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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.02.1886
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1886-02-10
- Erscheinungsdatum
- 10.02.1886
- Sprache
- Deutsch
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iebruar uMWnuMrTeiU i Eine Sammlung wirklich nachahmenswerter, alter und neuer Einbände ist für das Museum eins der unentbehrlichsten Erforder nisse. Wenn zwar im allgemeinen darauf zu halten ist, daß das Äußere der, ihrer inneren Eigenschaften wegen, in die Museums bibliothek aufgenommenen Bücher diesen entspricht, so läßt sich dieser Grundsatz aus den verschiedensten Gründen doch nicht immer durchführen. Es muß deshalb, neben den vielen guten Ein bänden, welche die Bibliothek hoffentlich aufzuwcisen haben wird, eine besondere Einbandsammlung vorhanden sein, die keinen andern Zweck hat, als den Einband geltend zu machen und für den Unterricht zu dienen. Dieselbe wird am zweckmäßigsten aus einbändigen Büchern bestehen, bei welchen es nicht in Betracht kommt, ob sie ihrem Inhalt nach in das Museum gehören oder nicht. Oft genügen auch Einbanddeckel allein. So weit es sich um Leistungen der neuesten Zeit handelt, wird es kaum große Schwierigkeit verursachen, eine größere Anzahl von Buchbindern zu veranlassen, einen Band oder einige Bände dem Museum zu widmen, namentlich, wenn die dazu notwendigen uneingebundenen Bücher geliefert werden; es kommen ja nicht lauter Prachtbände in Frage, sondern nur tüchtige Muster für die Praxis, wobei auch das einfachste Schul- und Volksbuch nicht fehlen darf. Selbst mancher Gehilfe würde gewiß gern dem Museum einen Beweis seiner Tüchtigkeit und sich selbst ein bescheidenes Denkmal stiften. Übrigens dürfte diese Sammlung, was die neuere Zeit betrifft, nicht eine gar zu umfangreiche werden; denn sie muß darauf berechnet sein, den jedesmaligen Anforderungen der Zeit zu folgen. Deshalb eignet sich dieser Zweig der graphischen Künste vorzugsweise für die wechselnden Ausstellungen, da jedes Stück ein eigentümliches neues Gepräge zeigt. Hier wird deshalb das Leihsystcm ganz am Platze sein, was die Praxis bereits bestätigt hat. Vieles und Schönes wird auf kurze Zeit zu erlangen sein; die hervorragende Stellung Leipzigs in der Buchbinderkunst wird einen reichen Stoff für solche vorüber gehende Ausstellungen liefern, sie werden andererseits dazu dienen, Leipzigs Stellung in dieser Kunst zu befestigen. * * * Hiermit seidie Skizzierung, sowohl des von dem Centralverein für das gesamte Buchgewerbe in Leipzig gegründeten Museums in dem Stadium einer künftigen angestrebten Entwickelung, als auch der Schritte, die geschehen müssen, um dahin zu gelangen, geschlossen. Obwohl die Darstellung einen größeren Umfang erreichte, als einem Zeitungsartikel eigentlich zusteht, so war sie dennoch nur im stände, Andeutungen zu geben. Der Fachmann, auf dessen werkthätige Beihilfe bei dem weiteren Ausbau des Begonnenen der Ccntralverein rechnen muß, kann sich indes das Angedeutete leicht vervollständigen. Andererseits wird dies genügen, um demjenigen, der zwar dem Buchgewerbe fern steht, sich aber warm für diesen hochwichtigen Erwcrbszweig interessiert, eine Vorstellung von den Opfern an Arbeit und Geld zu geben, welche selbst bei liberalster Unterstützung des Staates sowohl von dem Buchgewerbe im allgemeinen, als speziell vom Centralverein in Leipzig gebracht werden müssen, damit der in echt vaterländischem Geiste von ihm glücklich an- gefangenc Bau auch in demselben Geiste vollendet werde. Die Aussicht, daß dies geschehen werde, ist eine sichere; daß alles Anzustrebende in wenigen Jahren bereits erreicht sein sollte, ist nicht zu erwarten, wohl aber, daß, wenn Leipzig, nach alter Tradition, am 24. Juni 1890 die 450jährige Guteubergfeier begehen würde, die Inschrift Deutsches Buchgewerbe-Museum als ein wohlerworbenes Recht dessen Eingangspforte zieren wird. Denkschrift des Berliner Sortimentervercins betreffend die Büchcrliefcrung an die zum Restart des Magistrats von Berlin gehörenden Bibliotheken. (Vgl. den Artikel »Die Stellung des Berliner Magistrats zu den Bestrebungen der Sortimentervereine« in Nr. 31. d. Bl.) Die Notlage, welche auf so vielen wirtschaftlichen Gebieten seit einem Jahrzehnt etwa sich fühlbar macht, tritt auch besonders zu Tage auf dem Gebiete des Sortimentsbuchhandels. Infolge der Gewerbefreiheit hat sich die Zahl der Buchhand lungen weit über das Bedürfnis des Publikums hinaus vermehrt; leider haben dabei viele ungenügend vorgebildcte Elemente Eingang in den Beruf gefunden, welche nicht nur für die eigene Existenz mit schweren Sorgen kämpfen müssen, sondern die auch den älteren Ge schäften durch ihre rücksichtslose Konkurrenz die Existenz recht er schweren. Als das Hauptmittel, durch welches die gegen den eigenen Stand rücksichtslose Konkurrenz zur Beherrschung des Bücher marktes zu gelangen sucht, ist das übermäßige Rabattgeben zu betrachten. Ist schon das Rabattgcbeu überhaupt ein unkauf männisches Gebaren bei unserem Handelszweige, dessen ganze Existenz auf dem vom Verleger fest bestimmten Ladenpreise beruht, so muß im besonderen noch das von Jahr zu Jahr sich steigernde Überbieten in den Rabattofferten an die Büchcrkäufer seitens der Buchhändler als ein die Solidität des ganzen Standes unter grabendes Übel offen bezeichnet und ebenso offen von den besseren Elementen der Berufsgenosfen bekämpft werden; und zwar darf mit dieser Bekämpfung nicht mehr gezögert werden, denn die in er schreckender Weise sich mehrenden Fallissements im Buchhandel lassen schon jetzt deutlich erkennen, bei wie vielen Geschäften die solide Grundlage geschwunden ist, ohne welche die Existenz des einzelnen wie das Gedeihen des ganzen Standes un möglich ist. Von dieser Erkenntnis durchdrungen, sind die Verleger unter sich zusammengetreten, und haben über die Mittel und Wege beraten, welche zur Hebung des Notstandes dienen könnten. Der Umstand, daß eine gänzliche Abschaffung des Rabatts beim Publikum, namentlich bei Bibliotheken und Behörden, welche einen größeren Bücherbedarf haben, auf Widerstand stoßen dürfte, hat eine gerechte Würdigung gefunden, und es wurde beschlossen, deni soliden Bücherkäufer mit größerem regelmäßigen Bedarf für die Sicherheit des Verkehrs mit ihm seitens der Buchhandlungen eine Konzession zu machen, indem ein Rabatt gewährt wird, welcher innerhalb der Grenzen der Leistungsfähigkeit der Sortimenter liegt. Als diese Grenze ist nach eingehendster Beratung, und unter Wür digung aller dabei in Betracht kommenden Verhältnisse der Rabattsatz von 109b vom Ladenpreise deutscher Bücher festgesetzt, wobei ausdrücklich bemerkt wurde, daß Zeitschriften hiervon ausgenommen werden sollten. Die bedeutendsten Verleger haben sich mit diesem Rabattsah einverstanden erklärt und unter sich eine Vereinigung gebildet, welche die Mitglieder derselben verpflichtet, mit denjenigen Sortimentshandlungen, welche mehr als 10°/o Rabatt geben, die regelmäßige Geschäftsverbindung abzubrecheu. Um diesem Verleger vereine mehr Nachdruck zu verleihen, hat seit Jahresfrist auch der Vorstand des den Gcsamtbuchhandel umfassenden »Börsenvereins der Deutschen Buchhändler« die Sache zu der seinigen gemacht und beschlossen, fortan mit allen gesetzlich zulässigen Mitteln gegen die Schleuderer im Sortiment, d. h. diejenigen, welche mehr als 10°/b Rabatt an das Publikum gewähren, vorzugehen, und sie eventuell durch Ausschluß aus dem Börsenverein und Abbrechen
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