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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.03.1923
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1923-03-22
- Erscheinungsdatum
- 22.03.1923
- Sprache
- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Redaktioneller Teil. M 69, 22. März 1923. Portugal. In Ermangelung der aus den Pflichtexemplaren 'benchenden Statistik hat Herr Navarro Salvador uns wenigstens die die por tugiesische Tagespreise im Jahre 192t betreffenden Angaben ver schaffen können, wie sie in den Lnais äas Oidlioteess s -trcktvvs (Bd. II, Nr. 8) enthalten sind. Wir stellen sie nachstehend denen von IMS gegenüber, die vorm Jahre erschienen sind: Tagespresse: 1920 1921 Politik 344 365 Volkswirtschaft 49 4V Literatur 38 37 Religion 44 44 Studentisches 23 8 Humoristisches 25 27 Wissenschaft 1V 18 Handel und Industrie 13 9 Koloniales 10 0 Sport 11 17 Recht 7 6 Jngendschriften 3 Landwirtschaft 10 8 Kunst 9 1» Annoncen 7 18 Wohltätigkeit; Armenpflege 2 2 Touristik 1 1 Briefmarkenwesen 4 2 Finanzen 3 3 Illustrierte Blätter 6 2 Heer 2 1 Mode 1 1 Verschiedenes 0 19 Insgesamt: 8S4 S5L Sieht nran näher zu, so scheint diese Vermehrung der Zahl der Veröffentlichungen (Annoncen -s- 1l, Verschiedenes -s- 13) vielmehr eine Verarmung ihres Inhalts und «ine Schwächung ihrer sozialen Mission zu bedeuten, trotz der größeren Zahl der politischen und humoristischen Veröffentlichungen. Di« Zahl der Zeitschriftest hat sich indessen vermehrt (1926: 82; 1921: 89), auch die der Zeitungen (1920: 552; 1921: 564). Die 564 Zeitungen umfassen, was ihre Erscheinungsweise be trifft, 283 wöchentlich ausgegeben« Blätter (1920 : 311), 96 halb monatliche (110), 58 tägliche (51), 25 zweimal wöchentliche (37), 48 monatlich« (35) und 54 verschiedentlich« (18). Von den 89 Zeitschriften erscheinen 38 monatlich (35), 22 zweimal monatlich (20), 10 wöchentlich (10). Ru ß l an d. Das dtienrvsblaä voor ctsn Losicbanrtel vom 18. April 1922 be spricht einen in der Märznummer der Zeitschrift itw ->««- rvoii-l erschienenen Aufsatz, der von der russischen Literatur handelt. Des sen Verfasser, Herr Ravul Labrh, stellt fest, daß Rußland im Jahre 1916 noch 16 240 Bücher erzeugte, «ine Zahl, die in den Jahren 1917, 1918, 1919 und 1920 nach und nach auf 12 297, 7522, 3827 und 2488 znriickgegangen ist. Man kann, obgleich genaue Mitteilung«» fehlen, annehmen, daß sich im Jahre 1921 di« Lage etwas gebessert hat. Die Verordnung vom 30. Juni 1920, von der wir in der Nummer des »Droit ä'Lutsur« vom 15. Januar 1922, Seite 12, sprachen, scheint einen günstigen Einfluß gehabt zu haben, zum mindesten in bezug a-uif das Wachstum der Rmnanliteratur und der dichte rischen Erzeugnisse. Auch scheint es, daß die Sowjets, nachdem sie jedes literarisch« Eigentum unterdrückt hatten, ihren ersten Irrtum eingesehen haben und daran denken, den Schriftstellern einen bescheidenen Schutz zu bewilligen. Doch sind die Nachrich- ten aus Rußland so widersprechend, daß man alle über dieses in vollständiger und allmählicher Umwandlung begriffene Land ver breiteten Gerücht« mit äußerster Vorsicht aufnehmen mutz. (Schluß folgt.) Das deutsche Bury wird immer noch tu großen Mengen nach dem Ausiaude verschleudert N»d verschoben. Bei de» häufigen Erörterungen im Börsenblatt Uber iue Ver schiebung deutjcher Bücher uach dem Ausland« und, soweit ich die An gelegenheit versalzen konnte, gewisse Mißstände und Schleichwege noch gar nicht oder nicht genügend beachtet und gewürdigt worden. Ich möchte diesem Mangel abhelfen und einig« solcher Schleichwege und Mißstände, die zur Herabwürdigung des deutsche» Buches im Auslände beitragen, beleuchten, damit die maßgebenden Stellen, insbesondere die Außenhanbelsnebensteile sowie der türzlich laut Börjenblattbekaiint- machung vom 24. Februar gegründete Ausschuß zur Förderung des Ansehens des deutschen Buches im Auslande, ferner die Vcrlcgcrschast im allgemeinen auch dort den Hebel zur Besserung ansetzen können. Als einer der ärgsten Mißstände im überseeischen deutsche» Buch handel wird die Tatsache empfunden, daß Angestellte deutscher Schisse einen