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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.01.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-01-17
- Erscheinungsdatum
- 17.01.1910
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- Deutsch
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634 Börsenblatt f. d..Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. .4/ 12, 17. Januar 1910. gäbe geringeres Papier!) und läßt für diesen Zweck die Titel blätter neu setzen und zwar in neuer Schreibweise, während die Platten der Ausgabe die vor 50 Jahren übliche Schreib weise haben; nun wird die Ausgabe in einen modernen Einband gebunden und als »Neue Ausgabe« angekündigt! Ist dies zulässig, oder wird ein solches Verfahren durch das Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb untersagt? Ich halte dieses Verfahren für nicht zulässig, namentlich im Hinblick auf die Titelblätter, die recht wohl als eine »zur Irreführung geeignete Angabe« angesehen werden können. Aber auch die Verwendung besseren Papiers und die Herstellung eines neuen Einbandes dürften kaum genügen, eine Ankündigung als »neue Ausgabe« zu rechtfertigen, da das Publikum hierunter zweifellos eine neue, auf der Höhe der literarischen Forschung stehende Ausgabe vermuten wird. Es wäre recht erwünscht, wenn diese wichtigen Fragen noch von anderen Verlegern und Schriftstellern behandelt würden. —r— Kleine Mitteilungen. Reue Literatur über Karl Stauffer-Bern. — Die nicht 25. Jahrgang, Heft 1 und 3; Verlag F. Bruckmann A.-G. in München) den Menschen Stauffer, den ungestüm vorwärts strebenden Jüngling, der Vergessenheit entreißen möchte, legt Peter Halm in seinem instruktiven Aussatz »Stauffer- Bern und sein Berliner Kreis« (»Meister der Farbe«, 6. Jahr gang, Heft 1 und 2; Verlag E. A. Seemann, Leipzig) das Hauptgewicht, auf den mit seinem Handwerk ringenden Künstler. Wir erfahren hier, wie Stauffer als armer Maler von Tür zu Tür um Beschäftigung ging, kopierte, graphische und kunstgewerb liche Arbeiten machte, kurz, mit allen Kräften nach lohnender Arbeit strebte, wie ihm dann mit dem Bildnis des Bildhauers Klein der große Wurf gelang, wie er plötzlich Karriere machte, könnt, daß Stauffers künstlerische Bedeutung vorwiegend aus seiner graphischen Tätigkeit beruht, daß er nur auf diesem Ge biete zu Resultaten gekommen ist, die ihn wirklich befriedigten. Die ersten Versuche dieser Art fallen in das Jahr 1884, und nahm als erste Arbeit auf dem ihm völlig neuen Gebiete ein Porträt vor. Er zeichnete zunächst ein lebensgroßes Bildnis von der Natur in einfachen Umrissen, und nachdem ich ihm die Platte grundiert und seine Zeichnung übertragen hatte, radierte er es in strenger Weise in einigen Sitzungen. Nachdem ich die Platte geätzt und ein erster Druck vorlag, war Stauffer über das Resultat sehr erfreut und nahm ohne Aufenthalt und mit großem Eifer die Platte wieder vor, um sie zu vollenden. Diese erste graphische Arbeit erlebte dann eine ganze Reihe von Wandlungen. Zum Zwecke einer weitergehenden Modellierung wurde die Platte wieder grundiert, überradiert, dann wieder geschliffen, mit der Schneidnadel bearbeitet, bis sie zuletzt einen den Künstler befriedigenden Eindruck machte. Die Beschäftigung mit der ersten Radierung nahm Stauffer lange Zeit in Anspruch. Während die ersten Drucke noch im Jahre 1884 gefertigt wurden, tragen die späteren die Jahreszahl 1886.« Peter Halm war unterdessen wieder nach München zurückgekehrt, und die Fertigstellung dieses Porträts wie der folgenden Arbeiten war dann für die Folge Gegenstand weitgehender brieflicher Erörterungen. Diese Briefe, aus denen Peter Halm einige charakteristische Stellen mitteilt, legen Zeugnis ab von dem Eifer und der Gewissenhaftigkeit, mit der Stauffer auf dem neuen Gebiete tätig war. Und da eine meister liche Begabung für Zeichnung, Form und linearen Ausbau diesen energischen Willen unterstützte, konnte es nicht fehlen, daß den anfänglichen Niederlagen sehr bald schöne Triumphe folgten. Nach weiteren Versuchen, die einen stehenden weiblichen Akt und des Künstlers Selbstporträt zum Gegenstand hatten, entstand das große Porträt seiner schönen Schwester Sophie, das ihm Anlaß zu allen möglichen Experimenten gab und bei dem er zum ersten Male weitgehenden Gebrauch von dem Grabstichel machte, so daß man bei dem letzten Zustande der Platte eigentlich nur noch von einer Stichelarbeit sprechen kann. Der Stichel, auf dessen eminente Be deutung als zeichnerisches Ausdrucksmittel Peter Halm den Künstler gleich zu Beginn seiner graphischen Tätigkeit aufmerksam gemacht Sache. Mein Prinzip, in Zukunft bei meinen Köpfen strenge, zweckmäßige Zeichnung der Form, einfache Atzung mit Salpeter säure, die man wirklich so in der Hand hat, daß, wenn man gut mit dem Stichel und schneide die Form in das butterweiche Kupfer. Jetzt begreife ich, wie Dürer so Freude haben konnte am Stechen und der Schongauer, jetzt sehe ich auch, daß Rembrandt den Six am Fenster, den Kassierer und den Hausmeister (?) sehr viel mit dem Stichel bearbeitet hat.« »Klinger arbeitet auch mit Von den vorzüglichen Arbeiten, die nun folgten, erwähnt Peter Halm den wundervollen Porträtkopf von Eva Dohm, säst ausschließlich eine Stichelarbeit, die beiden prachtvollen Menzelköpfe und die Dichterbildnisse von Conrad Ferdinand Meyer, Gottsried Keller und Gustav Freytag. Den Höhepunkt erreichte Stauffers graphische Tätigkeit in dem ausgezeichneten Stiche nach seiner Mutter, dem Prosilporträt von Peter Halm und den beiden Akten, einem männlichen und einem weiblichen. Bei diesen beiden letzten Blättern, denen der Meister eine »Ausdrucks fähigkeit verliehen, wie sich dieselbe nicht stärker denken läßt und in unserer Zeit ohne Parallele ist«, wurde von der Anwendung der Radiernadel und dem Atzwasser ganz Abstand genommen. Große Sorgfalt verwendete Stauffer auf den Druck, dessen er sich als wichtigen Ausdrucksmittels wohl zu bedienen wußte. »Schon bei dem ersten Porträt, das er von mir (Halm) machte, druckte er eine Anzahl Drucke selbst, die sich denn auch durch eine besondere Weichheit und passende Verwendung des Drucklappens in der Behandlung des Hintergrundes auszeichnen. Später brachte er oft Tage in der Druckerei zu, um für seine Proben gleich die denn auch später leihweise aus der Reichsdruckerei zu teil, die groß genug war, auch seine größten Platten damit zu drucken.« Wir erfahren ferner von dem Eifer, mit dem Stauffer die Radierungen und Stiche alter und neuer Meister studierte, von seiner schwärmerischen Bewunderung für die landschaftlichen Radierungen Leibls, den er auch als Maler hoch verehrte, von neuen Plänen, die ihn lange beschäftigten, aber nicht zur Aus führung kamen, von unerbittlichen Selbstkritiken und äußeren Niederlagen. Zum Schlüsse tritt Stauffer der Maler wieder in den Vorder grund. Wir erfahren Näheres über die Vorarbeiten zu einem größeren Bilde, das ein Thema aus dem Neuen Testament zum Gegenstand hatte. Wir begleiten Stauffer in seine Werkstatt
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