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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.12.1909
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 03.12.1909
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- Deutsch
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1 5032 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 281, 3. Dezember 1809. Redeweise, denn Gewand und Inhalt der meisten Büchlein ge mahnen an jene Zeit, da Luthers trutziglicher Kumpan Hutten und der feinsinnige Erasmus von Rotterdam im Kreise der Humanisten ihre gewichtige Rolle spielten. Da finden sich kaoetias Ledslii, des alten Heinrich Bebel vielberühmte Schwänke, ihm zur Seite tritt der deutsche Schwankdichter Nikodemus Frischlin, der berüchtigt-berühmten »oentum novslla«, desgleichen Boccaccio und die Franzosen fehlen nicht, — das ist nur so, was uns gerade einfällt. Alles nicht recht etwas für junge Mädchen, aber köst liche Bissen für Kenner der Literatur, unvergleichliche Kultur dokumente. Und wie werden uns diese Bissen serviert? Die Sammlung der Bucheinbände des Kunstsalons gibt einen recht hübschen Überblick über den gegenwärtigen Stand des Buch schmucks und Bucheinbands. Der allgemeine Eindruck ist freilich der, daß wir kaum etwas Besseres tun können, als die Manier des 17. und 18. Jahrhunderts möglichst getreu nach- zuahmen, jener Zeit, in der ein jedes Buch noch ein echter Schatz war, nur in beschränkter Auflage erschien und einen Schmuck des Studierzimmers ausmachte. Man darf ruhig be haupten, daß die besten buchdruckerischen Leistungen fast ohne Aus nahme auf alte gute Muster zurückgehen, indem man sich eben wieder auf den eigenen Stil des Buchdruckes besann, vielfach so gar auf alte Mönchschriften zurückging. Buchinhalt, -schmuck und Einband sollen in völliger Stileinheit stehen, dann erst kann ein Buch Anspruch auf den Namen eines Kunstwerks erhalten. Manche Bücherliebhaber Pflegen wohl alle ihre Bücher völlig gleichartig, — meinetwegen auch sehr kostbar, einbinden zu lassen und glauben dadurch einen besonders geschmackvollen Eindruck Hervorbringen zu können. Sie merken nicht, daß sie nur eine monotone Wirkung erzielen, sich aber an der Seele ihrer Bücher versündigen. Von den Verlegern, die sich besonders die künstlerisch einheitliche Durch dringung ihrer Verlagswerke angelegen sein lassen, ist wohl am bekanntesten der Insel-Verlag; aber auch Georg Müller-München, Haupt L Hammon-Leipzig, Jul. Zeitler-Leipzig, endlich Schuster L Loeffler-Berlin u. a. haben mancherlei Gutes beigesteuert. Die »Exlibris« von Josef Sattler bleiben freilich völlig im Holz schnittstil stecken, auch die modernen Vorsatzpapiere von Lilly Behrens sind nicht durchweg geschmackvoll, aber sie verraten echte Farbenfreude. Außerordentlich lehrreich ist die zum Vergleich ausgestellte Kollektion von Bucheinbänden »aus der Zeit der Un kultur«, womit freilich keine abgeschlossene Periode bezeichnet werden kann, denn, ach, leider dauert sie bis in unsere Tage und wird noch lange nicht aufhören. Jedenfalls raten wir jedem, der Sinn für Bücher — und vielleicht gar Weihnachtsbedarf hat, die Ausstellung zu besichtigen, was ja nichts kostet. Lr.