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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.01.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-01-13
- Erscheinungsdatum
- 13.01.1910
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- Deutsch
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- Saxonica
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ps7 9, 13. Januar 1910. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 457 tauge Reihe von Jahren in Betracht ziehen, durch schnittlich in einem Jahre eigentlich gar nicht so sehr viel Werke verlegt haben, die sür ein größeres Publikum be stimmt sind. Gewiß sind darunter auch Werke, die uns heute unbedeutend erscheinen, aber ihre Zahl ist verhältnis mäßig nicht groß, und man wird bei einer kritischen Prüfung der Kataloge die Überzeugung gewinnen, daß bei der Leitung solcher Verlagshäuser, über deren Bedeutung kein Streit be steht. die Qualität der Verlagsartikel immer mehr entscheidend war als die Quantität. Diese Tatsache sollte manchem Ver leger zu denken geben, allerdings auch manchem Schriftsteller, der lieber zwölf Romane in hastiger Eile hintereinander schreibt, als daß er sich ganz auf ein Werk konzentrierte, das ihm einen bleibenden Ruhm und eine dauernde Ein nahme sichern könnte. 2. Goethes Gespräche. Von der an dieser Stelle (1969, Nr. 243, S. 12 419 f.) bereits angezeigten zweiten Auflage von Goethe s Gesprächen. Gesamtausgabe, begründet von Waldemar Freiherrn v. Bieder mann. neu herausgcgeben von Flodoard Freiherrn v. Bieder mann (Leipzig. F W. v. Biedermann), ist der zweite Band erschienen, der vom Erfurter Kongreß bis zum letzten böhmischen Aufenthalt (November 1808 bis September 1823) reicht (669 S. 8" 4 .S, in Leinen gebunden 5 ^H). Hier ist Goethe der allverehrte Dichterheros, zu dem sich Menschen aus allen Ländern herandrängen, von denen jeder die Worte des Altmeisters getreulich aufzuzeichnen sich be müht. Deshalb ist die Zahl der Männer und Frauen, die in diesem Bande über ihre gelegentliche Begegnung mit Goethe berichten, sehr groß. Dazu kommen dann die Aus erwählten. die einen längeren Verkehr mit Goethe unter hielten und über eine Reihe von Gesprächen mit ihm be richtet haben: Riemer. F. v. Müller. B. R. Abeken, Sulpiz Boisseree, Soret u. a.; am Schluß des Bandes beginnen die Gespräche mit Eckermann. Ungemein groß ist die Zahl der Gegenstände, die in diesen Gesprächen berührt werden Außer den Werken der schönen Literatur sind es auch die mannigfachen wissen schaftlichen Fragen, mit denen Goethe sich beschäftigt hat und die von der Universalität seines Geistes Zeugnis ablegen. Gelegentlich werden auch Vorkommnisse des öffentlichen Lebens berührt, wobei Goethe nie verfehlte, seiner Abneigung gegen die Politik Ausdruck zu geben. Auch aus dem Gebiete des Buchhandels ist in diesem Band einiges Interessante enthalten. Riemer sendet an F. I. Frommann die Fort setzung des Manuskripts der Farbenlehre mit den An weisungen Goethes: »Die Revision wünschen wir ebenfalls wieder in doppelten Bogen zu erhalten, womöglich aber schon sorgfältiger korrigiert, als es bisher zwischendurch geschehen mögen, damit wir die Auf merksamkeit rein auf die Sache behalten und keine aber maligen Revisionen von uns begehrt werden. Vor bedeutenden und den Satz zerreißenden Änderungen wollen wir uns sehr in acht nehmen. Unterbrechungen werden nicht stattfinden, vielmehr soll der Setzer ein Sporn sein, uns sobald als möglich zu expedieren.» Am 10. Juli >810 schreibt Riemer an Frommann: »Für alles übersendete soll ich Ihnen in Goethes Namen auss Beste danken und zugleich die Versicherung hinzusügen, daß Sie einen Teil der Wanderjahre, womöglich durch Mad. Bohn, sonst aber auf alle Fälle so erhalten werden, daß er zu Michael noch erscheinen kann, indem er nicht stärker wird, als der erste der Wahlverwandtschaften. Der zweite mag denn Ostern er scheinen; und er ist immer gut. daß die Neugier etwas ge spannt bleibt.