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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.10.1909
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- Erscheinungsdatum
- 04.10.1909
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- Deutsch
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11556 VörseMatt f. d Dtschv. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 230. 4. Oktober 1909 Erziehung zur selbständigen, produktiven Arbeit fördern und zur Erzeugung klarer und lebensvoller Vorstellungen, zum scharfen Denken und Urteilen das Sehvermögen, den Taft- und Muskelsinn ausbilden. Für den Lehrer aber wird er sich zu einem neuen Schlüssel für den Einblick in das kindliche Seelenleben gestalten können. Schulrat vr. Löweneck-Augsburg bezeichnet diese psychologisch-didaktischen Grundsätze des Werkunterrichts als be sonders bedeutsam für die Unterstufe der Volksschule, wo es sich darum handle, eine Brücke zu schlagen zwischen der Un gebundenheit der spielerischen Betätigung des Kindes und der ernsten, enggebundenen Arbeit der Schule. Hier wirkt also der Werkunterricht mehr als Lehrprinzip, während er in den späteren Schulklassen dann den Zusammenhang mit den verschiedenen Lehrfächern sichern soll, um sich zuletzt als Unterrichtsfach selb ständig zu entfalten. Das Wesen des Werkunterrichts ergibt sich also aus dem Zweck, dem er dienen soll. Er muß sich in den Dienst des gesamten Unterrichts stellen. Daß die Vertreter des Werkunterrichts schon nach der kurzen Zeit ihrer Propaganda für dessen Einführung von einer gewissen Befriedigung erfüllt sein können, geht aus den Ergebnissen einer Erhebung über den Stand dieses Unterrichts hervor. Auf einen im Februar d. I. von dem Direktor des Leipziger Handfertig keitsseminars vr. Papst und dem Lehrer Denzer in Worms erlassenen Aufruf zur Mitarbeit an der Ausbildung und Förde rung des werktätigen Unterrichts sind gegen fünfzig Berichte ein gegangen. Nach diesem Material, das tabellarisch in den »Blättern für Knabenhandarbeit« (September 1909) geordnet ist, wird gegenwärtig Werkunterricht betrieben an 24 Volksschulen, 15 Hilfsschulen, 4 Anstaltsschulen, 1 Fachschule, 1 Gymnasium, 1 Realgymnasium mit Vorschule und an 3 Seminarübungs schulen. Es läßt sich aber nach den sonstigen Mitteilungen in den »Blättern« mit Bestimmtheit annehmen, daß die Zahl der Schulen, an denen mit dem Werkunterricht Versuche gemacht werden, bedeutend größer ist. In den meisten der angeführten Schulen fällt der Beginn des Versuchs in die letzten zehn Jahre, in Königsberg hat vr. Brückmaun schon 1897 seinen Versuch begonnen, in der Taubstummenanstalt zu Nürtingen hat die Werktätigkeit seit 1870 Eingang gefunden. Nach der erwähnten Zusammenstellung ist der Werkunter richt Unterrichtsprinzip im Anschauungsunterricht (31 Schulen), im Rechnen (22 Schulen) und im Schreiblesen (16 Schulen) auf der Unterstufe, in Heimatkunde (14 Schulen), Naturkunde (12 Schulen), Naturlehre (13 Schulen), Raumlehre (11 Schulen) und Zeichnen (15 Schulen) auf der Mittel- und Oberstufe, ver einzelt auch in Chemie und Geographie. Unterrichtsdisziplin mit besonderen Stunden ist der Werkunterricht in 35 Schulen, darunter sind 12 Hilfsschulen, 1 landwirtschaftliche Fachschule, 3 Anstaltsschulen, 1 Gymnasium, 1 Realgymnasium mit Vorschule, 3 Seminarschulen und ^Volks schulen. Als wichtig erscheint vor allem, daß unter den 23 an geführten Volksschulen 14 Schulen sind, in denen der Werkunter richt von dem dritten oder einem späteren Schuljahre an auch als Unterrichtsfach Eingang gefunden hat. Von den Fächern des Werkunterrichts hat das Formen in Ton und Plastilina die größte Verbreit,mg gefunden. Falten, Ausschneiden und Legearbeiten bilden auf der Unterstufe vielfach eine Ergänzung der plastischen Darstellung. Auf der Mittelstufe steht das Arbeiten in Pappe, auf der Oberstufe die Holzbearbeitung im Vordergrund, vereinzelt findet man auch die Bearbeitung anderer Materialien. Wenn man die 50 Schulen auch nur als Versuchsfelder be trachtet, so scheint doch dieses Streben für die Bedeutung des neuen Unterrichtszweiges, den der Werkunterricht darstellt, zu