung neben dem Lauptmann der Bühne auch eine Reihe ausgezeichneter Offiziere aller Literatur gattungen gehabt hat. Dieses mit feinstem Ver ständnis geschriebene Effaywerk gibt, da es alles, was nicht auf rein künstlerischem Standpunkt steht, aus schließt, die Charakteristik dieser literarischen Führer und bildet so eine willkommene Ergänzung zu den verschiedenen Literaturgeschichten, die dis Qualitätsunterschiede häufig verwischen. Wer sich einen lebendigen Eindruck von dem Leben und Treiben unserer modernsten Literatur verschaffen will, wird durch die frischen, von Künstlerhand entworfenen Mvmentbilder sicher stark gefesselt werden Witz und Himior Streifzüge in das Gebiet des Komischen von Wilhelm Rullmann geh, M. 2.—; geb. M. 3.— Das seinem alten Freunde Peter Rosegger, dem Meister deutschen Äumors, gewidmete Werk wird seines Themas wegen sich schnell Freunde erwerben. Worüber lachen wir? Die Frage beantwortet der Verfasser in geistreicher Weise, und gestützt auf langjährige Studien über diese, ihm recht ans Lerz gewachsene Materie, schreibt er über „Wortspiel und Wortwitz", über den „Witz und Äumor der Juden", über den „Politischen Witz in Frankreich" und über das „Komische aufderBühne". Der „Amerikanische Lumor" wird ebensowenig ver gessen wie der „Anfreiwillige Lumor", und der ist schier unerschöpflich, sei es, daß er uns aus „Kinder mund" entgegenlacht oder hervorbricht aus den „Stil blüten" der Gelehrten, aus der Verstiegenheit der „Nn-cke-siöcle-Lyrik" oder aus der Entgleisung „Parlamentarischer Beredsamkeit", aus dem Bureau gestrenger Zensoren oder aus dem Setzkasten des „Druckfehlerteufels",