« Im »General-Anzeiger für Stettin und die Provinz Pommern« würdigt M. Reepel die Vorzüge der Ausstellung in einem ausführlichen und sehr anerkennenden Feuilleton-Artikel. * Hollands Anschlutz an die Berner Literar-.Nonvention. — Von unterrichteter Seite wird uns die Mitteilung gemacht, daß im Ministerium des Auswärtigen im Haag ein Gesetzentwurf ausgearbeitet wird, der die General-Staaten ermächtigen soll, Holland der Berner Konvention anzuschließen. Für die dem Entwurf beizufügende Denkschrift sind an be rufener Stelle bereits Erkundigungen eingezogen worden. Der Entwurf mit der Begründung wird im Dezember oder Januar den Generalstaaten vorgelegt werden. Englische Toldatenzeitungerr. — Der künftige Geschicht schreiber des englischen Journalismus wird den englischen Sol datenzeitungen ein besonderes Kapitel widmen müssen, denn wohl kein Heer der Welt zeigt eine so große journalistische Pro duktion wie die Armee Großbritanniens. Allein in England er scheinen nicht weniger als 36 Soldatenzeitungen, die verschiedene Truppenkörper repräsentieren. Am weitesten ist der »Pionier« verbreitet, der freilich nur monatlich einmal erscheint, aber die ansehnliche Auflage von 6600 Exemplaren ausgibt. Das ganze Blatt wird ausschließlich von Soldaten und Unteroffizieren geschrieben, illustriert und redigiert. Sehr verbreitet sind auch die »Zullolk 6g.26tt.tz« und die »61obtz anci l^aursl«, das Organ der Marine-Infanterie. Olode rrnä I.g.nrsl beschäftigt nicht weniger als neun Redakteure, einen Chefredakteur und einen Administrator. Das interessanteste Organ aber ist die »llslgon I^rs«, die von den Kanonieren des Fort Nelson herausgegeben wird. Es ist die einzige Soldatenzeitung, die für einen Penny das Exemplar verkauft wird; die anderen kosten mindestens 20 H. Die Nelson I^rtz verursacht ihren Schriftleitern übrigens mancherlei Unannehmlichkeiten. Die Redakteure, so wird in den »^v8^vsr8« erzählt, können nicht vorsichtig genug sein, um jedem Verdacht einer beabsichtigten oder unbeabsichtigten Gefährdung der militärischen Disziplin zu entgehen; vor allem aber ist es die persönliche Empfindlichkeit der Vorgesetzten, die peinlich genau respektiert werden muß. Es ist keine Seltenheit, daß .die Ausgabe einer dieser Soldatenzeitungen plötzlich die Ankündigung bringt: »Die nächste Nummer wird erst veröffentlicht, wenn die Redak- teure ihre zwei Monate Arrest abgebüßt haben, die der Oberst ihnen zudiktiert hat«. (»B. Z. am Mittag«.) * Ne»e Bücher, Kataloge «sw. für vmchhSudler: XIV. 1 "4". 8p 1401 1)18^1466. KsnsrsLs Atziomlei. ynpLSLesm no (Bücher-Chronik der Hauptverwaltung in Angelegenheiten der Presse). St. Petersburg, Kontor der Redaktion des »Regierungs boten« (UpALnrkäi.e'rseiiskiü LLeisinri,). (Auch zu beziehen durch A. S. Suworin, die Gesellschaft M. O. Wolfs und die Gesell schaft N. P. Karbasnikow.) 1909, Nr. 44 (vom 14. November a. St.) Groß-Zo. 40 S. Erscheint wöchentlich einmal. Personalnachrichten. * Jubiläum. — Am 1. Dezember d. I. konnte Herr Paul Struszewski in Magdeburg auf eine fünfundzwanzigjährige ununterbrochene Tätigkeit im angesehenen dortigen Hause Heinrichshofen'sche Buch-, Kunst-, Musikalien- und Pianoforte- Handlung zurückblicken. Aus Anlaß seines Jubiläums wurden ihm unter beglückwünschenden Worten von den Chefs und dem Personal wertvolle Geschenke überreicht. Sprechsaal. »Seltenes Angebot für den Weihnachtstisch zu ca. halbem Ladenpreis. In Nr. 329, Seite 14 der »Leipziger Neuesten Nachrichten« (27. November 1909) findet sich folgendes Inserat: »Seltenes Angebot »für den Weihnachtstisch. »Gediegene Bücher »bez. Pracht-Werke »(Remittenten) verschiedenen Inhalts zu »ca. halbem Ladenpreis. »Näheres Oststr. 4 pari, rechts.« In Leipzig-Reudnitz, Oststraße 4, parterre rechts befindet sich das Geschäftslokal der Firma Jacobi L- Quillet. Leipzig, den 30. November 1909. Verein Leipziger Sortiments- und Antiquariats- Buchhändler. Ed. Pfeiffer, Vorsitzender.
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