Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.12.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 04.12.1909
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19091204
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190912044
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19091204
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1909
- Monat1909-12
- Tag1909-12-04
- Monat1909-12
- Jahr1909
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
15090 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. ^ Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 282. 4. Dezember 1S0S. bedrohte Gesundheit das blühende Geschäft seinen Söhnen zu überlassen und sich nach arbeiterfülltem Berufsleben zum wohl verdienten Ruhestande zurückzuziehen. Der deutsche Musik- und Buchhandel verliert in Richard Linnemann einen seiner tüchtigsten Vertreter, der sich überall der höchsten Achtung erfreute, einen bescheidenen, wohlwollenden, verehrungswürdigen Kollegen. Insbesondere trauern in Leipzig viele Kollegen um den Verlust eines treuen persönlichen Freundes. Dem Vorstand des Vereins der Deutschen Musikalien händler hat er viele Jahre lang angehört, zuletzt als dessen Vor steher, und mit großer Gewissenhaftigkeit und Opferfreudig keit hat er sich den Aufgaben dieses Ehrenamtes gewidmet. Auch der Börsenverein der Deutschen Buchhändler ist ihm zu auf richtigem Dank verpflichtet für seine langjährige Mitarbeit im Verwaltungsausschusse des Deutschen Buchhändlerhauses, dem er von 1892 bis 1898, davon seit 1895 als Vorsitzender angehört hat. — Ein dauerndes ehrendes Gedenken in weiten Kreisen ist dem treuen und liebenswürdigen Manne gesichert. Sprechsaal. Irreführung des Publikums? Unlauterer Wettbewerb? Die Firma Wilhelm Köhler in Minden zeigt in Nr. 247 und 271 des Börsenblattes ihren »Kolonialkalender« an, der nach ihren Angaben unter Mitwirkung des Reichskolonialamtes herausgegeben sei. Da ich mich für den in meinem Verlage er scheinenden ähnlichen Kalender wiederholt um die Mitwirkung des Neichs-Kolonialamtes, mit dem ich als langjähriger Spezial verleger kolonialer Literatur engste Fühlung habe, beworben hatte, erbat ich dort Auskunft über die anscheinende Bevorzugung des Köhlerschen Kalenders gegen den meinigen. Daraufhin er halte ich heute folgenden Brief, dessen Original der Redaktion vorliegt: Der Staatssekretär des Reichs-Kolonialamts. Berlin ^V., den 22. November 1909. Auf das Schreiben vom 26. v. M. teile ich Ihnen ergebenst mit, daß die Verlagsfirma Wilhelm Köhler in Minden ersucht worden ist, in Zukunft bei Ankündigung ihres Kolonialkalenders den die angebliche »Mitwirkung des Neichs-Kolonialamtes« be treffenden Passus wegzulassen. Die Firma hat für ihren Kolonialkalender lediglich einige Photographien erhalten; in gleicher Weise würde auf Ansuchen auch Ihrer Firma jederzeit gern entgegengekommen werden. Die eingereichte Nummer des »Börsenblattes für den Deutschen Buchhandel« folgt anbei zurück. An Im Aufträge: Herrn Wilhelm Süsserott, gez. Golinelli. Hofbuchhändler, hier. Darf unter diesen Umständen von einer Mitwirkung des Neichs-Kolonialamtes, unter der das Publikum und auch das Sortiment sich wohl etwas anderes vorstellen, bei öffentlicher Empfehlung des Buches gesprochen werden? Kann gegen die Firma wegen unlauteren Wettbewerbs vorgegangen werden? Denn es ist doch nur darauf abgesehen, dem Kalender ein amt liches Gepräge zu geben und die Konkurrenz zu überbieten! Aussprache wäre erwünscht. Berlin, 25. November 1909. Wilhelm Süsserott. Erwiderung. Ein Bürstenabzug des Vorstehenden wurde mir von seiten der Redaktion des Börsenblattes vorgelegt, und bemerke ich hierzu, daß der Zusatz »Unter Mitwirkung des Reichskolonial amtes« auf Wunsch des Herausgebers meines Illustrierten Deutschen Kolonialkalenders, Herrn Major von Strantz, Berlin 8>V., Hedemannstraße, ausgenommen worden ist. Ich empfehle der Firma Süsserott, sich mit genanntem Herrn in Verbindung zu setzen. Minden i. W. Wilhelm Köhler i. V. Kücken. Ntlie Kollegen in Sicht? Im Verlage von G. Stalling in Oldenburg ist die Bücher sammlung »Erzieher des Preußischen Heeres« von dem Generalleutnant von Pelet-Narbonne in 12 Bänden erschienen. Der Preis des einzelnen Bandes in broschierter Ausgabe beträgt 1.60 .