« Aus dem letzten Satz ersehen wir, daß Goethe als Schriftsteller auch das Geschäftliche nicht außer acht ließ. Um dieselbe Zeit (13. Juli) sagte er zu Riemer: Börsenblatt ttlr de» Deut,'chm Biitlilmidcl. 77. JahuMg. »Wenn das Publikum ein gutes Stück zwanzigmal wieder holt sehen möchte, so würde der Autor nicht genötigt sein, sich in zwanzig neuen Stücken zu wiederholen.« Goethe überlegte stets sorgfältig, welchen Titel er einem Werke geben sollte. Daß er oft lange geschwankt hat. ersehen wir z. B. aus einem Briefe Riemers an Frommann vom 17. März 1811. Darin heißt es: »Erst heute erfahre ich von Goethe, daß Sic hier gewesen, indem er mir aufträgt, Ihnen den verlangten Titel sür den Meß kalender einzusenden. Wie man über den Taufnamen eines Kindes selten einig werden kann, so auch über den Titel eines Buches. Vorläufig also und wesentlich bleibt es bei diesem: Philipp Hackert. Eine Selbstbiographie, herausgegeben von Goethe ujw. Davontun werden wir nun nichts; aber es könnte sein, daß man auf dem wirklichen Titel des Buches noch eine Bestimmung hinzusctzte, welches Wohl kein Mißstand ist und gewiß Vorgänger und Nachfolger hat.« Ausführlich wird der Bericht wiedergegeben, in dem H. Luden seine Unterredung mit Goethe über die Heraus gabe der Zeitschrift -Nemesis« in Bertrichs Verlag nieder geschrieben hat. Goethe wollte als Minister die Zeitschrift weder unterdrücken, noch irgendwie empfehlen. Er verhielt sich ihr gegenüber außerordentlich zurückhaltend, und deshalb verzichtete Luden auch auf seine Absicht. Goethe um einen Beitrag dafür zu bitten. Im Dezember 1813 war der dritte Teil von »Aus meinem Leben« im Druck fast vollendet. F. Rochlitz berichtet darüber: »Goethes Leben III ist. wie er sagte, nur darum nicht längst ausgegeben, weil Frommann den Druck nicht fördern konnte und Cotta, da er das Buch erst zu Ostern verrechnen kann, jenen nicht genug trieb. Nun ist aber der Band fast ausgedruckt. Zu lesen gab er mir ihn nicht, weil ich dazu zu Hause mehr Zeit habe und er auf den Totaleindruck rechne. Aber was vornehmlich darin steht, hat er mir gesagt, und nach diesem möchte wohl der dritte Band soweit über dem zweiten stehen, als dieser über dem ersten — an allgemeinem Interesse nämlich.» Anfang Februar schrieb Riemer an Frommann, die Exemplare sollten erst zur Messe ausgegeben werden, und Goethe schrieb das Gleiche an Cotta. Mitte Februar machte Riemer ihm aber die Vorstellung, -daß es doch wohl Gelegenheiten geben könne, wo die Erscheinung der Biographie im Publikum größere Sensation und günstigere Aufnahme fände«. Goethe wies deshalb Riemer an Frommann und wollte die Ent scheidung seinem Ermessen anheimstellen. Ein Freund des Büchcrluxus war Goethe nicht. In Karlsruhe (1. Oktober 1815) klagte er Sulpiz Boisseree gegen über über den unsinnigen Bücherluxus in England, wobei er darauf hinwies, daß ein botanisches Werk, bloß von Tannen handelnd. 80 Guineen koste. Am 25. Oktober 1815 schrieb Riemer an I. K. Wesselhöst: »Melde in betreff der Anfragen des Herrn Frommann wegen der Schrift »Über Kunst und Altertum in den Rhein- und Maingegenden«, daß ich dieselben dem Herrn Geheimen Rat von Goethe kommuniziert und hieraus folgenden Bescheid erhalten. Die Zahl der Auflage, welche Herr Frommann aus ISOO—Logo vorschlägt, legt er gänzlich in Ihr beiderseitiges Ermessen und bemerkt nur, daß seine Absicht ist, diese Schrift so schnell und so weit als möglich in vielen Händen zu sehen, indem sie ihr Interesse einerseits aus der Neuheit und Allgemeinheit der Be- kanntwerdung schöpft und sich eigentlich zu einer zweiten Auflage nicht qualifiziert. Hiernach würde denn wohl die letztere Zahl, also 2000, und vielleicht noch mehr zugrunde gelegt werden müssen. Schon am Rhein, wo der Verfasser jetzt das lebendigste persönliche Interesse erregt hat, würde eine Schrift zugunsten jener Gegenden unter ihren Bewohnern die hastigste Teilnahme erregen müssen; nun kommen noch die Liebhaber altdeutscher Kunst in andern Gegenden dazu; und so würde die Auslage wohl »I
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