15296 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Fertige Bücher. 285, 8. Dezember 1SVS Surtav Winter, Verlagsbuchhandlung, Lremen. Soeben erschien: M05MK Lilder aus dem Leben eine5 modemen örotzstadtpfarrers. von E. L. Views 250 weiten in vornehmer Nusslattung Nroschierl NI. 3 - ord. Nein gebunden M. 4.50 ord. gM" In Nechnung 30^, bar 33/g"/» und 7/6 TWU Lin Probeexemplar mit 40°/^. Vas Reich: Lin Luch wie das vorliegende anrureigen und ru empfehlen bildet eine fehl' erfreuliche Lufgabe, denn es ragt weit au5 der Hochflut der literarischen Erscheinungen der öegenwart hervor, ln einem läge habe ich es an einem stillen 5onntagnachmittag peractis laboribus durchgelesen, und als ich ru Ende war, habe ich es mit dem dankbaren öesühl aus der Hand ge legt, das der hohe öenutz in einem von einem wahrhaften guten Luche vollauf befriedigten Leser auslöst. Es sind verschiedene scharf heroortretende und dann sofort ins Luge fallende öeisteskräfte des Verfassers, die in ihrer Zusammenwirkung seinen autographischen Schilderungen ein bedeutungs- und wirkungsvolles öepräge aufdrücken. Zunächst die feine, flüssige und ansprechende viktion, die auch bei der Wiedergabe rahlreicher Vialoge in platt deutscher Mundart, die der Verfasser meisterhaft beherrscht, nicht absällt. 5odann der prächtige, goldene, hie und da mit feiner Satire durchsetzte Humor der an vielen stellen in herrerfrischender weise rum Durch bruch kommt, ferner der gesunde Realismus der Dar stellung, der sie mit Seist und Leben erfüllt. Und endlich der tiefe Ernst und die unermüdliche freue, mit denen Pastor „Earolus" für das leibliche und geistliche Wohl der ihm anvertrauten öemeindemitglieder 5orge trägt .... Lumma summarum, ob der Verfasser in ernsten, oft tief ergreifenden Worten von seinen Arbeiten, Mühen und borgen redet, oder ob der Humor ihm die Leder führt, er versteht es in seltenem Matze das Herr des Lesers ru packen und ru erwärmen. Und darum ist es mein herrlicher Wunsch, datz sein schönes Luch recht viele Leser finden möge. Ich bin davon überreugt, datz sie alle es mit derselben freude und Lefriedigung lesen werden, wie ich sie bei seiner Lektüre empfunden habe. (Lerndeck. Okarben.) titei'ai'ii'chel' Hatgebei': vie s-sia» d-r s-Mch-n ist neuerdings häufig rum Mittelpunkt moderner Lomane verwertet worden, seltener ist ein Luch, das wie das vorliegende, die eigenen Erlebnisse eines örotzstadtpfarrers in seiner 6emeinde, naturgetreu und lebensvoll, doch in durchaus anspruchsloser form, an die Öffentlichkeit dringt, vietor hat ein hervorragendes öeschick, von den kleinen und grotzen Ereignissen seines Lebens und seiner Lrbeit, von den Studenten- und Kandidatenjahren an. doch vor allen aus seinem Pfarramt in seiner Heimatsstadt an der „Wasserkante" ru plaudern und dabei ergreifende Ein blicke in Menschenseelen und Menschenschlcksale ru geben, vor allem aber ist's ein sonniger sieghafter Humor, der nicht selten auch in leiser 5eldstironie, be sonders aber gegen die selbstbewutzten Verächter der christ lichen Wahrheit prächtig rur öeltung kommt. Ein fesselndes Luch voll warmherriger Kraft, dem recht viele Leser auch in den Kreisen ru wünschen sind, die der Lrbeit des Pfarrers vielfach recht fern und des halb skeptisch gegenüderstehen.