^ 265, 13. November 1969. Fertige Bücher. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 13667 2 der jüngsten Arteile der Presse: über Engel-Goethe Z. V. Widmann im „Berner Bund" Die Bedeutung eines Buches wie Eduard Engels „Goethe der Mann und das Werk" läßt sich in einem Feuilleton nicht erschöpfen; man kann nur Andeutungen geben. Freuen wir uns, dieses lebensvolle Buch zu besitzen, durch dessen Blätter ein Sturm von Gedanken braust, die von dem leidenschaftlichen Lerzensanteil Zeugnis geben, mit dem es geschrieben wurde. Es ist ein Werk, zu dem man immer wieder gern zurüllkehren wird. Rudolf Lothar im „Berliner Lokal-Anzeiger" Zwei Dinge zeichnen dieses Buch vor allem aus. Ein Mann hat es geschrieben, der dichterisch fühlte, der dichterisch sah und dichterisch gestaltete, und dem Temperament im Blute saß. Es ist wie ein Fluch, der aus allen Goetheschriften lastet: Lauter nüchterne, kühne Köpfe, lauter Gelehrte mit vieler Bewunderung im Kerzen, beseelt vom besten Willen, aber ohne Temperament, haben Goethe dem deutschen Volke vermittelt. Der einzige temperamentvolle Mann, der bisher über Goethe schrieb, war Börne. And der schrieb gegen Goethe! Mit solcher Vehemenz, wie Börne Goethe angriff, mit solchem Schwung, mit solchem Feuer tritt Engel für ihn ein. Man liest sein Buch, einen stattlichen Band von 618 Seiten, wie den fesselnden, spannendsten Romen. Goethes Werk als Kunstwerk geschaut, als Kunstwerk dargestellt. Das Buch ist ganz durchsetzt von Goethes Persönlichkeit. Wie dem auch sei, Engels Goethebuch wird jedem Leser ein lieber treuer Freund sein, und das sollte ja der Ehrgeiz eines jeden guten Buches sein. - Engels Goethebuch ist das beste - Geschenkwerk für jeden Gebildeten 1800*