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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.10.1909
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 06.10.1909
- Sprache
- Deutsch
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11684 Börsenblatt s. d Drschn. Buchhandel. Nichtanrtlicher Teil. 232. 6. Oktober 1909 kunstgewerblichen Werkstätten, namentlich kleineren Betrieben, Gelegenheit geben, sich gute Arbeitskräfte zu verschaffen. Durch einen solchen Arbeitsnachweis würde einerseits der heute be stehende Mangel an tüchtigen Lehrmädchen und Lehrbuben im Kunstgewerbe beseitigt, anderseits auch den Knaben die Mög lichkeit gegeben, gleich im Anfang ihrer Ausbildungszeit in eine gute praktische Lehre zu kommen. Auch ist zu hoffen, daß durch diese Maßnahme der Zuzug aus den besseren Ständen zum Qualitäts-Handwerk neu belebt wird.« Betreffend den Fortschritt auf dem Gebiete der Grabmal kunst nahm man folgende Resolution an: »Der Deutsche Werkbund nimmt davon Kenntnis, daß auf dem Gebiete des Grabmalwesens die Einführung künstlerischer Arbeitsprinzipien in den letzten Jahren nicht unwesentliche Fort schritte gemacht hat. Insbesondere ist das Vorgehen der Wies badener Gesellschaft für bildende Kunst zu begrüßen, die als erste in vorbildlicher Weise und mit Erfolg bestrebt gewesen ist, künstlerische Entwürfe zu Grab- und Kunstdenkmälern an Stein metzgeschäfte und an das Privatpublikum zu vermitteln. Leider fehlt heute noch die allgemeine Resonanz im Publikum. Es ergeht daher an alle Genossenschaften, Firmen usw., die aus das obengenannte Ziel hinarbeiten, die Aufforderung, sich mit dem Deutschen Werkbund in Verbindung zu setzen, damit durch eine wirksame Propaganda bei Publikum und Behörden der gute Zweck gefördert und dadurch die Bewegung dauernd lebens fähig gemacht werde.« Aus der Versammlung wurde eine Resolution betreffend Medaillenkunst und Verwandtes mit nachstehendem Wortlaut beantragt: »Die Vorstandschaft wird gebeten, in einer aufklärenden Flugschrift Vereine, Korporationen, Ausstellungen usw. auf den erfreulichen Aufschwung der Medaillenkunst und der Gold- und Silberarbeiten Deutschlands hinzuweisen und Korporationen aufzufordern, ihre Aufträge im Sinne einer Qualitätssteigerung zu geben.« Auch diese Resolution wurde einstimmig angenommen. Zum Schluß beantragte Fritz Hellwag (Berlin) die Grün dung einer Presse-Zentrale des Deutschen Werkbundes. Sein Antrag fand Annahme, und es wurde folgende Resolution gefaßt: »Der Deutsche Werkbund wünscht, den illustrierten Blättern, insbesondere den weitverbreiteten Familien-Zeitschriften bestes Abbildungs-Material von einwandfreien, künstlerisch bedeutenden Qualitäts-Arbeiten besser als bisher zugänglich zu machen. Er wünscht ferner, die Zeitschriften und die Tagespresse schnell, sicher und einheitlich mit einwandfreiem Tatsachen Material aus den Arbeitsgebieten des Werkbundes zu versorgen. Er errichtet zu diesem Zweck eine Presse- und Illustrations-Zentrale. Die Mitglieder werden ersucht, ihre eigenen neuen Arbeiten dieser Zentrale in guten Abbildungen einzusenden. Die Zen trale ist verpflichtet, auf das beste für Verbreitung dieses Materials zu sorgen. Hingegen dürfen die Mitglieder keinerlei Material ohne Vermittlung der Zentrale vergeben; aus genommen an die großen Fach- und Kunstzeitfchriften, von denen ein Verzeichnis noch aufgestellt werden wird. Es dürfen auch Andere, gleichgültig, ob sie dem Mitgliederkreise des Deut schen Werkbundes angehören oder nicht, gute Arbeiten einsenden.« Die Leitung der Presse-Zentrale des Deutschen Werkbundes wurde den Schriftstellern Fritz Hell wag, Robert Breuer und Max Osborn, sämtlich in Berlin, übertragen; den Vorsitz in dieser Kommission führt der jeweilige Geschäftsführer des Deut schen Werkbundes. Bom Reichsgericht. (Nachdruck verboten.) — Mit einer Ein ziehungsangelegenheit, die am 5. Juni d. I. vor dem Landgericht I in München zur Verhandlung gekommen war, hatte sich am 4. d. M. das Reichsgericht zu beschäftigen. Es handelte sich um das objektive Verfahren gegen zwei Prospekte und sechs Post kartenserien. Die Prospekte sind mit Abbildungen nach Akt photographien ausgestattet. Die Kartenserien enthalten Aktbilder. Die Bilder auf den Prospekten sind schon Gegenstand der Ab urteilung gewesen, doch ist der betreffende