schwunghaften Handel mit deutschen Büchern treiben und damit den, reguläre» Sortiment ganz ungemein schaden. I» Buenos Aires, dem Endhasen der meiste» Tampferlinie» nach Südamerika, bleiben die Schisse meist 1—3 Woche» liegen, ehe sie die Heimreise anirete». Wäh rend dieser Liegezeit werden nun die deutschen Dampfer sehr gern und häufig von de» dort ansässigen Deutschen besucht. Dabei werden Be kanntschaften mit der Besatzung angeknüpst, woraus sich dann häufig eine Art von Geschäftsverbindung ergibt, indem gesällige Schisss- aiigcstlklts sich bereit erklären, gegen eine entsprechende Entschädigung allerhand Sachen von Deutschland mitzubringen, die sie bei der näch sten Ankunft des Dampfers ihren Auftraggebern ablieser». Am meisten werden di« Leute mit der Besorgung von Büchern beauftragt, weil diese am leichtesten zu behandeln sind und auch in Buenos Aires ohne jede Schwierigkeit vom Dampfer a» Land gebracht werden können, da Bücher in Argentinien zollfrei sind und infolgedessen Biicherpalete ohne jedes Hindernis seitens der Zollbehörden den Freihafen passieren können. Ein solcher Schisfsangestellter geht also in Bremen oder Hamburg in eine Buchhandlung und kauft die von seinem Austraggeber ge wünschten Bücher. Natürlich ohne Valutaaufschlag I Er kann die Bücher ungehindert an Bord seines Schiffes bringe», weil die An gestellte»', auch wen» das Schiss im Heimathasen liegt, täglich an Bord zu tun haben, Sic werde» jeden Morgen von Schlepperei der Reederei nach dem Freihafen gebracht. Irgendwelche Kontrolle, was die A» gestellten in ihren Paketen bei sich führen, findet nicht statt. Ich selbst habe probeweise diesen Weg einmal benutzt, um mich davon zu über zeugen, daß er wirklich gangbar ist. Das Exempel stellt sich nun für den Auftraggeber wie folgt: An genommen, es handle sich um ein Buch im Ladenpreis von 10 MO Mt. Diese» zahlt der Angestellte In der Buchhandlung; er schlägt dann viel leicht 50°/, darauf, verlaust mithin seinem Auftraggeber in Buenos Aires das Buch für 15 000 Mark weiter. Der letztere macht damit ein gutes Geschäft; denn würbe er dasselbe Buch von einem deutschen Fnlandexportbuchhändler beziehen, so müßte er 10 OM Ml. zuzüglich 120»/, Valntaansschlag und die Portokosten trage». Ihm würde also das Buch mindestens 25000 Mt. kosten. Bei einem Sortimenter in Buenos Aires wäre es sogar noch teurer. Der Privatmann bekommt also das Buch aus diesem Wege mindestens 40// billiger als auf dem billigsten gesetzlichen Wege. Für uns Sortimenter in Buenos Aires ist dieser Bezug nicht möglich, weil ja dabei der Nettopreis vcrlorcngingc. Wir zahlen für ein solches Buch vielleicht 6000 Ml. netto. Dazu tOO»/, Valntaansschlag ergibt immerhin erst einen Auslandnettoprcis von etwa >2 000 Ml. Vorteile kann also nur der Privatmann davontragcn. An Bord der meisten Passagterdampser befindet sich auch eine so genannt« Schlfssbuchhandlnng, für die die Reedereien an Bnchhand- lungsfirmen die-Konzession erteile» (ähnlich wie die Bahnhofsbnchhand- lungen von der Etsenbabndircktion Konzessionen erhalten). Die Kon zessionäre gebe» dem Obexfteward der ersten und zweiten Klasse bei jeder Reise eine Auswahl der neuesten Bücher mit, damit sie während der Reise an die Passagiere verlaust werden sollen. Der Verkauf sinket aber meines Erachtens weniger unterwegs während der Reise statt, sondern In der Hauptsache in den großen Hafenstädten an die den Dampfer besuchenden Gäste, besonders aber in Buenos Aires. Was das ans den dort ansässigen deutschen AnSlandsbnchhandcl für verheerende Wirkungen ausübt, möge folgendes Beispiel erläutern: Angenommen, ein solches Schiff liegt jetzt, im Februar, im Hafen von Buenos Aires. Die Reise dorthin dauert ungefähr vier Wochen. Da die Bücher der Schifssbnchhandlung auch einige Zeit vor Abgang des Schiffes an Bord gebracht werden, so dürfte das bei dem hier als Bei spiel herangezogencn Schiffs etwa im Dezember der Fall gewesen sei». Dem Obersteward sind demnach die Bücher zum D c z c in b e r marl preise ln Rechnung gestellt worden. Wählen wir als Beispiel einen 300
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