Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.01.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-01-21
- Erscheinungsdatum
- 21.01.1910
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19100121
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191001210
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19100121
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1910
- Monat1910-01
- Tag1910-01-21
- Monat1910-01
- Jahr1910
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
670 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 16. 21. Januar 1910. schaft« mit den gesamten Beständen zum festgesetzten Werte von 20 000 -6 unter Anrechnung dieser Beträge auf ihre Stamm einlagen. Berlin, den 10. Januar 1910. (gez.) Königliches Amtsgericht Berlin-Mitte. Abteilung 122. (Deutscher Neichsanzeiger Nr. 15 vom 18. Januar 1910.) Helios-Verlag, G. m. b. H. in Cöln. — Handelsregister- Cöln, Rhein. In das Handelsregister ist am 11. Januar 1910 eingetragen: Abteilung ö. Nr. 1384 die Gesellschaft: »Helios-Verlag, Gesellschaft mit beschränkter Haftung«, Cöln. Gegenstand des Unter nehmens: Verlag und Vertrieb von Druckwerken und Bildern. Stammkapital: 20000 ^. Geschäftsführer» Karl Breinersdorf, Schriftsteller, Cöln, Ehefrau Maria Pauline Breinersdorf, geb. Endresen, Inhaberin einer Altbücherei, Cöln. Gesell schaftsvertrag vom 29. Dezember 1909. Jeder der beiden Geschäftsführer ist für sich allein zur Vertretung der Gesell schaft berechtigt. Ferner wird bekannt gemacht: Die Gesell schafter Karl Breinersdorf und Ehefrau Breinersdorf — vor genannt — bringen zur teilweisen Deckung ihrer Stammeinlagen von 7000 .//6 bzw. 13 000 -S in die Gesellschaft ein: rr. Karl Breinersdorf 5000 Exemplare des Romans »Der arme Heinrich«, Geschichte eines Züchtlings, Roman von Karl Breinersdorf, zum Preise von 3000 d. Frau Breinersdorf 1. ein Warenlager: an Büchern für 6000 ./6, an Bildern für 4500 2. eine Geschäfts einrichtung zum Preise von 500 /?. Öffentliche Bekanntmachungen der Gesellschaft erfolgen in der Kölnischen Zeitung. (gez.) Kgl. Amtsgericht Cöln. Abt. 24. (Deutscher Reichsanzeiger Nr 16 vom 18. Januar 1910.) * Nernittcndenfaktur-Bordrlrcke O.-M. 1910. (Vgl. 1909, Nr. 301—304; 1910, Nr. 1—15 d. Bl.) — Weiter eingegangen sind I. G. Cotta'sche Buchhandlung Nachfolger, Stuttgart, Karl Curtius, Berlin, I. Esser, Verlag, Paderborn, G. Freytag, G. m. b. H., Leipzig, Hans Sachs-Verlag Schmidt-Bertsch und Haist, München, Insel-Verlag, Leipzig, Kirchheim L Co., Mainz, Reichl L Co. Verlag, Berlin, M. L H. Schaper, Hannover, Gustav Schmidt (vorm. Robert Oppenheim), Berlin, Verlag für Sprach- und Handelswissenschaft S. Simon, Berlin, W. Vobach L Co., Berlin, Theodor Oswald Weigel, Leipzig. Malters Klmstsalorr in Gera. —Mit einer Schwarz-Weiß- Ausstellung eröffnete Malters Kunstsalon das neue Jahr. Der Name des anführenden Heinrich Vogeler genügt schon, um jeden Verdacht abzuwenden, als ob graphischem Mittelgute der Schein einer gewissen Wichtigkeit gegeben werden sollte. Seit H. Vogeler (geboren 1872), der Romantiker der Worpsweder Gruppe, sein Bestes in Radierungen und kunstgewerblichen Ent- der stillen und intimen Feinkunst als geistiges Edelgut ge schätzt worden. Erste Auslese ist hier vorhanden. Für das Verständnis seiner wundervollen Blätter wie »Wintermärchen«, »Erster Sommer«, »Liebe«, »Der Tod bricht Rosen« kann man jede angelesene Weisheit daheim lassen. Sie sprechen unmittelbar. Rechne ich dazu noch die Leckerbissen seiner vieldeutigen Exlibris, die mit Heller, scharfer und klarer Sauberkeit aus Pflanzen-, Tier- und Menschenleben schöpfenden Kleinformate wie die gesamte Frühlingsserie, das Froschmärchen, Storch, Amsel, sieben Naben, Fischer, Hexe und nicht zuletzt seine um rahmenden Bordüren von Blüten, Blättern und Knospengerank, ein unerschöpflicher Reichtum von Motiven aus der leben digen Natur, fo ist alles zu seiner summarischen Würdigung gesagt. Neben ihm die liebenswürdige Stammverwandte, Doris am Ende, die mit landschaftlichem Griffel ohne modernes Getue eine Vorliebe für große, gedrungene Formen offenbart. In ihren großen Blättern wie »Am Kanal«, »An der Ostsee«, »Anblick von der Höhe« usw. herrschen Luft und Licht, die neuen Medien der