Angeklagte freigefprochen worden. In der ganz neuen Zusammenstellung auf den Pro spekten waren die Bilder von neuem der richterlichen Beurteilung zu unterwerfen. In ihrer Mannigfaltigkeit wirken die Bilder abstoßend und verstoßen gegen das Scham- und Sittlichkeits gefühl. Das Landgericht hat daher auf Einziehung und Un brauchbarmachung aller hier fraglichen Drucksachen erkannt. Die vom Einziehungsinteressenten Kaufmann Edmund Schneider eingelegte Revision, in der die Unzüchtigkeit der Bilder be stritten wird, wurde am 4. d. M. vom Reichsgerichte ver worfen. Lentze. * Paul Fleming - Gcscttslhaft. (Vgl. Nr. 209, 211, 214, 220, 227 d. Bl.) — Bei der Dreihundertjahrfeier des Dichters Paul Fleming am 26. September d. I. in seiner fGeburts- stadt Hartenstein im sächsischen Erzgebirge ist die Gründung einer Paul Fleming-Gefellschast erfolgt, deren Zweck es sein soll, zur Wachhaltung des Interesses für den Dichter bei der Ein wohnerschaft und bei den Besuchern Hartensteins in des Dichters Geburtshaus ein Flemingzimmer einzurichten und, wenn möglich, die Flcming-Forschung zu fördern * Bund deutscher Taubstnmmenlehrer. (Vgl. Nr. 194, 225 d. Bl.) — In Leipzig wurden am 4. Oktober die Verhandlungen der achten Hauptversammlung des Bundes deutscher Taub stummenlehrer in Anwesenheit des Kultusminister vr. Beck, der eine warme und ehrende Begrüßungsansprache hielt, durch den Direktor der Leipziger Taubstummenanstalt vi-. Schumann er öffnet. Die schon einige Tage zuvor eröffneten Ausstellungen, ins besondre die sehr interessante Samuel Heinicke-Ausstellung im Deutschen Buchgewerbehause erfreuen sich lebhaften Besuchs. Am blumengeschmückten Denkmal Samuel Heinickes an der Liebigstraße wurde durch eine Deputation ein Kranz feierlich niedergelegt. * 50. Versammlung deutscher Philologen und Lchul- männer in Graz (vgl. Nr 224 d. Bl.). Festschriften. — Zur Jubiläums-Versammlung deutscher Philologen und Schulmänner in Graz haben die Wiener Philologen und Schulmänner zwei wertvolle Festgaben gewidmet. In der Vossischen Zeitung wird darüber wie folgt berichtet: Die eine Festschrift stammt vom Verein »I^rauog Vlnckodonsn8i8«; es ist ein im Hölderschen Verlage erschienenes, schön ausgestattetes Buch, das Abhandlungen der Wiener Philologen enthält; an ihre Spitze hat sich ihr Alt meister Theodor Gomperz mit einem Beitrag zur aristotelischen Poetik eingestellt; Beiträge lieferten u. a. auch die Professoren v. Arnim, Mekler, Kappelmacher, Bormann, Weißhäupl, Kretschmer, Wilhelm, Kauer, Engelbrecht, Kalinka, Jurenka, Kukula, Ladek, Landesfchulinspektor Scheindler (»Eine unbenutzte Sallusthandschrift«), Kauler, die Juristen Wenger und Braßloff, Nademacher, Reisch, Sitte u. a. Die Festschrift trägt als Schmuck auf dem Titel eine Abbildung der Minerva aus Carnuntum. — Die zweite Festschrift stammt vom »Verein der Freunde des humanistischen Gymnasiums« und wird durch einen Begrüßungs artikel des Schriftführers, Kustos I)r. Frankfurter, eingeleitet, der auch die beiden Wiener Festschriften redigiert hat. — Auch die Grazer Gelehrten auf dem Gebiete der Altertumswissenschaft haben dem Kongreß eine Festschrift mit einer Sammlung von Originalbeiträgen dargeboten. Der Umschlag zeigt die meisterhafte Nachahmung eines byzantinischen Seidenstoffes in Purpur und Gold. Eine zweite Festschrift ist aus Programm-Abhandlungen der südösterreichischen Mittelschulen zusammengesetzt und umfaßt alle Wissensgebiete. (Zu berichtigen ist in der bezüglichen Kleinen Mitteilung in Nr. 224 d. Bl., daß der Kongreß nicht am 24., sondern am 28. September zufammengetreten ist. Red.) Umgestaltung des höheren Lchulunterrichts. — Zur Frage der Umgestaltung des höheren Schulunterrichts äußert sich der durch seine reformatorischen Bestrebungen auf manchen Gebieten menschlichen Wissens bekannte Geheime Hofrat Professor vr. Wil helm Ost wald, Leipzig: »Aufgabe der Schule ist es, unsere Kinder so zu erziehen, daß sie nicht nur unsere Kultur übernehmen, sondern sie auch weiter entwickeln können. Letzteres geschieht durch führende Geister. Da die Fähigkeit, zu führen, unvergleichlich viel seltener und wert voller ist, als die, sich führen zu lassen, so ist es eine Hauptaufgabe der Schule, den künftigen Führern jede Förderung angedeihen zu
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