Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.12.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-12-07
- Erscheinungsdatum
- 07.12.1909
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19091207
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190912078
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19091207
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1909
- Monat1909-12
- Tag1909-12-07
- Monat1909-12
- Jahr1909
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
./V 284, 7. Dezember 1809 Fertige Bücher. Börsenblatt f. d. Dtlchn. Duchknmbel. 15223 Aus einer vergeffenen Ecke. T Beiträge zur deutschen Volkskunde von l)r. Ludw. Friede. Werner. VI und 203 Seiten. Preis ord. 2.80 M., fest 2.10 M., bar 1.85 M. Arteile der Presse: Elegant gebunden 3.80 M., fest 2.90 M., bar 2.65 M. Das Reich 1909, 272: „. . . Wir haben nur ganz wenig wirtliche Volksschriststeller, die dem wahren Bottscharalter gerecht zu werden vermögen. Wer es lernen wich unser Landvolk in seinem innersten Empfinden zu belauschen, also gewis er maßen einen Lehrmeister für die Seelenkunde des Landvolkes sucht, der nehme einmal das kürzlich erschienene Buch .Aus einer vergessenen Ecke' vor und lese es mit sinnender Seele. Der Versasscr besitzt die seltene Gabe, die seinen Seelen- ichwmgungen bäuerlichen Empfindens nicht nur mit zu empfinden, sondern auch plastisch darzustellen. ... Mit scharfem Stift zeichnet er die Charakterköpse, die sich ihm in jahrelangem Zusammenarbeiten erschlossen haben. Er ist unerbittlicher Realist der des Bauern Leben mit seinen harten Ecken und schlossen Kanten, ohne beschönigen und verklären zu wollen, in kurzen Geschichten knapp und anschaulich schildert. Aber über der Schilderung liegt ein zarter poetischer Hauch, der das Buch zu einem sein abgetönten Bild bäuerlicher Sittlichkeit und Herzenssrömmigkeil gestaltet. . . . Wer wahren Sinn sür Kulturgeschichte und soziale Heimatkunde besitzt, der wird die Leute aus der vergessenen Ecke lieb gewinnen und dem Verfasser für seine Arbeit dankbar sein. Das Buch stimmt ernst, es liegt eine tiese Schwermut über ihm gebreitet, wie es der vergessenen Ecke entspricht, trotz des köstlichen Humors, der darin lebt. . . Dorfzeitung l»OS, 238: „. . . Einsache Schicksale werden in schlichter, volkstümlicher Sprache, häufig in echter Mundart, ohne Pedanterie und ohne ausdringliche Moralpredigten vorgesührt. Es sind zumeist enge Verhältnisse und Menschen Mit beschränktem Gesichtskreis, die hier getreu nach dem Leben konterfeit sind, und doch nehmen wir mit Staunen wahr, wieviel seelische Gesundheit, welche innere Gediegenheit in diesem .zurückgebliebenen- Bauernstamm lebt. . . ." Hcrsselder Zeitung 1909, 262: „. . . Ein hervorragender Sachverständiger aus dcm Gebiet der Sprachwissen schaft und Volkskunde stellt den besonderen wissenschaftlichen Wert dieser Beiträge zur Volkskunde in einem Nachwort aus drücklich fest und sieht in denselben vollwichtige Urkunden sür die Nachwelt. Den Nichtsachmann wird dieses Buch wie eine Sammlung kleiner reizender Novelle» anmuten. In eine wirklich .vergessene Ecke- führt es uns, in drei, vier Walddörser auf einem Hochplateau, zu Menschen fern von aller modernen Kultur, die der Verfasser wie mit Pinselstrichen uns vor Augen stellt, wie sie arbeiten und feiern, wie sie sich lieben und neiden, wie sie Hochzeiten und ausz Ende sich schicken. . . . Sechzig kleine Gemälde, Photographien aus der .vergessenen Ecke-, ziehen an uns vorüber. . . . Das Ganze bleibt ein Buch unterhaltsamster Art; cs läßt uns nicht los, und über dcm Erleben und Erleiden in der ,vergessenen Ecke- kommt immer wieder eine Saite des eigenen Herzens zu leisem Mitschwingen. Durchweg lassen die