<L, in gebundener Ausgabe 2.25 Bei größeren Bestellungen tritt eine Ermäßigung von 20A ein, so daß der einzelne Band 1.20 beziehungsweise 1.80 kostet. Vorstehendes Werk empfehle ich besonders zur Anschaffung für Bibliotheken und Lesehallen. Etwaige Bestellungen würden bis zum 10. Dezember d. I. an mich zu richten sein. Tgb. Nr. I1 15323 09^ Der Landratsamtsverwalter. lgez ) I- V.: Gräfe, Königlicher Kreisfekretär. Abdruck aus dem Ober-Barnimer Vereinsblatt. Nachdem viele Inhaber von Warenhäusern wohllöbliche Buch- Händler geworden sind, empfiehlt es sich dringend, auch die Land räte bzw. Kreissekretäre dazu zu veranlassen, damit die Schleuderei der Behörden aufhört. Vielleicht unterstützt diesen Wunsch die Firma G. Stalling in Oldenburg. Freienwalde (Oder). Thilo. Crwidcrung. Im Börsenblatt Nr. 261 kündigten wir die Sammlung »Er zieher des Preußischen Heeres« nut folgenden Preisen an: in englischem Broschüreneinband s. Band 1 60 cZ ord., 1 05H no., 1 bar; in Leinenband a. 2 ^ 25 ord., 1 60 ä no., 1 50 4 bar, und fügten hinzu: »Zur Beachtung. Bei Bestellung größerer Partien ermäßigen sich die Preise; wir bitten uns daher wegen besonderer Vereinbarung zu schreiben.« Es liegt also weder Schleuderei von Behörden vor, noch sind »neue Kollegen in Sicht«. Der Herr Landrats-Amts- verwalter wird die etwa eingehenden größeren Bestellungen ver mutlich einem Sortiment in feinem Bezirk überweisen, das durch unsererseits günstiger gestellte Nettobedingungen in der Lage ist, den Auftrag ohne Mühe mit gutem Nutzen auszuführen. Wir möchten gegenüber solchen Firmen, die allzu schnell mit Klagen über Schleuderei u. dergl. bei der Hand sind, auf die hier schon von anderer Seite gestellte, sehr berechtigte Forderung Hin weisen, sich doch vor einer Einsendung an den Sprechsaal erst einmal bei der Stelle zu informieren, die es angeht und die Aufklärung geben kann. Oldenburg i. Gr., 2. Dezember 1909. Gerhard Stalling Verlag. Warnung. Ein gewisser F. L. Mertz, der sich mir gegenüber als »Professor an der Hochschule in Tschifu« Gezeichnete, bestellte im Mai d. I. mehrere Werke aus meinem Verlage in je 1 Exemplar. Er versprach, den Gegenwert umgehend nach Empfang einzusendcn. Die Lieferung beantwortete er aber mit einer neuen größeren Bestellung, hauptsächlich auf Werke fremden Verlages. Ich gab deshalb die Bestellung unter Mitteilung der Sachlage einer befreundeten Exportfirma zur ferneren Behandlung weiter. Die Firma hatte von Mertz bereits eine Bestellung direkt erhalten und empfing auf ihr Ersuchen um Auskunft von durchaus zu verlässiger Seite die Mitteilung, daß M. die deutsche Staats angehörigkeit längst verloren habe, auch nicht unter dem Schutze eines anderen Staates stehe und daher höchstens vor einem chinesischen Beamten zu belangen sei. Nach einem unsteten Leben an der Küste, wobei er viel die Wohltätigkeit der Europäer in Anspruch nahm, was schon zu Warnungen vor ihm führte, habe er Tschifu zum Aufenthalt gewählt, wo er in der Chinefenstadt wohne. Er erteile Unterricht in einer chinesischen Elementarschule und an Fremde, wodurch er eben seinen Lebens unterhalt gewinne. Den Professortitel habe er sich selbst bei gelegt. Eine Hochschule bestehe in Tschifu nicht. Da anzunehmen ist, daß M. versuchen wird oder versucht hat, auch andere Firmen mit seiner Kundschaft zu beglücken, so erschien es angezeigt, den Sachverhalt zu veröffentlichen Dresden, 1. Dezember 1909. L. Ehlermann.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder