284, 7. Dezember 190S. Fertige Bücher. Böririivlalt f. d Dtschn. Buchhandel. 15241 » Lin Letirer sciireibt: >Ver würde nickt ab und ru ^erne moderne padax. Ideen mit /Xussprücken bedeutender Künstler und k>rieker der seine ^1einun§ Onterstütrun^ bei pada§. Klassikern! ^in wertvolles kücklein für jeder mann bildet desbalb diese nack päda^. Oesicktspunkten geordnete Sammlung. Sie wird nickt in einem 2ug gelesen werden, aber sie wird jakrelang, viel- leickt ein kekrerleben lang, stetskort als blackscklagebuck, als (Quelle kür Zitate trefklicke Öienste leisten. Der überalles Erwarten billige Preis erleicktert ikre ^nsckaffung unge- Läwsrä Lrvvin Me^er, -Isi-su u. Leiprix rso Olliim Worimeii friedr. /Ne^er, l,ekrer mit 60^o kabatt Köter Lestellsckein. Hirschberg in Schlesien, Anfang Dezember 1909. i^ehr geehrter Herr! Mit nachstehendem Rundschreiben möchte ich noch jetzt, wo sich die Weihnachtsarbeiten im Sortiment schon überhäufen, Ihre Aufmerksamkeit auf einen Roman lenken, der schon vor zwei Jahren im Verlage von O. Hellmann in Zauer, jetzt Glogau, erschienen ist, aber durch mancherlei Umstände veranlaßt, nicht die gebührende Beachtung gefunden hat. Zch zähle die Verlagstätigkeit sonst nicht zu meinen Aufgaben und bin als Sortimenter wie wahrscheinlich auch Sie, sehr geehrter Herr, der Ansicht, daß viel zu viel gedruckt wird. Wenn ich nun trotzdem dieses Buch übernommen habe und den Mut finde, Sie zu bitten, es in diesen arbeitsreichen Tagen nicht zu übersehen oder gering zu schätzen, so wollen Sie mir glauben, daß es sich um einen wirklich ausgezeichneten Roman eines Autors handelt, der einst zu den besten Namen unserer zeitgenössischen Literatur gehören wird. Zch bitte Sie, den Roman für das Weihnachtsgeschäft zu berücksichtigen. Sie werden sich den Dank derjenigen Leser sichern, die an einer warmherzigen und künstlerischen Darstellung des Landlebens Freude haben. Ihrer hoffentlich baldigen Bestellung sehe ich gern entgegen und empfehle mich Ihnen mit vorzüglicher Hochachtung Aus dem Verlage von Oscar Äellmann in Glogau erwarb Paul Nöbke. Rudolf von Koschühki, Siehdichum. Aus den Besprechungen: „Deutsche Arbeit': „Siehdichum " von Rudolf von Ko- schützki ist eine Botschaft aus dem Land der blauen Seen und der Buchenwälder. Das Buck) ist ganz wunderbar in der quellenden Fülle seiner Bilder, in der Anschaulichkeit, in dem erntegoldnen und kraftgesättigten Stil. Alles, alles lebt; da hängen die grünen Locken der Linde über die Ganenmauer wie über einen Rockkragen herab, auf dem behaglichen Garten kaffeetisch sitzt ein schwarzer Schattenvogel, ein losgelöster Fetzen der großen Gewitterwolke, der Kriegswolke, die am Horizont steht. - Dieser von tiefer Innigkeit und wärmster Phantasie erfüllte Dichter erinnert ein wenig an den Helden des öster reichischen Literaturtages, an Rudolf Hans Bartsch. I. V Widmann im „B u n d". Aus einer seitenlangen Be sprechung: „Siehdichum" (nach einem Dörfchen und Landgut dieses Namens betitelt) ist ein Roman über das Glück des Landlebens, über den nicht hoch genug anzuschlagenden Gewinn an wahrem Frieden und gesunder Lebensfreude, den der Mensch aus dem innigen Verkehr mit der Natur zieht. Aber nicht oberflächlich optimistische Romantik und idyllische Lyrik führt hier das Wort. Vielmehr kennt der Verfasser sehr wohl die Mühen und die schweren Sorgen des Gutsherrn wie des kleinen Bauern und hat seiner Erzählung anschaulich geschilderte rea listische Verhältnisse und Zustände einer bestimmten Landschaft, wohl seiner Leimat, jener an Binnenseen und Buchenwäldern reichen deutschen Gegenden der Ostsee zugrunde gelegt. Ein Freiluftbuch ist Koschützkis „Siehdichum", ein Buch mit viel Sonne, mit hohem offenem Himmel und mit Menschen, die sich diese Sonne ins Herz scheinen lassen und davon stark und gut werden. Suchen wir ihm in der neueren Literatur Ver wandte, so werden wir durch den Humor, der viele Stellen, namentlich des ersten Teils, so erfrischend macht, an Wilhelm Raabe erinnert; an Hermann Hesse gemahnt die innige Freude an der Natur, die Feinheit mancher landschaftlichen Zeichnung, die Liebe des Verfassers zu seinen Gestalten.