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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.01.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-01-17
- Erscheinungsdatum
- 17.01.1910
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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640 Börsenblatt f, d. Dtschn. Buchhandel. Sprechsaal. 12, 17. Januar 1910. " ^ Sprech^aal. ^ Wiederum eine Ausschaltung des Sortimenters durch den Verleger. Vor mehreren Wochen brachten einige oberschlesische Zeitungen die Notiz, daß die »Gustav Freytag.Gesellschaft in Kreuzburg« eine »Volksausgabe« von Freytags Soll und Haben er scheinen lasse. Mehrere Kunden fragten bei mir nach dem Preise; ich konnte jedoch keine Auskunft geben, weil mich meine Bücher kataloge im Stich ließen und ich mich einer bezüglichen Anzeige oder Rundschreiben nicht erinnerte. Ich ersuchte nun die Verlags handlung S. Hirzel in Leipzig um nähere Angaben. Diese antwortete: »Aus Ihre Zuschrift erwidere ich Ihnen, daß die Gustav Freytag-Gesellschaft von mir knapp 300 Exemplare Freytags Soll und Haben erworben hat, die sie ihren Mitgliedern und einer Reihe kleinerer oberschlesischer Bibliotheken, namentlich Gesängnisbibliotheken, zu ihrem Selbstkostenpreise zur Verfügung gestellt hat. Die Veranstaltung einer Volksausgabe ist damit nicht beabsichtigt. Eine Schädigung des Sortimentsbuchhandels ist nicht zu erwarten.« Inzwischen hatte ich Gelegenheit gehabt, jene »Volksausgabe« kennen zu lernen; sie wurde nämlich von dem Verbandsbibliothekar einer größeren Anzahl oberschlesischer Volksbibliotheken über wiesen. Sie unterscheidet sich von der bisherigen Ausgabe nur dadurch, daß dem ersten Bande eine 10 Seiten lange Vor rede von der Freytag-Gesellschaft beigefügt wurde. Den Preis konnte ich leider nicht ermitteln. Heute finde ich im »Oberschlesischen Anzeiger« vom 6. d. M. folgende Mitteilung: »Die Gustav Freytag-Gesellschaft in Kreuzburg hat dankenswerter Weise eine Volksausgabe von Freytags Soll und Haben veranstaltet. Diese Ausgabe darf, wie die König!. Regierung in Oppeln bekannt gibt, nur an schlesische Volks büchereien und an Mitglieder der Gesellschaft abgegeben werden. Die neue Ausgabe wird von der Schulbehörde allen Volks büchereien zur Anschaffung empfohlen.« Es ist doch ganz klar, daß die oberschlesischen Sortimenter durch diese »Volksausgabe«, die durch den Buchhandel nicht be zogen werden kann, sehr geschädigt werden. Anderseits ist auch die »Herausgabe und der Vertrieb« der übrigen Werke Freytags in ähnlicher Weise zu erwarten. Warum gibt der Verleger nicht selbst eine billige Volksausgabe von Freytag heraus und überläßt jenes »Verdienst« der »Gustav Freytag-Gesellschaft»? Jeder Sortimenter würde sie mit Freuden begrüßen und wahrscheinlich auch die kleinste Handlung z. B. »Soll und Haben« stets in mehreren Exemplaren aus Lager halten können, wenn dieses Buch gebunden für etwa 3 ^ Verkaufspreis zu haben wäre. Gr.-Strehlitz, 11. Januar 1910. A. Wilpert. Erwiderung. Aus wiederholten und dringenden Wunsch der Erben des Ver fassers habe ich der neubegründeten Gustav Freytag-Gesellschaft in Kreuzburg, dem Geburtsorte Freytags, 300 Exemplare von »Soll und Haben« zu meinem Selbstkostenpreise überlassen. Die Gesell schaft hat dem Buche eine Vorrede und einige Ansichten aus Kreuz burg und Breslau beigegeben und es dann ihren Mitgliedern sowie kleineren Volksbibliotheken in je einem Exemplar zum Erwerbs preise von 4 V6 25 (einschließlich des Einbandes) angeboten. Die zunächst betroffenen Firmen in Kreuzburg haben nicht empfunden, daß sie dabei geschädigt werden. Herr Julius Lebek, der als Vorstandsmitglied der Gesellschaft die Versendung der Exemplare übernommen hat, schreibt mir selbst, daß die Vereinbarungen die Wahrung der buchhändlerischen Interessen gestatten. Eine Ausdehnung der