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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.03.1923
- Strukturtyp
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- 1923-03-31
- Erscheinungsdatum
- 31.03.1923
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- Deutsch
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.V 76, 31. März 1923. Redaktioneller Teil. ««ilnSl»« I. ». «»«>. »,«>»»»«. Feind die Fänge in den Nacken geschlagen hat. mehr als je ein ausgeprägtesGemeinschaftsgesühl, einensesten Willen zum Zusammenhalten und zur unbe dingten Einigkeit. Das deutsche Buch in China. Von Prof. Dl'. Waltz ciliar Oehlke (Peking), Vorsitzen'dem des Deutsch-Chinesischen Knltnrverbandes, wird nns unterm 14. Ja nuar 1923 geschrieben: Schon vor Jahresfrist von der Schriflleitung dieses Blattes zur MeinungsänHernng über den deutschen Büchermarkt in China anf- gesordert, finde ich doch die Lage erst heute soweit geklärt, um einige Worte zur Sache zu sagen. Vor wenigen Tagen ist die Mitgliederliste unseres Deutsch-Chinesischen KulturverbanHes hinausgegangen. Aus ihrer Lektüre läßt sich! schließen, einen wie fruchtbaren Boden die deutsche Literatur in China gefunden hat, seitdem es hier eine deutsche Abteilung an der Universität gkbt. War ich doch der erste von einer deutschen Hochschule nach China berufene Vertreter der Gcisteswissen- schaften überhaupt: im Jahre 1920! Vorher hatten hier nur die deutsche Naturwissenschaft, Medizin und Technik eine Stätte gefunden. Sie sind mehr praktisch und experimentell als literarisch gegründet und gerichtet. Der deutschen Philologie blieb die ebenso schwere wie reizvolle Aufgabe Vorbehalten, Pfadfinderin und Wegbereiterin zu gleich zu sein. Heute bereits scharen sich weite Kreise, von denen auch unsere Mitgliederliste erzählt, um das -deutsche Buch, Beamte und Kauflente, Professoren und Studenten, Minister und Abgeordnete. Be gehrt sind vor allem Biographien unL Weltanschannngsbttcher aller Art, demnächst Novellen — nicht historische, wie denn überhaupt China der geschichtlichen Vergangenheit Europas wenig Interesse entgegen zubringen scheint. In meinem engeren wissenschaftlichen Kreise spielen natürlich Literaturgeschichte und Gc»m<inistik eine entscheidende Nolle, zunächst freilich wohl nur in Peking. Die Valutafrende der Chinesen beim Einkauf deutscher Bücher ist natürlich groß, denn der chinesische Dollar ist etwas mehr als die Hälfte des amerikanischen wert. Die einzige namhafte deutsche Buch handlung in ganz China ist immer noch die Firma Max Rößler L Cie. in Shanghai. Ich bin aber überzeugt, daß der allerkleinste Teil der von Chinesen bestellten Bücher durch ihre Hände geht oder aus Deutsch land von Verlag oder Sortiment direkt bezogen wird. Allein in Peking handeln ein früherer deutscher Pastor und ein früherer deutscher Offizier mit Büchern. Die Firma Bahnson in Hankau, die ich nicht kenne, versendet ebenfalls regelmäßig gedruckte Verzeichnisse — unge fähr ein halbes Hundert ist schon in meinen Händen. Man wird auch da schnell bedient. Ich selbst freilich kaufe meine Bücher direkt in Deutschland, auch ohne die hiesige Gesandtschaft zu bemühen. Der Auslandznscklag ist hie geringste Steuer, die der geistig arbeitende Aus landdeutsche der geistig arbeitenden Heimat zukommen lassen kann. Deutsche, aber auch Chinesen, die den deutschen Konsulaten nahe stehen, nutzen die Möglichkeit, den Zuschlag zu vermeiden, fleißig ans. Sicherlich wird's im übrigen Ausland nicht anders sein. Auch deutsche Freunde an amtlichen Stellen der Heimat können helfen. »Zuschlags frei« — das ist der allgemeine Wunsch. Amerika und Frankreich — am Rhein! — sind nicht minder gute Freuude und Vermittler. Und >vo fangen die gemeinnützigen, ivo die persönlichen Zwecke an, wo hören sic auf? Nicht einmal der mit ausländischer Münze relativ geradezu riesenhaft bezahlte Reichsbeamte im Ausland sollte für sich selbst auch nur ein einziges deutsches Buch ohne Zuschlag beziehen dürfen, geschweige denn für andere. Kein einziger Auslanddeutscher, geschweige denn Chinese sollte »m den Zuschlag herumkommen, denn nicht er ist in Not, sondern sein Landsmann in der Heimat, und am meisten derjenige, der das Buch geschrieben hat. Dagegen würde es sich empfehlen, den Zuschlag für uns befreundete Länder, z. B. China, in demselben Maße herabzusetzen, wie er für andere erhöht wird. Das hilft wenigstens dem Reich. Ausnahmen sind möglich, aber selten. Hier ist kürzlich der Deutsche Klub neu gegründet worden (Peking, Ekln Vus kkutunA 3). Ich habe keine Zeit, dort zu sein, aber immer gelegentlich festgestellt, daß seine Regale noch schrecklich leer sind. Vielleicht genügt diese Anregung, sie zu füllen: das könnte sich am Ende embringen. Bedarf es in solchem Falle amtlicher Vermittlung? Der Buchhandel selbst müßte überall und immer selbst entscheiden und sich das Steuer von keinem Amt aus der Hand nehmen lassen. Und wieviel Blicker kommen hierher! Für das von mir hier ge gründete germanistische Seminar habe ich vor einiger Zeit wieder Bücher bestellt, die jetzt glücklich angelangt sind, im Werte von mehr als einer Million Mark. Zu Weihnachten bat mich einer meiner Stu denten, mit einer Bücherliste ihm den Anfang einer kleinen Bibliothek zu ermöglichen: wieder eine halbe Million! Auf die Art des Einkaufs selbst aber habe ich leinen Einfluß, weil ich keine Befreiung vom Zu schlag anstrebe. 