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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.03.1923
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1923-03-24
- Erscheinungsdatum
- 24.03.1923
- Sprache
- Deutsch
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z4S8«»r,-»bl°-, d Dychn, vnchd-nd-I, Künftig erscheinende Bücher. -6 71, 24, März 1925. Der dritte (letzte) Band erscheint in der ersten Aprilwoche Mit diesem ca. 680 Seiten starken Ban de, dem das mit besonderer Sorgfalt zu sammengestellte ausführliche Personen- und Sachregister für alle drei Bände und ein Porträt beigegeben ist, liegt das Ge samtwerk fertig vor. * Selten hat ein Memoirenwerk bei An hängern und Gegnern, Juden und Nicht juden, eine so glänzende, ja vielfach enthu siastische Aufnahme gefunden wie dieses erschütternde Zeugnis eines übermenschlichen Ringens. Abgesehen von den ungefähr 400 jüdischen Blättern der Welt, die fast sämtlich Aus- züge, Ankündigungen oder Besprechungen brachten, nennen wir aus der Fülle der Blätter, die bisher zu den „Tagebüchern" Stellung nahmen, nur: Berliner Tageblatt / Der Bund, Bern / Deutsche Tageszeitung / Königsberger Hartungsche Zeitung / Leipziger Tageblatt / Der Morgen, Wien / Nationalzeitung, Basel / Neue Freie Presse / Neues Wiener Journal / Neue Zürcher Zeitung / Nieuwe Rotterdamsche Cou rant / Prager Tagblatt / Das Tagebuch / Times, London / Vossische Zeitung u.v.a. Beim Papst. 76, Januar, Rom (>904), Gestern war ich beim Papst, Der Weg schon bekannt, ba ich ihn mit Lippay mehrmals gemacht. An Schweizer Lakaien, die wie Kleriker, und Klerikern, die wie Lakaien aussehcn, an päpstliche» Offizieren und Kämmerern vorbei. Ich kam IS Minuten vor der Zeit und mußte gar nicht warten. Durch viele kleine Salons wurde ich zum Papst geführt. Er empfing mich stehend und reichte mir die Hand, die ich nicht küßte, Lippay hatte mir gesagt, ich müßte es tun, aber ich tat es nicht. Ich glaube, dadurch verdarb ich es mir mit ihm, denn jeder, der zu ihm kommt, kniet nieder und küßt ihm mindestens die Hand. Dieser Handkuß hatte mir viel Sorgen gemacht. Ich war ganz froh, als ich endlich darüber weg war. Er sehte sich in einen Armstuhl, ein Thron für kleinere Gelegen- heilen. Mich lud er «in, dicht neben ihm niederzusctzen, und er lächelte freundlich wartend. Ich begann: „stinziaeio Vostia Lanritä per i! savore eli m'aver accor- üato guesl'uüiensa," „IT un piacere", sagte er gütig abwehrend. Ich entschuldigte mein miserables Italienisch, aber er sagte: „I^lo, parla molto bene, siznor Oommenaatoie." Den» ich hatte zum erstenmal — auf Lippay« Rat — mein Medschidie-Band angelegt. Daraufhin nannte mich der Papst immer Er ist ein guter grobschlächtiger Landpsarrer, dem das Christentum selbst noch im Vatikan etwas Lebendes geblieben ist. Ich unterbreitete ihm mein Anliegen. Er aber — vielleicht durch den verweigerten Handkuß gereizt — antwortete streng und bestimmt: „b4oi non possiamo iuvorne quesko Movimento. bson pot- remo impeäire zli Lbrei ch anüare a Oerusalemme — ma snvorire non possiamo mai, da terra sti Oerusalemme se non era sempre santa, ö santißeata per In vita rli )esu Obristo (er sagt nicht« Gesu, sonder» venetianisch Jesu), Io oome capo üella chiesa non posso stille altra eosa, Ol! Lbrei non Hanno riconosciulo nostro 8>znore, percio non posslamo rioonoscere il popolo ebreo," Der Konfiikt zwischen Rom, das er, und Jerusalem, da« ich vertrat, war somit wieder aufgcrollt. Zunächst versuchte ich es allerdings gütlich. Ich sagte mein Sprüchlein von der Exterritorialisation, eor/nr her. Es machte nicht viel Eindruck. (Ä/Ma/EE dürfe nicht in die Hände der Juden kommen, „Und der jetzige Zustand, heiliger Vater?'' „Ich weiß, es ist nicht angenehm, daß die Türken unsere heiligen Stätten besitzen. Das müssen wir eben ertragen. Aber die Juden in der Erlangung der heiligen Stätten begünstigen, das können wir nicht." Ich sagte, wir wären nur von der Judennot ausgegangen und wollten den Religionssragen aueweichen. „Ja, aber wir, ich als Haupt der Kirche, können es nicht. Zwei Fälle sind möglich. Entweder die Juden bleiben bei ihrem Glauben und Miv: DM DKITI X: 71. 24, Mürz 1S2S. Künftig erscheinende Bücher. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel 2499 8 rten noch den Messias, der für un« schon gekommen ist. Dann nen sie die Gottheit Jesu und wir können ihnen nicht Helsen, Oder stehen ohne jede Religion hin, dann können wir erst recht für sie sein. jie jüdische Religio» war die Basis der unseren; aber sie wurde t durch die Lehre Christi, und wir können ihr keinen weiteren and zuerkennen. Die Juden, welche die Ersten hätten sein sollen, I», Christum zu erkennen, haben ihn noch heute nicht anerkannt." s schwebte mir aus der Zunge: Bo geht es in jeder Familie zu. Die Familie glaubt nicht an Angehörigen." Aber ich sagt« statt dessen: „Der Schrecken >die Verfolgungen waren vielleicht nicht di« richtigen Mittel, die Juden zu belehren." der er entgegnet«, und diesmal war er großartig in seiner Einfachheit; .lnser Herr kam ohne Macht. Lra povero. Er kam r» /vrce, verfolgte niemand. Man verfolgte ihn. Sogar von den Aposteln de er Erst nachher wuchs er. Erst nach drei Jahr- jenen war die Kirche entwickelt. Die Juden hatten also Zeit, sich Druck zu seiner Gottheit zu bekennen. Aber sie tun es noch heute nicht." über, heiliger Vater, es geht den Juden entsetzlich schlecht. Ich nicht, ob Ew. Heiligkeit den ganzen Umsang dieser traurigen ! kennen. Wir brauchen ein Land für diese Verfolgten." Muß es sein?" öir verlangen nicht Jerusalem, sondern Palästina, nur das sine Land." öir können nicht dafür sein." Kennen Sie, heiliger Vater, die Lage der Juden?" Ha, von Mantua her. Dort gibt es Juden. Ich war auch ler in gute» Relationen mit Juden, Erst neulich abends waren I Juden hier bei mir. Es gibt ja noch andere Beziehungen als die iReligion: die Höflichkeit und die Wohltätigkeit. Die versagen Iden Juden nicht. Wir beten ja auch für sie: daß ihr Sinn er- jtet werde. Gerade heute begeht die Kirche das Fest eines Un- Ibigen, der auf dem Wege nach Damaskus aus wunderbare Weise Irechten Glauben bekehrt wurde. Und so, wennSie nach Palästina Inen und Ihr Volk ansicdeln werden, wollen wir Kirchen und Ister bereit halten, um Sie alle zu taufen," lontc Lippay hatte sich melden lassen. Der Papst gestattete, daß er rete. Der Conte kniete, küßte ihm die Hand, »ahm dann auch das rt und erzählte unsere „wunderbare" Begegnung in derBauerschen «Halle in Venedig. Das Wunder war, daß er ursprünglich in lua hatte übernachte» wolle». So hätte ich den Wunsch geäußert, ! heilige» Vater den Fuß küssen zu dürfen, per Papst machte dazu te/e, da ich ihm nicht einmal die Hand Ißt hatte, Lippay erzählte ferner, daß ich mich über Jesus Christus Anerkennung seiner edlen Eigenschaften geäußert hätte. Der Papst : zu, nahm ab und zu eine Prise, schneuzte sich in ein großes, rotes, »wollenes Taschentuch, Wie mir das Liebste und Erfurchtgebietcnde Ihm da« Bäuerliche ist. Ippay wollte so niciue Einführung erkläre», vielleicht entschul- n. Aber der Papst sagte: „Im Gegenteil. Ich freue mich, daß mir den gebracht haben." In der Sache selbst wiederholte er, was er mir gesagt. ICon rumus! Pis er uns verabschiedete. Einem vielfach vom Sortiment geäußerten Wunsch« entsprechend, veranstalten wir auch auf diesen letzten Band und auf die Gesamtausgabe eine Subskription: Bei Bestellung und Zahlung bis zum 7. April 1925 beträgt der Preis des in Ganzleinen gebundenen Exemplars des 5. Bandes Subskription Grundzahl 18 (Schlüsselzahl 1400) mit Zvoch Rabatt, keine Partie. Am 8. April wird der Preis aus Grundzahl 21 (Schlüsselzahl mindestens 1400) erhöht. Rabatt 55"ch, Partie 15/12. Ein neuer Subskriptionsprospekt steht dem Sortiment bis zu 5O Stück unberechnet, weitere Exemplare s M. 5.— zur Verfügung. Die Subskription er möglicht sofortige Einziehung des Betrages beim Sub skribenten und sofortigen gesicherten Absatz. Falls Sie zum Subskriptionspreis fürs Lager bestellen, würde das einem Rabatt von 4OH, des Ladenpreises entsprechen: Ladenpreis bei Erscheinen M. 29 4O0,— Subskriptions-Neltopreis M. 17640.— Verdienst M. l l 760.— gleich 40"/r glatt Die Grundzahlen für die broschierte und die Ausgabe in Halbpergament (Luxusausgabe vergriffen) sind bei Erscheinen 15 u, 55. Alle drei Bände in Ganzleinen gebunden in Kassette bis zum 7. April bestellt und bezahlt: Grundzahl 55 mit Rabatt 55?o, Partie 15/12; sodann Grundzahl 60, Rabatt 555°, Partie 15/12. Für das Gesamtwerk stellen wir ein wirkungsvolles Plakat zur Verfügung, Erhöhung der Schlüsselzahl Vorbehalten, ebenso Kürzung der Anzahl der bestellten Exemplare. Bestellung nur direkt nach Berlin NW 7, Dorotheenstraße 55, da in Leipzig nicht vertreten. U . S Jüdischer Verlag / Berlin NW 7
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