Bilder, auch wo der Stofs derb ist und Komisches mit Tragischem grotesk sich mischt, uns spüren, daß sie von einer höheren Warte geschaut sind; besinnlich nehmen Casseler Allgemeine Zeitung 1909, 271: „Bor kurzem ist ein Buch erschienen, auf das ich in der ersten ganz frischen Freude angelegentlichst aufmerksam machen möchte. . . . Der Verfasser, der in der .vergessenen Ecke- oben in den Bergen gelebt hat, die Seele des .Waerohlder- mit der lauteren Liebe des echte» Volkssreundes suchend, nun, er tritt uns in jeder der kleinen Skizzen so deulich entgegen in seiner schriftstellerischen Treue, seiner echten Kunst der Wirklichkcils- schilderung ohne jede Phrase und Pose, seinein prächtigen Humor, der durch so manche Zeilen hindurchblitzt, seinen feinen Bemerkungen, sür die jeder Forscher nach dem Wesen der Volksseele sehr dankbar sein muß. . . . Wirklich, das ist wieder einmal ein Buch! Nicht von heute auf morgen geschrieben, frei von aller nervösen Eile langsam geworden! Darum erfüllt von Leben: das ist von Kraft und Ruhe und Wahrheit. . . . Möchte dieses bedeutende, prächtige Buch viele Leser finden, die sich mit dcm Bersasser .freuen an diesen Menschen, die selbst Krast und Poesie sind-." Past oralblatt sür den Konsi storialbezirk Cassel 1909, 80: „Schon dreimal Hab ich's nun durchgelese» i» der kurzen Zeit, da ich's besitze, und immer neue Anziehungskraft übt es aus. Meine Kinder haben mir's ausgesührt, nachdem ich einiges daraus zum besten gegeben, und Redewendungen aus ihm schallen schon als geflügelte Worte durch das Haus. Ein herzgewinnendes Buch! Es hat's einer geschrieben, dem wir schon frühere wertvolle Veröffentlichungen verdanken, die allerdings unter anderem — dem richtigen Namen — erschienen, aber ich meine, den rechten Boden, daraus sich seine besonderen Gaben fröhlich entfallen könne», hat er erst jetzt gesunden. Der Verfasser hat lange Jahre in .einer vergessenen Ecke- unseres Landes gelebt, das Volk, das er da kennen gelernt, die schlichte» Bauern und Arbeiter, haben ihm das Herz abgewonnen, und er setzt ihnen ein Denkmal; mit der Wahrhaftigkeit des deutschen Gelehrten, mit dem warmen Herzen eines ausrichtigen Volkssreundes, bald mit tiefem Ernst, bald mit meist sonnigem, selten scharsem Humor und in beredten Worten, oft voll poetischen Reizes, schildert er seine .lieben Getreuen-, ihr Leben und Sterben, ihre schwere Arbeit und kargen Freuden, ihre äußere Derbheit und ihr tiefes Gemüt, ihr Denken und Fühlen und die mancherlei Originale unter ihnen, ein Jahreslaus im einsamen Walddorse zieht an unserem Auge vorüber. . . ' Wir dürfen stolz daraus sein, daß solch ein Werk aus unseren Kreisen hervorgegangen, und wollen ihm in unserer Haus- und in der Pfarreibibliothek gern einen Platz geben in der Ecke, wo die Bücher stehen, die wir auch lesen, — nicht ,i» der vergessenen Ecke'." Casseler Tageblatt und Anzeiger 1909, 566: „Ein köstliches, herzerquickendes Buch, mit einem sonnigen Humor geschrieben, wie man ihn in unserer poesielosen, nüchternen Zeit nur selten findet. . . . Mit seiner Beobachtungsgabe und trefflichem Verständnis sür die Eigenart des Völkchens, unter dem der Verfasser lange gelebt hat, ist das Buch geschrieben. Überall zittert die warme Liebe zur Heimat und zum angestammten Boden hindurch, aber zugleich spürt man überall die ernste Sorge um die Erhaltung der Eigenart des Volkscharakters. . . . Das Eingangskapitel könnte von Wilhelm Raabe sein, das übrige hat in seiner charakteristischen Art große Ähnlichkeit mit den bekannten köstlichen Skizzen aus dem deutschen Volksleben von Fritz Anders. " Langensalza, den I. Dezember 1909. Hermann Beyer A Söhne (Beyer H Mann). 1974*
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder