Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.03.1923
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- 1923-03-31
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VSrpndl-N >. DII«N BuLbonbeU Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. ^ 7K, 31. März 1923. Durch seine Rührigkeit und umsichtige Geschastssührung ist es ihn, gelungen, die Firma zu hohem Ansehen zu bringen und immer weiter auszudaueu. Die !,» Verlage der Buchhandlung erscheinende »Usaui- bara-Post» «rsreute sich in Lstasrika großer Verbreitung und wurde auch iu Deutschland viel gelesen. Nach Besetzung Tangas durch die Engländer wurie Wohllhat sahrclang in Indien interniert, während iciuc Gattin in Ostasrika verbleiben mußte. Im indischen Gesangencu- lager hat Wohlthal Buchsnhrungskursc eingerichtet und dadurch viele» Osfizier-c», Pflanzern nsw., die für ihre spätere Existenz in Deutsch land „mlernen mußten, einen großen Dienst erwiesen. Erst im Jahre 1920 durfte er nach Deutschland zurüiktehreu. Mit Wohllhat, der einer ,„Mischen Psarrcrsamilic entstammt, ist ein tüchtiger, wagemutiger Buchhändler dahiugegaugcu und ein herzensguter Mensch: ferner: am 2< Februar, wie uns erst jetzt mitgeteilt wird, im 08. Lebens jahre Herr L. Warli,» ont, Eeschäslsleiter der Firma Fer dinand Schöuingh in Osnabrück, die er SS Jahre lang, von 1888 bis 1923, mit Treue und Umsicht geleitet hat. Svrechslllll. Sterbekasse des Börsenvereins. (Vgl. den Artikel »Zwei Vorschläge« im Bbl. Nr. KL.) Nemento mori! Mehr den» sc pocht heute Krau Sorge bet vielen Familie» au die Tür, wenn der Ernährer ins Jenseits ab- berusen wird. Hat vielleicht schon ein längeres Krankenlager große Summen verschlungen, sv stehen noch die gewaltigen Ausgaben sür die Bestattung bevor. Die im Frieden abgeschlossene, jetzt sällig ge wordene Lebcnsversicherungssumme bedeutet nur einen Tropfen auf den heißen Stein. Zum Schmerz über den Verlust des Gatten tritt nun noch in solchen Fälle» die große Sorge um die schnelle Beschaffung her Bestattungskosten. Eine Slerbckassc der Mitglieder des Börscn- vereins, wie sie von Herrn Hermann-Bremen angeregt wird, würbe zweifellos viel Segen stiften. Ich selbst gehöre einer geschlossenen, großen Bereinigung a», die eine ähnlich« Sterbckasse schon seit Jahr zehnten hat. Bei dieser Vereinigung handelt eKchich um etwa JLl) Mit glieder, die für jeden Sterbcfall innerhalb des Kreises zurzeit SMMk. zahlen müssen. Obwohl die Mitglieder dieser Vereinigung fast durch weg kapitalkräftig sind, so weiß ich doch, daß bei einem Todesfall der sällig gewordene Betrag fast ausnahmslos gern genommen wird. Nicht angenommene Beträge werden zu Wohltätigkeitszwccken inner halb der Vereinigung verwendet. Es wäre freudig zu begrüßen, wenn das von Herr» W. Hermann «usgcstrcute Samenkorn auf frucht bare» Boden fallen möchte und wenn bas Projekt recht bald in die Tat umgesetzt werben könnte. Zur Mitarbeit an diesem segensreichen Werke werden zweifellos ohne. Schwierigkeiten viele Kollegen be reit sein. Berlin. Otto G. Hvutrouw i. Fa. Georg Siemens. Ein dritter Vorschlag. (Siehe Bbl. Nr. 62: »Zwei Vorschläge«.) Wir sind mitten drin, unser Haus um- und ausznbaucn. Der Börsenverein hat all die Jahre den Stürmen getrotzt, und cs ist ein gutes Zeichen, wenn er da noch an Neubauten denken kann. Nur eine Organisation, die den Mut hat, Veraltetes abzutun und' Neues an die Stelle zu setzen, kann sich aus die Dauer behaupten. Und diesen Mut hat der Börsenverein immer wieder bewiesen. So hoffe ich, daß auch der Vorschlag einer Stcrbekasse und einer Feuerversicherung auf Gegenseitigkeit nicht mehr in der Versenkung verschwinden wird. Ich weiß nur nicht, warum man da nicht gleich ganze Arbeit machen will und auch die G l a s v e r s i ch e r u n g ein- bczieht. All diese Versicherungen leiden an einer Überorganisation und sin-d nur um ihrer selbst willen noch da. Also weg damit und Neues an ihre Stelle! Versuche dieser Art »Versicherung auf Gegenseitigkeit« sind schon vorhanden. Es gilt nur, den Geidanken im Börsenvereiu i» die Tat umzusetzen. Bei dieser Gelegenheit noch ein Wort: Daß im Kommissionsgeschäft nach der alten Methode nicht mehr weitcrgearbeitet werden kann, ist doch nachgerade jedem klar geworden. Und doch gibt es noch eine ganze Reihe, meist Leipziger, Firmen, die »nur durch Kommissionär« liefern. Ahnen die betreffenden Firmen- welche Unsummen da volkswirtschaftlich verschleudert werden? Ein Auftrag von einer halbe» Million »nur 414 durch Kommissionär«! Sollte man es für möglich halten? Man weiß nicht, soll man da weinen oder lachen. — Wahrhaftig — es-^ ist zum Auscinandergehn. Wäre eS nicht auch an der Zeit, über Reformen im K o m m i s - sionsge schüft zu sprechen? Oder heißt hier die Antwort: Wir können niemand die Erlaubnis erteilen, sich in unsere internen Ange legenheiten zu mischen!? Ich glaube, daß auch das Kommissionsgeschäft eine Kritik vertragen kann. Ter Gedanke eines genossenschaftlichen K o m m i s s i o n s h a u s e s fiir die Mitglieder des Börsenvcreins? Ist er nicht den Schweis; der Edelsten wert? Widerstünde sind da^ um beseitigt zu werden. So wird hoffentlich auch die Abrechnungs- Genossenschaft trotz einiger Widerstände bald ihre Tätigkeit ausnehmen können. H e i l b r o n n. Zimmer m a n n. * Zu dem Artikel »Zwei Vorschläge« in Nr. 62 des Börsenblatts vom 14. März möchte ich ergänzend beifügen: Wenn eine Feuerversiche rung der Börsenvercinsmitglieder auf Gegenseitigkeit geschaffen würde, so könnte auch gleich eine Glas-, resp. Schaufenster-Versicherung in Frage gezogen werden, da -die Prämien dafür ganz erheblich sind. Bei Übernahme der Feuerversicherung käme noch in Betracht, daß bei länger lausenden Policen als Januar 1924 doch inzwischen die Nach versicherungen (Erhöhungen), die überall so nötig sind und meist unter bleiben, von der geplanten »Börsenvereins-F-euerversichernng ans Gegenseitigkeit« übernommen würden. Jedenfalls sind die Vorschläge des Herrn Hermann (Bremen) auch betr. Gründung einer Stcrbekasse in angemessener Höhe sehr zu be grüßen, und hoffentlich finden sie allseitige Anerkennung und An nahme. F- r a n k c n st e i n (S-ctles.), den 17. März 1923. August Kirs ch. -r- Jn Nr. 62 des Bbl. brachte Herr W. Hermann in Bremen einige einige Anregungen zur Sprache, die — es sei geradeheraus gesagt wahrscheinlich heute noch nicht spruchreif sind, am wenigsten aber in der Form, wie Herr Hermann sie vorschlng. Jeder Leser des Aufsatzes des Herrn Hermann wird sich darüber allerdings ohne weiteres im klaren gewesen sein, daß beide Vorschläge durchaus zu begrüßen sind und Dinge betreffen, die denjenigen Kollegen aus der Seele gesprochen sind, die nicht zu den wirtschaftlich starken gehören; und das ist wohk weitaus die größte Mehrzahl von uns Buchhändlern. Jedenfalls darf der Buchhandel Herrn Hermann ansrichtig danken dafür, daß er diesen Vorschlägen Worte gegeben und damit Anregungen zur Erörterung ge stellt hat, die hoffentlich nicht in der Versenkung verschwinden. Nun muß ich allerdings Herrn Hermann in dem wichtigen Punkte widersprechen, den Börsenverein als Träger für die Ausführung der Projekte vorzuschlagen. Ter Börsenvcrcin ist die Zusammenfassung sämtlicher Buchhändler als Arbeitsgemeinschaft in reinen Berufsfragen; er ist aber ausgesprochen keine wirtschaftliche Organisation. Ebenso wenig wie die Abrechnungs-Genossenschaft unter die Leitung des Bör- senvercins gestellt werden könnte, oder wie vor einigen Jahren die Wirtschaftliche Vereinigung Deutscher Buchhändler dem Börsenvcrcin angegliedert wurde, ebensowenig kann sich der Börsenverein mit der Gründung von Versicherungskassen und dergleichen befassen. Der artige Unternehmungen müssen selbständig errichtet und ans eigene Füße gestellt werden. Der Gedanke einer Sterbekasse ans gegenseitiger Grundlage ist sicher auch in unseren Kreisen ausführbar; sie kann jeden Tag mit geringer Mühe und fast ohne Kosten ins Dasein treten, wenn sich eine gewisse Anzahl gleichgesinnter Kollegen zur Gründung einer solchen Kasse zusammenfindct. Hier in Berlin wurde anfangs der neunziger Jahre ein Verein gegründet unter dem Namen »Sorge vor«. Zn seiner Gründung fanden sich rund 40 Kanfleute im Alter von 20 bis 30 Jah ren zusammen, die einen eisernen Fonds gründeten, von damals 3 Mark für jeden Kopf. Starb eines der Mitglieder, so erhielt die Witwe so viel Taler ansgezahlt, als Mitglieder waren. Die Vorstandsgcschäftc, auch diejenigen der Kasse, wurden und werden auch heute noch ehren amtlich geführt und verursachen dem Verein nur geringe Ausgaben. Dieser Verein besteht heute noch mit einem Mitgliederbestand von etwa 2000. In der jüngsten Zeit der starken Geldentwertung wurde der Nm- lagebetrag wiederholt erhöht, in der vor wenigen Tagen stattgefnndenen letzten Hauptversammlung ans 200 Mark pro Kopf, sodaß also im To desfälle jetzt die Angehörigen jedes Mitgliedes rund 2000 mal 200 Mark erhalten. Dieser Betrag liegt stets griffbereit auf einer Bank und wird unmittelbar nach dem eingetretcncn Todesfälle ansgezahlt bei Vorlage der Sterbenrkunde. Wie gesagt, dieser Gedanke kann jeden Augen blick in die Tat umgefetzt werden. Es müssen nicht gerade gleich 4000 Mitglieder sein; das kann man in kleinem Kreise machen, und dieser kleine Kreis wächst allmählich.
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