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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.03.1923
- Strukturtyp
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- 1923-03-17
- Erscheinungsdatum
- 17.03.1923
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- Deutsch
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0vrse»dlat1 d. Dychrr. vuchhaudel. Redaktioneller Teil. Xo 65, 17. März 192Z. um so kostbarer wird auch sein Inhalt bewertet: um so sicherer wird es immer uud immer wieder gelesen, durchdacht, besprochen, betätigt. Endlich ist der Buchstabe lebendig, ist er Tat geworden — ist er wenigstens auf dein sicheren Wege zur allesmithinrcißcndeu großen uud schönen Tat . . . Unser Geld aber, dieser Götze von ehemals, ist Staub, ist Nost und Dreck geworden. Tausend Mark heute sind nicht mehr als 3V Pfennige früher. Wer also Gebd spart oder gespart hat, wird über Nacht sicher znm armen Manne. Jetzt gelten nur noch Sachwerte: Land, Kleider, Nahrung, Bücher. Bücher sind uud bleiben »Sach- »verte«. Und werden jetzt erst zu Geist- und Seelenwertcn. »Drum kauf'- ein Bibclbuch ins Haus«, du Mann der vielen Lappen und Scheine! Denn darin findest du Kapital und Zins für ewige Zeiten! Kein Finanzer kann da 'ran und kein Börsenjobber. Selbst wenn du wochenlang wegen dieser Ausgabe hungern müßtest — du wirst nicht verhungern, wenn du Gotteöspeise auf den Tisch der Seele setzest. Kleine Mitteilungen. Aus dem Nnhrgebict. Wie uns aus Witten (Ruhr) mitgctcilt wurde, ist am 0. März Herr Buchhändler Hermann Koetzold, Prokurist und Mitinhaber der Firma B. Koetzold L Co. in Wit ten (Ruhr), von den Franzosen verhaftet, abends aber wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Das Kriegsgericht verurteilte ihn dann am 9. März zu 11 0 T a g c n G e f ä n g n i s und 050 0 0 0 Mk. Geld - strafe. Das Geschäft ist seit Dienstag »bis auf wei teres« geschlossen. Der Grund: Verkaufsverweigeruug au die französische Besatzung. Tic Firma bittet die Herren Verleger, ihre Forderungen einstweilen zurückzustcllen, da durch die Schließung des Geschäftes Einnahmen ausbleibcn, während die Angestellten weiter be zahlt werden müssen. — Herrn Buchhändler H erma n n B o r m a n u in Witten soll dasselbe Los ereilt haben, doch hat er 2 Tage Frist zur Regelung seines Geschäftes erhalten. Der deutsche Verlagsbuchhandel wird es an der nötigen Rücksicht nahme auf diese schwer heimgesuclten Buchhändler sicher nicht fehlen lassen. Siehe auch auf S. 330: Deutsche Not in Witten a. d. Ruhr. Billiges Verlangen der Bochumer Kaufmannschaft an alle Fabri kanten und Lieferanten. — Die Ortsgruppe Bochum des N e i ch s b u ü d e s deutscher Papier- uu d S ch reib- wareu Händler veröffentlichte folgende Bitte, der wohl allgemein entsprochen werden wird: Durch die Zwangsmaßnahmen der Franzosen sind die Einzel- Handelsgeschäfte der Stadt Bochum seit Sonnabend, dem 24. Februar 1023, auf unabsehbare Zeit geschlossen worden. Es ruht daher jeg liche Verlaufs- wie Bureautätigkeit. Wir erwarten -daher, daß die Fabrikanten und Lieferanten im vaterländischen Interesse den Ver hältnissen dadurch Rechnung tragen, daß