'Ich kann also wohl dieses oder jenes gute Buch und dadurch den betreffenden Verlag — letzteren natürlich mehr zufällig — fördern, aber nicht das Sortiment, nicht den Buchhandel als Ganzes, materiell auch nicht den Autor. Ich lese alle Briefe, die mir von Buchhandlungen geschrieben werden, und disponiere ent sprechend, aber zur Antwort im einzelnen habe ich keine Zeit. Ver zeichnisse benutze ich stets mit Dank. (Meine Anschrift ist Peking, ka Okia UutuvA 27.) Soviel persönlich im Interesse der Sache. Sehr wichtig für den Buchhandel sind in China die großen euro päische» Hotels. Leider ist mir nur ein deutsches bekannt, das Hotel Kreier in Tientsin, und auch nur dem Namen nach. Die beiden für Europäer möglichen Hotels in Peking, »Hotel des VVaZon-Ints« (eng lisch) und »Hotel de ?ekin« (französisch), beide im Adlonftil, haben in ihren Räumen eine englische, bzw. französische Buchhandlung. Von deutscher Literatur wird nahezu nichts geführt. Immerhin fand ich in der »Idbrsirie lign^awe« einige deutsche Übersetzungen ans dem Chinesischen und - die Veröffentlichungen des Exkaisers und Ex kronprinzen. Auch die »Woche« liegt da aus neben 100 Zeitschriften aus aller Herreu Ländern. Das chinesische Kaufhaus San llo Vi am Halamen in Peking, dessen Kundschaft vorzugsweise deutsch oder doch deutschfreundlich ist, verkauft ebenfalls deutsche Bücher. Aus wie verschieden billigen Quellen mag es die wohl beziehen: mit denen könnte es die ordnungsmäßige Büchcr-Auöfnhr doch nicht aufnehmen, wie die Preise andeuten. Was die Verantwortlichen unter den Anslanddeutschen für den deutschen Buchhandel tun können, ist ihm wohl meist sicher. Vor allem aber muß er sich selbst helfen. Und als Proben sollten nicht Tendenz schriftsteller, die vom Gesichtspunkt der Nasse ausgchen (also auch nicht Antisemiten), nicht Kriegs- und Soldatenbücher hergeschickt werden. Was ist mir allein schon durch die Hände,gegangen; ich habe über den Mangel deutschen Verständnisses für die Auslandstimmung gestaunt. Möge das deutsche Buch das erste deutsche Erzeugnis sein, das die Weltkrisis siegreich überwindet: per rwperrr ad rmlrs! Literatur zur Geldentwertung. Or. ! Oeldont^vl-rtunx; und OogstrrgekvNA. s^VirtLelmkt«- rscbi uni! IVirlscdaltspklsxe. Ilelt 7.1 Lerliu: lodustrlkvsr- Isg Spuelli L I-incke 1923. 118 8. 8". Imckenpreis Orr. 1,6. Or. Ötto -Warncher: Geldentwertung und Vertrags erfüllung nebst anderen wichtigen, di« Geldentwertung betreffenden Fragen. Mit des. Berücksichtigung der Recht sprechung des Reichsgerichts. Berlin: Jndustrieverlag Spaeth L Linde 1922. 63 S. 8°. Ladenpreis Grz. I. 8j)L6td L I.nnln 1923. 43 8. 8". Orr. 0,8. Oeläenlrvertunx uncl rinlesliebmunS. vr-u voitr«^ I: kV 8el,mnlt: Oelckenlrvertung und Itilnnr. II: .4. b'iscliei, Oeidentrvertung und Urlvntreebt. III: 0. 8trut2: Osident- L I-inde 1923. VIII, 68 3. 8". Imdenprels Orr. 1.2. Warney er führt an, Schlüsse seiner Abhandlung auS: »Solange es nicht gelungen ist, ans geschlichen, Wege der schädi genden "Folgen der Geldentwertung Herr zu werden, und soweii nicht die angegebenen und »och andere von Industrie und Handel angewandte Mittel genügen, ist es die Aufgabe der Rechtsprechung, dem Übel, soweit es gesetzlich möglich ist, zu begegnen.« Wie schwierig die Regelung ans dem Wege der Gesetzgebung ist. zeigen die Ausführungen Mügels. Er unternimmt den Versuch, an Stelle des schwankenden Wertmessers der Papiermark sllr die NechtS- bezichnngen im Inland einen glciilhleibcnden Wertmesser zu setzen. Das soll in der Weise erzielt werden, baß die Goldmark Rechnungs wert, die Papierinark aber als Währung beibehaltcn wird. Ter in Papicrmarkwährnng bestimmte Geldbetrag wird nach dem Kurse z»r Zeit der Begründung der Gebdfordernng in Goldmark n»,gerechnet: die Zahlung erfolgt in demsenlgen Betrage non Papiermark, der diesen, Goldmarkwert »ach den, Kurse der Mark zur Zeit der Zahlung ent- spricht; der maßgebende Kurs der Mark wird periodisch durch bi« Ncichsregierung festgesetzt. In gleicher Weise findet eine Umrechnung bei den in Gesetzen oder anderen Normen bestimmten Geldsumme» III
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