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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.03.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1910-03-31
- Erscheinungsdatum
- 31.03.1910
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- Deutsch
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Amtlicher Teil. ^ 72. 31. März 1910 Verlag Lebenskunft — Heilkunst in Berlin. 3878 Winsch: Über Krankenheilung ohne Arzenei und ohne Operation. 75 <>. Ziegelroth: Neue Wege zur Heilung der Geschlechtskrankheiten, l ^ 50 <-. Kistenmacher: Die Zuckerkrankheit, ihre naturgemäße Auf fassung und Behandlung. 1 50 H. 8oois1.s fransaiss ä'Impvirnsi'is st äs 3864 libruirLs in Paris. Berlagsanstalt Alexander Koch in Darmstadt. 3876 Carl Konegen (Ernst Ttülpnagel) 3870 in Wien. *V0Q k08okin§6r. ^.180 Zpraoti 6i8M3.roIr. 66. 1. Oa. 6 ; Wilhelm Weicher in Berlin. 3871 *^V6ieksr3 Lunstdüoirer. 8skt 35: Norstto. 80 H. K. n. k. Hofbuchhandl. Carl Winiker in Brünn. 3860 l-auclLokaktsn. 4 ^ 80 Berbotene Druckschriften. Durch Urteil der 1. Strafkammer des Königlichen Land gerichts Hierselbst vom 3. Dezember 1909 ist auf Unbrauchbar machung aller Exemplare folgender polnischer Druckschriften erkannt: 1. Ansichtskarte, darstellend das vierteilige polnisch-litauische Wappen, in dessen Mitte siegelartig das Bildnis des Königs Jagiello und seiner Gemahlin Hedwig gepreßt ist. Das Wappen, geziert von einer Draperie mir der polnischen Krone, ruht auf dem Königlichen und dem nationalen Banner des ehemaligen polnischen Königreiches, die kreuz weise übereinander gelegt sind; 2. Landkarte des ungeteilten Polens mit den Abbildungen der polnischen Könige und polnischen Abgeordneten Deutschlands, Österreichs und Rußlands, Wappen der Städte, Wojewodschaften und Bistümer Polens und der Überschrift: Karte Polens zur Erinnerung an das Reichs tagsgesetz betreffend Enteignung der Polen ihres väter lichen Bodens und das Verbot, sich der polnischen Sprache auf Versammlungen zu bedienen. Beide Drucksachen sind ausgeführt von der slavischen lith. Anstalt F. Dedek in Prag. Herausgabe der Karte Polens und von Gedenkkarten, Stanislaus Tomaszewski aus Bromberg, Krakau. Beuthen (O.-S.), 18. März 1910. (gez.) Der Erste Staatsanwalt. (Deutsches Fahndungsblatt Stück 3351 vom 29. März 1910.) Nichtamtlicher Teil. Zum Artikel: »Achtung, die Flut kommt!« in Nr. 2V d. Bl. Sehr geehrte Redaktion! In Nr. 20 Ihres geschätzten Blattes findet sich ein Artikel: »Achtung, die Flut kommt!« In diesem sehr be rechtigten Aufsatz, der endlich einmal aussprach, was auch alle Literaturinteressierten außerhalb des Buchhändlerstandes — Schriftsteller, Übersetzer und Leser — bedrückte, wird zum Schluß die Frage aufgeworfen: Kann diesem offenbaren Mißstand abgeholsen-werden? Und wie? Ich glaube, daß es ein Mittel gibt, um die Flut aus ländischer Literatur einzudämmern — und das wäre schon immer etwas: Der deutsche Verleger sollte es einmal versuchen, stand haft jede schlechte, das heißt: in hartem oder gefühlskaltem oder wortarmem Deutsch abgesaßte Übersetzung zurückzu weisen; er sollte ferner jede Übersetzung an einigen Stellen mit dem Original vergleichen, respektive vergleichen lassen, um zu sehen, ob die Übersetzung einigermaßen gewissenhaft ausgeführt worden ist. Bei diesem System würde sich ein Teil aller Übersetzungs-Angebote von selbst erledigen — noch ehe die eigentliche und wirkliche Prüfung, die Prüfung des Inhalts, beginnt. Die Überschwemmung des deutschen Büchermarktes mit Übersetzungs-Literatur wird hauptsächlich durch billige und eilig angefertigte Übersetzungen ermöglicht, und die Ent stehung dieser Produkte auf fabrikmäßige Weise ist nicht die Schuld der Übersetzer, sondern in vielen Fällen der ausländischen Dichter. Seitdem die Berner Konvention nicht nur die großen Dichter des Auslandes — die sich auch ohne diesen Schutz zu helfen wußten —, sondern auch die kleinen und kleinsten unter ihre Fittiche genommen hat, ist in so manchem Dichter lein des Auslandes ein Geschäftsmann erwacht — und man kann wohl sagen: Je unbedeutender und leidenschaftsloser der Dichter, desto größer und regsamer ist gewöhnlich der Geschäftsmann in seinem Innern. Das -große Vaterland« soll die Goldströme bringen, die das eigene Vaterland hart näckig versagt. Es wird also Exportware gearbeitet, und diese Exportware muß möglichst schnell übersetzt und mit möglichst geringen Geschäftsunkosten auf den Markt hinaus geschafft werden — wobei cs schließlich noch dahin kommt, daß dem Lande, von dem mau die neuen Einnahmen er hofft, selbst möglichst wenig Verdienst durch Zwischenhandel gelaffen wird. Also nicht, wie es in dem Artikel des Herrn G. M. heißt: Die Übersetzung wird routins- und maschinenmäßig betrieben, sondern die Produktion schon wird oft auf den Export berechnet, und das Auftauchen der vielen schlechten Übersetzungen ist nicht Ursache, sondern Wirkung! Der smarte werdende Weltschriftsteller sucht sich z. B. seinen Übersetzer oder läßt ihn sich durch sein einheimisches -Vertriebsbureau- — das den deutschen literarischen Bureaus den Verdienst nimmt, sich selbst jedoch zuweilen reichlich hohe Gebühren berechnet — suchen. Der Schriftsteller hat gewöhnlich selbst wenig Barmittel, das Bureau will gut verdienen, also muß der Übersetzer billig sein^ billig und noch einmal billig! Da der Übersetzer also seine Zeit nicht gut bezahlt bekommt, so muß er sie mit großem Fleiß ausnutzen, um existieren zu können. Außerdem drängen die Auftraggeber, das Vertriebs bureau. Die Schriftsteller wollen das Gold schleunigst aufheben können, das für sie in Deutschland auf der Straße liegt. — Der Übersetzer wird also gezwungen, zu schludern, erstens um leben zu können, zweitens um die Kundschaft zu behalten! Würde das deutsche Publikum zunächst einmal mit allem Nachdruck in ruhiger Arbeit hergestellte anständige Über setzungen verlangen, so wäre einem großen Teile der Exportliteratur, der nur durch die Hilflosigkeit der ernst haft arbeitenden oder die Gedankenlosigkeit der fabrizierenden Übersetzer lebensfähig ist, der Boden entzogen. (Die meit einfachere Lösung, daß die deutschen Buchhändler und die
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