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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.12.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 14.12.1909
- Sprache
- Deutsch
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29V, 14. Dezember 1909. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dlschn. Buchhandel 15551 ES folgen zunächst die gewohnten Übersichten: Angaben über die Buchhändler-Messen (Abrechnungen) im deutschen Buchhandel in Leipzig, Berlin, Stuttgart, Wien, (Prägt, Zürich, das Schlagwortverzeichnis der Verstorbenen 1809 und das der Buchhandlungsjubiläen 1910 (Seite I—XXIII). Danach beginnen die bekannten großen Abteilungen I—V: I. Abteilung (Seite 1—623): Firmenoerzeichnis und Personen verzeichnis, Telegrammadressen und, als neu eingeschaltet, zum erstenmale: Verzeichnis der Inhaber von Postscheckkonten im Deutschen Reich; — II. Abteilung (S. 1—306): Ver zeichnis von Firmen nach Literaturzweigen und Spezialitäten, Verzeichnis der Kommissionäre;— III. Abteilung (S.1—26): Eiloschene und veränderte Firmen, geschäftliche Einrichtungen und Veränderungen; — Abteilung IV (S. 27—58): Buch händlerische Vereine; — Abteilung V (S. 59—186): Firmen in geographischer Anordnung, Ortsiegister, Statistische Übersicht; — Anhang sS. I—68): Posttarife (deutscher, österreichisch-ungarischer, schweizerischer) und Münzumrech- nungstabelle für Postanweisungen. Der neue Jahrgang verzeichnet (mit Einschluß von 493 Filialen) insgesamt 12 650 Firmen <1909: 12 264). Nur mit Verlagsbuchhandel beschäftigen sich 8293 Firmen, nur mit Ver lagskunsthandel 385, nur mit Verlags-Musikalienhandel 516. Den Sortiments-Kunsthandel als Hauptgeschäft betreiben 161 Firmen, den Sortiments-Musikalienhandel als Hauptgeschäft 640, ausschließlich dem Antiquarialshandel widmen sich 247 Firmen. Den Sortimentsbuchhandel, untermischt mit allen anderen Zweigen buchhändlerischen Betriebs, betreiben 7408 Firmen (1909: 7154). — An Auslieferungslagern auswärtiger Verleger bestehen in Leipzig 3241 (1909: 3186). — Unverlangte Neuigkeiten werden angenommen von 370 Firmen (1909: 858). — Ihren Bedarf wählen 7735 Sortimenter (1909: 7550). — Die Zahl der ver- zeichneten Börsenvereinsmitglieder ist noch dem Stande vom 30. Oktober 1909: 3431 (1909: 3442). — Die Aner kennung der Restbuchhandelsordnung des Börsenvereins ist von 790 (1909: 874), — die der buchhändlerischen Ver kehrsordnung von 1544 (1909: 1642) Nichtmitgliedern des Börsenvereins erfolgt. Die Gesamtzahl der Antiquariatshandlungen (einschließ lich der vorgenannten 247 reinen) ist 1866 (!909: 1802), — die der Kolportagehandlungen (Verlag und Sortiment) 778 (1909: 749), — die der Kunsthandlungen (Verlag und Sortiment) 2977 (2918), — die der Land- usw. Karten handlungen (Verlag und Sortiment) 648 (614), — die der Lehrmittelhandlungen und -Fabriken 702 (665), — die der Leihbibliotheken, Mufikalien-Leihanstalten, Journal- und Biicher-Lesezirkel 1917 (2038), — die der Musikalienhand lungen (Verlag und Sortiment) 3723 (3643). Das gesamte buchhändlerische Kommissionswesen auf den 7 Hauptkommissionsplätzen (Leipzig, Stuttgart, Berlin, Wien, Prag, Budapest, Zürich) wird von 250 (1909: 241) Kommissionären besorgt, davon entfallen 156 (152) aus Leipzig, 12 (li) auf Stuttgart, 27 (27) auf Berlin, 34 (30) auf Wien, 5 (5) auf Prag, 10 (10) auf Budapest, 6 (6) auf Zürich. Die Zahlen der auf den Kommissionsplätzen ver tretenen Kommittenten sind folgende: Leipzig 1I2I9, Stutt gart 655, Berlin 240, Wien 562, Prag 69, Budapest 52, Zürich 51. Die im Jahrgang 1910 verzeichneten Firmen verteilen sich in 2456 Orte, davon liegen 1708 im Deutschen Reich (9832 Firmen), 322 in Österreich-Ungarn (1115 Firmen), 75 in der Schweiz (339 Firmen), 239 in den übrigen europäischen Staaten (1075 Firmen), 70 in Amerika (217 Firmen), 18 in Afrika (24 Firmen), 18 in Asien (38 Finnen), 8 in Australien (10 Firmen). Bismarck als Leser, Frakturfreund u. a. Wie auf so vielen anderen Gebieten hat die gewaltige Per sönlichkeit des ersten Reichskanzlers auch auf dem Gebiete des Buch- und Zeitschriftenwesens unvergängliche Spuren hinter lassen, die aufzusuchen und zusammenhängend zu schildern eine