sprechen. (Deutscher Reichsanzeiger.) * Museum Danziger Altertümer. — Ein Museum Dan- ziger Altertümer wird in der nächsten Zeit durch Zuwenden und Vereinbarungen mit der Uphagen-Stiftung in dem an Kunst schätzen reichen Hause Langgasse 12 in Danzig geschaffen werden. Wie die »Danziger Allgemeine Zeitung« mitteilt, hat der Bank direktor Karl Fürstenberg in Berlin vor einiger Zeit seiner Vater stadt Danzig das Grundstück Brotbänkengasse 36 im Werte von 40 000 ^ zum Geschenk gemacht unter der Bedingung, daß diese Schenkung zur Errichtung eines Museums für alte Danziger Kunst- fchätze verwendet wird. Dem Magistrat wurde aber damals die Ver wertung des Hauses anheimgestellt und nur angeordnet, daß, wenn die Stadtgemeinde das Haus für andere Zwecke der städtischen Ver waltung übernimmt, sie an Stelle des Grundstücks ein dem Wert des Hauses entsprechendes Kapital, ca. 40000 für gemeinnützige Zwecke zu verwenden habe. Der Stifter hatte schon damals in Aussicht gestellt, daß er eine weitere Zuwendung machen würde, wenn es gelänge, mit der Uphagen-Stiftung zu einem Überein kommen wegen Vermietung des ihr gehörigen Hauses Lang gasse 12 zur Aufnahme des geplanten Museums zu kommen. Der Magistrat hat nun mit den Uphagenschen Erben verhandelt und steht vor dem Abschlüsse eines Vertrages, nach dem die Erben ihr Haus Langgasse 12 an den Magistrat zur Errichtung dieses Museums verpachten. Der Mietspreis beträgt 2300 die Mietzeit wird auf dreißig Jahre festgesetzt. Von dem Ergebnis der Verhandlungen in Kenntnis gesetzt, hat jetzt Herr Fürstenberg sich bereit erklärt, noch eine weitere Schenkung von 60000 ^ zur Verfügung zu stellen. Fortbildungöknrsus für Buchhändler in Wien. — Der Spezialkurs über Buch-, Kunst- und Musikalienhandel an der Gremialhandelsfachschule des Wiener Handelsstandes, Winter 1909/10, beginnt mit 10. Oktober d. I. und steht, gleich wie bisher, unter der Leitung des Herrn C. F. Ahl grimm, Verlagsleiters der Druckerei- und Verlags-Aktiengesellschaft vorm. R. v. Waldheim, Jos. Eberle L Co. Der Besuch dieses Spezialkurses, über dessen Absolvierung ein besonderes Zeugnis erteilt wird, ist für die Schüler des dritten Jahrganges des allgemeinen Handelsunterrichts, soweit diese dem Buch-, Kunst- und Musikalienhandel angehören, obligatorisch und kostenlos, für andere Hörer (Externisten) beträgt die Gebühr 20 L. Unterrichtszeit jeden Sonntag von 10 bis 12 Uhr vormittags, insgesamt 40—44 Stunden, in einem Klassenzimmer des Akademischen Gymnasiums (Wien I, Beethovenplatz). Ein schreibungen erfolgen schon jetzt in der Gremialkanzlei, Wien I, Lothringerstraße, Haus der Kaufmannschaft. (Osterr.-ungar. Buchhändler-Correspondenz.) * Schiffsliste für billige Briefe nach den Bereinigten Staaten von Amerika (10 c) für je 20 e). — Kaiser Wilhelm der Große« ab Bremen 6. Oktober »Deutschland« »Prinz Friedrich Wilhelm« »Kaiser Wilhelm II.« »Cincinnati« .... »Kronprinz Wilhelm« »Amerika« »Kronprinzessin Cecilie« »George Washington« Post schluß nach Ankunft der Frühzüge Hamburg 7. Bremen 9. Bremen 12. Hamburg 14. Bremen 19. Hamburg 21. Bremen 26. Bremen 2. November Alle diese Schiffe, außer »Cleveland« und »Cincinnati«, sind Schnelldampfer oder solche, die für eine bestimmte Zeit vor dem Abgang die schnellste Beförderungsgelegenheit bieten. Es empfiehlt sich, die Briefe mit einem Leitvermerk wie »direkter Weg« oder »über Bremen oder Hamburg« zu versehen. Die Portoermäßigung erstreckt sich nur auf Briefe, nicht auch auf Postkarten, Drucksachen usw. und gilt nur für Briefe nach den Vereinigten Staaten von Amerika, nicht auch nach anderen Gebieten Amerikas, z. B. Canada. Personalnachrichten. Auszeichnung. — Zu seinem siebzigsten Geburtstage ist Herr Professor Hans Thoma in Karlsruhe von Seiner Königlichen Hoheit dem Großherzog von Baden durch Verleihung des Großkreuzes des Ordens vom Zähringer Löwen ausge zeichnet worden. * Handelsrichter. —Seine Majestät der Deutsche Kaiser hat den Verlagsbuchhändler Herrn Hermann Stille in Firma Georg Stille in Berlin zum stellvertretenden Handelsrichter beim Landgericht I in Berlin ernannt.
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