Manipulation über die nächste Heimat des Dichters hinaus oder auf andere seiner Werke ist nicht beabsichtigt. Leipzig, den 14. Januar 1910. S. Hirzel. Zum Bücherbettel. Der Kunst wart bringt in seiner neuesten Nummer einen Artikel über »Studentenbibliotheken«. Es wird ausgesührt, daß die Studenten in den ihnen offiziell zur Verfügung stehenden Bibliotheken keine »Romane, Novellen und Gedichtbücher« fänden. Sie wären jetzt dabei, sich eigene Bibliotheken in dieser Richtung anzulegen, so z. B. in Zürich. »Die Züricher Studenten bemühen sich jetzt um die Ein- Achtung einer Bibliothek moderner Autoren, sind aber, wie die Dinge einmal liegen, dabei großenteils auf Spenden der Ver- Motiviert wird die Berechtigung dazu dadurch, daß »der deutsche Student wohl mehr als der Vertreter irgendeines anderen Standes für Bücher ausgibt«. Also weil der Student Bücher kauft, muß er solche fauch geschenkt bekommen. Er braucht doch auch Anzüge, Bier, Zigaretten usw. Wird er da nicht auch von den Produzenten mit demselben Recht »Spenden« verlangen können?! Vor dem Publikum wird, wie man sieht, immer wieder ver sucht, das Buch als Ware zu diskreditieren. Gegen diese Auf fassung muß nachdrücklichst Front gemacht werden. Vom »Kunst- wart« könnte man eine nationalökonomischere Anschauung erwarten. Dessau. William Claaß. Zur Aufklärung. Wir hätten gern darauf verzichtet, auf die Ausführungen des Herrn Claaß, die dartun, daß er den erwähnten Beitrag entweder nicht verstehen wollte oder konnte, zu antworten. Es ist aber doch notwendig, wenn über die »national-ökonomischen An schauungen« des Kunstwarts in dieser Sache keine falschen Meinungen aufkommen ollen. Die Mitteilungen im ersten Januarhefte sind lediglich ein tatsächlicher Bericht über das, was die Studenten bisher tun, um Bibliotheken zu gründen, die Bildungs-, nicht Unterrichtszwecken dienen. Eine Stellung zu diesem Tun hat der Kunstwart dabei nur insofern eingenommen, als er erklärt, daß die Hochschulen der Aufgabe, solche Bibliotheken zu gründen, nähertreten müßten, wenn sie neben den Stätten der Wissenschaft, die sie sind, wieder Stätten der höchsten Bildungspflege werden wollen. Daß dies auf dem Wege des Bücherbettels nach Art der Züricher Studenten geschehen solle, ist mit keinem Wort gesagt, und mit keinem Worte auch, daß das viele Bücherlesen der Studenten dazu berechtige. Die von Herrn Claaß als Motivie rung oben angeführten Worte stehen in ganz anderem Zusammenhänge im ersten Absätze des Beitrages. Sie sind von ihm herausgelöst worden, weil er sie zur Begründung eben brauchte: daß er aber damit etwas in sie hineinlegt, was ihnen nicht zukommt, bedenkt er weiter nicht. München. Georg D. W. Callwey. Nettopreise bei Nemittenden. Bitte an die Sortimenter. Seit etwa zwei Jahren liefern wir zahlreiche unserer Verlags artikel mit 30A Rabatt. Bei den Remittenden-Eingängen müssen wir jedoch häufig die Wahrnehmung machen, daß die Netto-Preise dieser Artikel uns mit 25^ Rabatt angerechnet werden. Es wäre dankenswert, wenn gerade in der gegenwärtigen Zeit, wo die Rabattsätze bei den verschiedenen Verlagswerken und Verlags firmen wenig einheitliche sind, die Herren Kollegen vom Sorti ment Remittenden-Fakturen nicht ausschreiben wollten, ohne die Lieferungs-Fakturen eingesehen zu haben. Beiden Teilen bleiben dadurch zahlreiche Unstimmigkeiten und Mehr- arbeiten erspart. Ein Verleger. Anfrage. In London 78 Wall Street, betrieb ein Herr August Thözee eine Buchhandlung und Antiquariat. Er ist seit Oktober vorigen Jahres am angegebenen Orte nicht mehr zu finden. Wir wären deshalb unseren Geschäftsfreunden sehr dankbar, falls sie uns die jetzige Adresse dieses Herrn mitteilen könnten; wir er klären uns gern bereit, Auskunft über ihn zu erteilen. München 20, den 15. Januar 1910. F. Bruckmann A-G.
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