die Zahlungsfristen um die Dauer des zwangsweisen Schließend der Bochumer Geschäfte verlängert werden. Hier ist die Gelegenheit, zu zeigen, daß auch das unbesetzte Gebiet bereit ist, uns in nnscrm schwere» Abwehrkampfe -durch die Tat zu unterstützen. Praktische Nuhrhilse. — Die Musikalienhandlungen Groß-Berlins haben durch Vercinsbeschluß eine Nuhrhilse- Woche ins Leben gerufen, um das Nuhrhilsswerk kräftig zu unter stützen. Es werden von jeder durch Plakate deutlich gekennzeichneten Musikalienhandlung 2 v. H. des Gesamtumsatzes der Nuhrhilse über wiesen. Karlsruhe nicht besetzt. — Wie uns mitgeteilt wird, sind in letzter Zeit Fälle vorgckommcn, in denen Lieferungen nach Karlsruhe (Baden) m i t A u s f u h r b e w i l l i g n n g erfolgten. Wir machen darauf aufmerksam, daß solche Ausfuhrbewilligungen unnötig sind und daß Karlsruhe nicht besetzt i st, sondern nur der Karlsruher Nhei n Hasen, der westlich der Stadt liegt. Der Karlsruher Post- und Bahnverkehr von und nach dem unbesetzten Deutschland ist unbe hindert. Die deutsche Buchhändler-Lehranstalt. — Herr Geh. Hosrat Kom merzienrat Vr. Siegismund schreibt unterm 9. März 1923: Sehr geehrter Herr Tegencr! Es hat mich stark berührt, als ich in den letzten Wochen Kenntnis erhielt, daß die Buchhändler-Lehranstalt mit so großen Schwierig keiten zu kämpfen hat, daß ihr Wcitcrbestehen gefährdet sei, und daß auch sie wahrscheinlich den Zeitvcrhältnissen zum Opfer gebracht' werden müßte. Umsomehr habe ich mich gefreut, durch Ihr freund- 334 liches Schreiben vom 7. d. M. Mitteilung zu erhalten von der beab sichtigten Gründung eines Vereins zur Erhaltung der deutschen Buchhändler-Lehranstalt. Ich bin, wenn ich auch bisher noch nicht Gelegenheit gehabt habe, Ihnen Las zum Ausdruck zu bringen, für die Mühe nnd das Interesse, das ganz besonders Sie im Laufe der Jahre der Buchhändler-Lehranstalt entgcgengebracht haben, aufrich tig dankbar und noch mehr, daß Sie mit einer Anzahl anderer tat kräftiger Herren den Versuch zum Fortbestehen der Lehranstalt machen. Jedenfalls seien Sie versichert, daß meine besten Wünsche Sie bei der Lösung der sich gestellten Aufgaben begleiten. Ich bin in den siebziger fahren selbst drei Jahre lang Schüler der Lehranstalt gewesen. Sic hat mir viel gegeben, was mir auf meinem Lebensweg nützlich gewesen ist, was mir Früchte getragen und mir Segen ge bracht hat, und ich bin immer stolz gewesen, auch einmal in den Reihen der Schüler der Lehranstalt gestanden zu haben. Wenn ich demnach Ihrem Verein als eine Morgengabc Mark 50 000.— zur Verfügung stelle, so empfinde ich das als Abtragung einer alten Dankesschuld. Möchten Ihre und Ihrer Freunde Bestrebungen von Erfolg begleitet sein «und das alte Institut zum Segen unseres Nach wuchses, zum Ruhme unseres Berufes und zur Ehre des Buchhandels weiter erhalten bleiben! Mit kollegialer Begrüßung Ihr ergebener Berlin, den 0. Mürz 1923. vr. Siegismun d. Anmeldungen erbeten an Herrn H. Degcncr" in Leipzig, Nauu- hoserstraße 1. Aus dem Wiener Buchhandel. — Tie Wiener Tageszeitungen vom 4. März veröffentlichten nachstehende k^otiz, die ihnen offenbar von der Buchhändler-Korporation eingesandt worden war: »Die österreichische Schlüsselzahl für Bücher- preise für die Woche vom 5. bis 10. März beträgt für Objekte rcichsdeutschen Verlags 8500, bleibt also in derselben Höhe wie in der Vorwoche.« Wir befinden uns also in einer Periode der Stabilisierung, und es ist immerhin ein wesentlicher Fortschritt, daß der Wiener Buch händler nicht genötigt ist, täglich -die Notierung der Dcvisen-Zentrale anzusehen und darnach den Umrechnungskurs der Mark bei Berechnung des Verkaufspreises der Bücher festzusetzen. Selbstverständlich trägt diese von der Korporation vorgenommene Berechnung auch sehr zur einheitlichen Preisberechnung bei, und es ist zu hoffen, daß die bis jetzt üblich gewesenen Preisnachfragen des Publikums sich sehr ver mindern werden. — Es klingt wie ein Scherz, ist aber ein tatsächlicher Vorfall: Ein Bücherfreund bemerkt im Laden: »Nun bin ich schon in der sechsten Buchhandlung und überall wird mir für das Buch, das ich zu kaufen beabsichtige, derselbe Preis genannt«. Zweifellos eine durchaus erfreuliche Erscheinung. In der obigen Schlüsselzahl (8500) ist der Sortimentcr-Teucrungs- zuschlag inbegriffen; er wurde aus dem Devisenkurse der Mark in der vorherigen Woche im Durchschnitt genommen (3,05, hierzu Teuc- rungszuschlag 1,20, somit 4,25). Wird nun ein. Werk verlangt, das als Preis eine Grundzahl hat, und dessen Verleger sich der Schlüssel zahl des Börscnvereins angeschlossen hat, so ist die Berechnung einfach: Grundzahl X 8500, also z. B. Grundzahl 2 X 8500 — 17 000 Kronen. — Etwas weniger rasch geht die Rechnung, wenn die Grundzahl nicht so rund ist, so z. B. wenn sie etwa 12,75 lautet; dann hat man zu multiplizieren 12,75 X 8500 — 108.375 Kronen, abgerundet auf 108.380. — Auch wird sich die Rechnung dann schwerfälliger gestalten, wenn die Schlüsselzahl des Börscnvereins mit 2300 und unter glcichbleibendcn Währnngsverhältnissen die österreichische Schlüsselzahl (ü 4.25) mit 9775 bestimmt werden müßte; dann wäre die Berechnung Grundzahl 12,75 X 9775 — Kronen 124.631,25, wobei man dann die Heller ganz streichen und die Kronen abrunden müßte. Nun haben aber nicht alle Verleger die Schlüsselzahl des Börsen vereins angenommen, sondern manche wandeln ihre eigenen Wege. In diesem Falle erscheint das Buch ausgezeichnet mit Grundzahl, sagen wir 2 X A.-S. (Ausnahmeschlüssel): nun heißt es in der Kartothek »achsehen, welchen Ausnahmeschlüssel der betressende Verleger zur zeit hat, z. B. 1500; dieser muß durch den Börscnvcreinsschlüsscl dividiert werden, 1600:2000 0.75, also z. B. Grundzahl 2 X 1500 : 2000 — 1.50 X öst. Schlüsselzahl 8600 - 12 750 Kronen. Die Rech nung kann auch so gemacht werden: Grundzahl 2 X 1500 — 3000 X 4.25 (das ist bei 8500 der Preis der einzelnen Mark) ^ 12 750 Kronen. Nun gibt es aber noch eine dritte Möglichkeit: Der Verleger hat keine Schlüsselzahl, sondern er bestimmt einen fixen Ladenpreis; dann heißt es, die Grundzahl aus dem Ladenpreis zu finden: Ladenpreis: 2000 X 8500, also z. B. Ladenpreis 3000 Mark : 2000 ^ 1,5 X 8500 — 12 750 Kronen, oder derzeit auch so: 3000 Mark ü 4.25 — 12 750
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