würdige Aufgabe für einen gründlichen Bismarckkenner bilden würde. Welchen Umfang die Bismarckliteratur angenommen hat, erweisen die Bismarckbibliographie von Schulze und Koller, sowie die kürzlich erschienene, hier (Nr. 157) besprochene Bismarckbiblio graphie von Singer. Im Nachstehenden finden sich einige Be ziehungen Bismarcks zur Literatur, die mit Genehmigung des Verlages von Karl Konegen (Ernst Stülpnagel) in Wien dem soeben erschienenen Werke des bekannten Bismarckforschers Heinrich von Poschinger: »Stunden bei Bismarck« (319 S.), (gebd. 6 ^ — ord.) den Lesern des Börsenblattes unterbreitet werden können und sicher dazu beitragen dürften, sie persönlich für den vielseitigen, wichtigen und teilweise noch un- bekannten Inhalt des Werkes zu interessieren. Die Lektüre, die Bismarck zu bewältigen hatte, war eine ganz gewaltige. Wenn man alle amtlichen Aktenstücke aus dem aus wärtigen und inneren Ressort zusammenhäufen wollte, die Fürst Bismarck vom Beginn seiner diplomatischen Laufbahn an bis zu seiner Entlassung durchsetzen mußte, so würde dies sicher einen Berg ausmachen, so hoch wie die Berliner Siegessäule. Dies war aber nur der geringste Teil der Stücke, die unter seine Augen kamen; man denke nur an die zahllosen privaten Schriftstücke, die er prüfte, und an die Masse von Büchern, die er teils zu seiner Belehrung, teils zu seiner Zerstreuung las. Die Lektüre vollzog er zumeist mit dem Bleistift in der Hand; er konnte keine falsche Stelle lesen, ohne sie sofort z. B. durch ein Fragezeichen oder eine Randbemerkung als solche zu kennzeichnen. Schrift stücke oder Bücher dieser Art sind durch Bismarcks Zusätze natür lich höchst wertvoll geworden; und wer in den Besitz eines solchen gelangt ist, bewahrt es wie eine kostbare Reliquie. Man weiß, wie Fürst Bismarck über den Herzog von Grammont dachte, der so viel zum Ausbruch des Krieges von 1870 beigetragen hat. Als Grammont 1872 in Paris unter dem Titel: »l.a Trance sd 1a ?ru83u avant, la Ausrre« eine Rechtfertigung seiner Politik veröffentlichte, reizte es Bismarck, darin zu blättern, um historische Jrrtümer, die sich mutmaßlich darin vorfänden, nicht ohne Wider spruch in die Welt hinausgehen zu lassen. In der Tat gab es in dem Buche zahllose Stellen, die Bismarck mit einem Frage oder Ausrufungszeichen versah. Daß Grammont den Frei herrn von Weither fast neun Jahre in Wien zum Kollegen hatte, bezweifelte Bismarck, auch bezeichnte er es als un- richtig, daß verwandte Fürstlichkeiten in Deutschland sich das trauliche Du geben. An den Rand des Grammontschen Ent- Wurfs einer Wertherschen Note schrieb Bismarck: »Wurde von Werther nach Ems übermittelt und Seiner Majestät zu vollziehen empfohlen«. An die Worte auf Seite 125: »Der Bundeskanzler schlug nunmehr eine andere Politik ein, die er demnächst nicht mehr verließ,« knüpft Bismarck die Bemerkung »qae Oieu en soit loue«. Zu dem Grammontschen Briefe an den Botschafter Vene- detti, Seite 318, worin es heißt: »Wir verlangen nur ehrenvoll aus diesem Handel hervorzugehen«, schrieb Bismarck an den Rand: nous?«. Eine Grammontsche Stelle, die besagt, man dürfe nicht vergessen, daß die preußische Regierung seit einigen Jahren Frankreich systematisch hinters Licht führe, versah Bis marck mit einem dicken Fragezeichen. In einem Artikel: »Bismarck und Eduard v. Hartmann« der »Neuen Freien Presse« vom 6. April 1906 wird mitgeteilt, daß Bismarck das von ihm gelesene Exemplar von Hartmanns Werk: »Die politischen Aufgaben und Zustände des Deutschen Reiches«, Berlin 1881, mit zahlreichen Glossen versah. Auf Seile 26 dieses Exemplars steht in der steilen großen Handschrift Bismarcks: »Wenn der Reiche trotz seiner höheren Steuerleistungen keine höheren Reichspensionen bezieht als der Arbeiter, so scheint darin immer noch eine gewisse Bevorzugung des Arbeiterstandes zu liegen; aber dieser Schein verschwindet, wenn man erwägt, daß wir bis jetzt nur indirekte Reichssteuern haben, und daß zu diesen der Arbeiterstand eine relativ höhere Quote seines Gesamtein kommens beiträgt als die wohlhabenden Klassen«. Zu eingehender Lektüre vieler Zeitungen fehlte Bismarck zu 2015*
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