Eindrucksmalerei; aber sie töten bei ihr nicht das Stoffliche und den Formtrieb. Neben den Genannten kann sich O. Engel hardt (Artern) nach der formalen wie inhaltlichen Seite mit Ehren behaupten. Schon deshalb, weil er uns ganz eigen mit schwebenden Umrissen Figurenmassen (Jahrmarkt, Kirchgang) zu suggerieren und in Schraffierungen und Schattenakzenlen zur Auflösung des Strichs in die Illusion des Lichtes zu führen versteht. (Hünengrab, A'tes Schloß usw.). Bei M. Pretsch (Berlin) nimmt die Kleinlandschaft (Glühwürmchen, Föhren!) durch Linienführung, Flächenkontraste und Lichtverteilung einen Glanz der Wahrheit an, die schlagend ist. H. Kenth beherrscht ausgesprochene Linienkunst, die in seinen Rohrfederzeicknungen zu einer förmlichen Lapidarsprache, in seinen Radierungen zu einem reinen Umrißspiel führt. Der Dachauer C. Thiemann zeigt in Original-Farbenholzschnitten, wie viel Kraft sich in dieser einfachen Technik erzielen läßt. Bemerkt sei noch, daß Vogelers Radierungen sowohl in dem üblichen Schriftdruck wie in dem un gleich weicheren Japandruck vorhanden sind. (Nach: »Fürst!. Reuß-Geraer Ztg.«) * Kunstausstellung. — Im Kunstsalon der Heller'schen Buch handlung in Wien (I., Bauernmarkt 3- ist zurzeit eine Reihe von 17 Gemälden des Münchener Künstlers Edmund Stepp es dem Besuch geöffnet. Ein Ahnherr der Deutschen Jugendbücherei . — Unter dieser Überschrift teilt die Vossische Zeitung folgende Zuschrift mit: Alles Gescheite, sagt Goethe, ist schon einmal gedacht worden, man muß nur versuchen, es noch einmal zu denken. Daß aber eine gescheite Idee, die ganz modernem Geiste, ganz neuen päda gogischen Anschauungen entsprungen scheint, selbst in kleinen Einzelheiten schon vor ein paar Menschenaltern einmal gedacht worden ist, das dürfte doch nicht allzu häufig sein. Die Idee, von der hier die Rede sein soll, betrifft den Kampf gegen die Schundliteratur und die Waffen in diesem Kampfe, und der sie schon 1776 aussprach, war der »König!. Preuß. Oberconsistorialrath rc.« Anton Friedrich Büsching, der Schöpfer der neueren Geographie, ein übrigens von reichlichem Selbstbewußtsein erfüllter Herr. Er er örtert seinen Plan in einem Werke, das auf uns heute leicht humoristisch wirkt, in der »Beschreibung seiner Reise von Berlin über Potsdam nach Nekahn unweit Brandenburg, welche er vom dritten bis achten Junius 1775 gethan hat«. Vielleicht finde ich Gelegenheit, von dieser empfindsamen Reise hier einmal mehr zu erzählen. Für heute sei daraus nur jene Stelle mitgeteilt, die, vom Kampfe gegen die Schundliteraturhandelnd, uns gleichzeitig ein gutes kulturgeschichtliches Bild oder richtiger einen Ausschnitt aus einem Bilde des Berlin jener Tage gibt. Da heißt es nun: »Auf beyden Seiten des Mühlendamms sind, vor den Mühlen und Laden, Schwibbogen, unter welchen man gehen kann. Ich gehe sehr oft auf der Mühlenseite unter den Schwibbogen, wenn ich die cölnische Schule besuche, aber jedesmal verursacht mir der Anblick der Tische, auf welchen geheftete Schriften für den gemeinen Mann zum Verkauf ausgelegt sind, ein großes Misvergnügen. Wer wird doch bey uns der gute Schriftsteller für den großen Haufen werden? wer wird durch angenehme und lehrreiche Erzählungen und Lieder, den gemeinen Leuten von allen Klaßen, zu gesundem Menschenverstände, zu rechtschaffner Gesinnung, und zu nütz licher Belustigung behülflich seyn? Solche Schriften müsten, wie die bisherigen unsinnigen, abgeschmackten, abergläubischen und schmutzigen Histörchen, Lieder, Eulenspiegel, Traumdeutungen, Briefe vom Himmel usw., welche man auf dem Mühlendamm und in verschiedenen anderen Gegenden der Stadt verkauft, nur 3 Pf. 6 Pf. 1 bis 2 Gr. kosten, durch Titel und gute Holz schnitte zum Kauf reitzen, und auf solche Weise nicht nur den Alten, sondern äuch den Jungen in die Hände kommen, und die gegenwärtigen und künftigen Geschlechtsfolgen verketzern.« — Ist das nicht sozusagen Wort für Wort das Programm, das die »Vereinigten deutschen Prüfungsausschüsse der Lehrervereine« aus ihr Banner im Kampfe gegen die Schundliteratur geschrieben und in der Schöpfung der »Deutschen Jugendbücherei« verwirklicht haben?! — »Es ist nicht zu verwundern«, fährt Büsching dann
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder