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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.10.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 30.10.1909
- Sprache
- Deutsch
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^ 253, 30 Oktober 1909. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 13057 kurzen Zeiträumen Spezial-Ausstellungen mit Ausstellungen ausgewählter Stücke aus dem Jnkunabelnbestande und mit der alljährlichen großen Ostermeß-Ausstellung, die das Ge samtbild bemerkenswerter Erscheinungen des Buch- und Kunst handels je eines Jahres vor Augen führt. Die Leser des Börsenblatts sind durch häufige Berichte über diese Seite unermüdlicher und geschickter Tätigkeit des Deutschen Buchge werbevereins unterrichtet. Daneben sei hier die Ständige Buchgewerbliche Ausstellung im Deutschen Buchgewerbehause erwähnt, die auch alle technischen Behelfe graphischer Be triebe (Maschinen, Apparate, Werkzeuge u. ä. in.) umfaßt und in häufigem Wechsel immer Neues, Interessantes bringt. Von Ausstellungen besonders großen Umfangs und nachhaltigen Eindrucks sei hier u. a. erinnert an die große Gutenberg-Ausstellung im Jahre 1890 zum Gedächtnis 450jährigen Bestehens der Kunst des großen Mainzers, — an die Buchgewerbliche Kollektiv-Ausstellung des Deutschen Reiches im »Deutschen Hause» auf der Weltausstellung in Chicago 1893, — an die Buchgewerbe-Ausstellung in der Sächsisch-Thüringischen Landes-AuSstellung in Leipzig 1897, — an die Deutsche Buchgewerbe-Ausstellung auf den Weltausstellungen in Paris 1900 und in St. Louis 1904; — desgleichen auf der Internationalen Ausstellung für moderne Kunst und Dekoration in Turin 1902; — auf der III. Deutschen Kunstgewerbe-Ausstellung in Dresden 190k. — In bester Erinnerung ist seine erfolgreiche Vertretung der Deutschen photographischen Kunst und der Reproduktion auf der Internationalen Photographischen Ausstellung in Dresden 1909. Alle diese Ausstellungen sind in mühsamer, gewissenhafter Arbeit vom -Centralverein-, bzw. dem »Deut schen Buchgewerbeverein- ins Werk gesetzt worden, und überall hat das deutsche Buchgewerbe mit diesen Vor führungen Ehre eingelegt und die volle Anerkennung auch des Auslandes geerntet. Der still und unermüdlich schaffende Verein hat sich damit ernsten Dank verdient, zugleich aber auch seine Notwendigkeit für das ganze deutsche Buchgewerbe unzweifelhaft erwiesen. Gegenwärtig beschäftigen ihn die Vorarbeiten für die gemeinsame Vertretung des deutschen Buchgewerbes und der deutschen Photographie auf der Weltausstellung in Brüssel 1910. Neben dieser emsigen Arbeit ruhte nicht die Sorge des Vereins um Ausbildung der in buchgewerblichen Betrieben Tätigen, insbesondere der jüngeren unter ihnen. Auf sein Betreiben rief der Verein Leipziger Buchdruckereibesttzer die früher bestandene Lehranstalt für Buchdruckerlehrlinge wieder ins Leben; eine Eingabe des Vereinsvorstandes an das Ministerium hatte den Erfolg, daß 1892 die königliche Re gierung einen Zeichen-Kursus für reifere Typographen an der königlichen Kunstakademie und Kunstgewerbeschule in Leipzig einrichtete, auch eine mit Lehrmitteln bestausge rüstete Fachschule für photomechanischs Vervielfältigungs verfahren wurde an derselben Unterrichtsanstalt ins Leben gerufen, und die weitere Entwicklung hat dann alsbald zu der nun seit dem Jahre 1900 segensreich wirkenden »Königlichen Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe in Leipzig geführt, einer vereinigten künstlerischen und gewerblichen Hochschule, wie sie den Gründern des Buchgewerbe-Vereins als erstrebenswertes Ziel vorgeschwcbt hat. Auch in dieser Richtung also hat — dank allseitigen verständnisvollen Entgegenkommens, insbesondere dank unablässigen Wohl wollens der Königlich Sächsischen Regierung — die Arbeit des Deutschen Buchgewerbevereins Erfolge gezeitigt, die hoher Anerkennung und Achtung wert sind. Was nicht in schulmäßigem, zwcckooll vorwärts- schreitendem Unterricht gelehrt werden konnte, das wurde in Vorträgen zu lehren versucht, zu denen sich jeden Winter die bewährtesten Fachmänner dem Verein zur Versügung Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 76. Jahrgang. stellten. Auch hierüber hat es den Lesern des Börsenblatts an Berichten nicht gefehlt. Mit großer Befriedigung darf es den Verein erfüllen, daß alle diese Vorträge vor vollem Saale, vor vielen Hunderten von Hörern gehalten werden konnten, ein Beweis, wie lebhaft das Bedürfnis nach ge meinverständlicher, anschaulicher Belehrung im Leipziger Buch gewerbe ist und wie dankbar das redliche Bemühen der Vereinsleitung anerkannt wird. Derselben Lebhaftigkeit der Benutzung gebotener Ge legenheit erfreuen sich die Fachbibliothek, der schöne, geräumige Lesesaal, die Sammlungen und Ausstellungen, und ebenso dankbare, lernbegierige Schüler findet Herr Arthur Woernlein, der Verwaltungs-Direktor des Deutschen Buchgewerbevcreins, bei seinem in den Lehrplan eingegliederten buchgewerblichen Unterricht in der Buchhändler-Lehranstalt in Leipzig, der durch eine Fülle von Anschauungsmaterial gestützt und im Erfolge gesichert wird. Die wachsenden Aufgaben des »Centralvereins« und die große Beteiligung, die insbesondere seine Ausstellungen fanden, ließen ihn bald den Raummangel empfinden, unter dem seine Betätigung im Deutschen Buchhändlerhause zu leiden hatte. Dieser Mangel an Ausbreitungsoermögen machte sich regelmäßig namentlich zur Ostermesse störend bemerkbar, wo die Räume des immerhin großen Hauses für buchhändlerische Versammlungen voll in Anspruch genommen sind, aber gerade auch das Buchgewerbe die größten Ansprüche an Raumzuteilung zu erheben wohlberechtigten Anlaß hat. Die Generalversammlung vom 29. Oktober 1894 hatte auf Veranlassung des Vereinsvorsitzenden, Herrn vr. Oscar von Hase, schon den Zukunstsplan der Erbauung eines eigenen Hauses ins Auge gefaßt, und die Generalversammlung 1896 war der Anregung einer ausführlich begründenden Denkschrift Carl B. Lorcks gefolgt und hatte den Bau beschlossen. Das wertvolle große Grundstück, das unmittelbar an den Garten des Deutschen Buchhändlerhauses anschließt, vorn von der Dolzstraße, seitlich von der Platostraße und dem Gerichtsweg begrenzt, hatten Rat und Stadtverordnete von Leipzig — wie seiner zeit dem Börsenverein das seinige — in dankenswerter Frei gebigkeit dem Centralverein für das Buchgewerbe als Schenkung überlassen. Aus dem Preisausschreiben des Centralvereins (1897) ging der Entwurf des Architekten Emil Hagberg als Sieger hervor, und am 23. April 1898, dem Geburtslage König Alberts von Sachsen, des wohl wollenden Förderers des Leipziger Buchhandels und Buch gewerbes, wurde unter dem Chor der im Hagbergschen Ent wurf vorgezeichneten Gutenberghalle in weihevoller Feier der Grundstein des »Deutschen Buchaewerbehauses« gelegt. Rasch förderte Emil Hagberg den schön gegliederten prächtigen Bau, ein Meisterwerk in äußerer wie innerer Gestaltung, vornehm und schlicht, zweckmäßig in seiner Raumteilung. Im Frühjahr 1800 wurde es seiner Be stimmung übergeben. Ein Raum von nachhaltigem Eindruck ist der Ehrensaal des Buchgewerbes, die dem Bau an- und eingegüederte Gutenberghalle, beherrscht von der überlebens große» Marmorgestalt Johannes Gutenbergs, neben ihr die Hermen der Erfinder des Steindrucks und der Schnellpresse, Aloys Senefelder und Friedrich Koenig, seitlich die ausdrucks vollen Büsten Kaiser Wilhelms II., und der Könige Albert und Georg von Sachsen, rings an den Wänden farben glühende, wuchtige Wandgemälde Meister Sascha Schneiders. Hier erfolgte am 12. Mai 1800 die feierliche Weihe des Hauses. Am 1K. Januar 1899 war diesem bedeutungsvollen Akt durch Beschluß derHauptversarnmlung die Namensänderung des »Centralvereins- voraufgegangen. Seit diesem Tage kommt in dem Namen »Deutscher Buchgewerbeverein« das Umfassende des Wirkens des Vereins, das ihn tatsächlich isss
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