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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.09.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-09-28
- Erscheinungsdatum
- 28.09.1909
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- Saxonica
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225, 28. September I90g. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 11225 8 2. Beide Vereine verpflichten sich, für die Anerkennung der Ent scheidungen der Schiedsgerichte und des Tarifamtes seitens ihrer Mitglieder zu wirken und, soweit dies im Einzelfalle von einem Verein gefordert wird, für die ihren Mitgliedern obliegenden Ver bindlichkeiten selbstschuldnerisch zu haften. Diese Haftung soll sich auf den Ersatz des dem Geschädigten erwachsenen Schadens be ziehen, soweit ein beteiligtes Mitglied gesetzlich zur Zahlung des Schadens verpflichtet ist. Der Verein, dem der Geschädigte an gehört, wird als Schadenersatz von dem anderen Vereitle, sobald dieser das schädigende Mitglied in keiner Weise materiell direkt oder indirekt unterstützt und es nötigenfalls aus dem Verein aus- schließt, nur eine Summe fordern, die dem verdienten Lohne während der Kündigungsfrist des Betreffenden entspricht, jedoch mindestens in Höhe eines Wochenlohnes. Dieser Anspruch kann nur geltend gemacht werden, nachdem die tariflichen Schieds- instanzen Kontraktbruch bzw. Tarifbruch oder Maßregelung fest gestellt haben. Die Geltendmachung hat innerhalb vier Wochen nach Zustellung eines rechtskräftigen Urteils bei einem der zu ständigen Vorstände zu erfolgen. § 3. Zur Vermeidung plötzlicher Arbeitsniederlegungen bei Diffe renzen irgendwelcher Art ist die in dem betreffenden Geschäft übliche Kündigungsfrist unbedingt einzuhalten; eine Ausnahme tritt nur bei Aushilfskonditionen ein. Umfangreiche Kündigungen oder Entlassungen unterliegen auf Antrag einer der beiden be teiligten Parteien bezüglich ihrer .Berechtigung der Beurteilung durch die tariflichen Schiedsinstanzen. 8 4. Beide vertragschließenden Vereine verpflichten sich, gegen Schleuderer im Gewerbe vorzugehen, soweit seitens der tariflichen Körperschaften Anordnungen nach dieser Richtung hin getroffen werden. 8 5. Der vorstehende Vertrag wird auf die Zeit vom 1. Oktober 1909 bis 31. Dezember 1911 abgeschlossen; er kann von beiden Teilen mit jederzeit zu bewirkender dreimonatlicher Frist ge kündigt werden, sofern von einem der Kontrahenten die Bestim mungen des Vertrages verletzt oder die schriftlich festgelegten Vorausjetzungen, die für den Abschluß desselben zur Bedingung gemacht wurden, nicht erfüllt werden. Leipzig und Berlin, 26. Juni 1909. Der Vorstand des Deutschen Buchdrucker-Vereins. (gez.) vr. Jos. Petersmann, Vorsitzender. Der Vorstand des Gutenbergbundes. (gez ) Paul Thränert, stellv. Vorsitzender. (gez) Paul Großmann, Schriftführer. * Die deutsche Schule in East London (Kapland). — Die im Jahre 1900 als deutscher Kindergarten mit einer Anfangs zahl von 13 Schülern begründete deutsche Schule von East London hat sich in den wenigen Jahren ihres Bestehens dank der großen Opferwilligkeit der dortigen Deutschen zu einer stattlichen Voll schule entwickelt, die im Jahre 1908 in 8 Klassen 116 Schüler und Schülerinnen umfaßte. Die Aufgaben und Ziele einer deutschen Schule auf englisch-afrikanischem Boden werden in ihrem Jahres bericht nach Ansicht der »Mitteilungen des Vereins für das Deutsch tum im Ausland« in geradezu vorbildlicher Weise darge legt. Die Leipziger Zeitung teilt diese Ausführungen im Wort laute mit: »Die Eltern unserer Kinder sind in den meisten Fällen britische Untertanen deutscher Abstammung, das Vaterland der Eltern und Kinder ist Südafrika, das Vaterland der Voreltern ist einmal Deutschland gewesen. Unsere Zöglinge sind in den meisten Fällen also afrikanische Bürger und sollen hier ihr Fortkommen und ihre Zukunft finden. Demgemäß müssen sie für den Kampf des Lebens in Südafrika ausgerüstet werden. Dazu gehört zu allererst Be herrschung der englischen Sprache; darum ist unsere Schule in enger Verbindung mit dem bodenständigen Bildungswesen auf gebaut. Das ist ihre praktische Aufgabe. Unsere Anstalt wurde gegründet und unter großen Opfern erhalten, um auch eine hohe ideale Aufgabe zu erfüllen. Unsere alte Heimat heißt Germania, und wir können dem materiellen Bedürfnis deut che Herzens- und Geistesbildung nicht zum Opfer bringen. Daher setzten wir uns Börsenblatt für dm Deutschen Buchhandel. 76. Jahrgang. das Ziel, dem Kinde deutsche Sprache, deutschen Geist und Sang, deutsches Fühlen und Denken zu übermitteln, dem jugendlichen Herzen liebevolles Verständnis für die deutsche Eigenart, die große Vergangenheit des deutschen Volkes, die hohen Leistungen des germanischen Geistes und die gegenwärtige Bedeutung Deutschlands einzupflanzen. Mit einem Wort: Wir wollen unser deutsches Volkstum nicht aufgeben!« Verband deutscher Bücher - Revisoren. Gesellschaften mit beschränkter Haftung. Die Abkürzung: G. m. b. H. — In der letzten Hauptversammlung des Verbandes deutscher Bücher revisoren gelangte folgende Erklärung zur Annahme: In Erwägung der bei Gründungen von Gesellschaften mit beschränkter Haftung vorgekommenen und noch fortwährend vor kommenden Mißstände hält es der Verbandstag für unumgänglich notwendig, daß bei Begründung derartiger Gesellschaften eine zwangsweise Revision mindestens des Gründungsvorganges wie bei Aktiengesellschaften, sowie der Eröffnungsbilanz durch geeignete Personen stattzufinden hat, zu welchem Amte in erster Linie beeidigte Bücherrevisoren mit Erfahrung auf dem in Frage stehenden Gebiete zuzuziehen sind. — Bei dieser Gelegenheit sei darauf hingewiesen, daß die abge kürzte Firmenbezeichnung G. m. b. H. nicht rechtsverbindlich ist. Für allgemeine Zwecke mag die abgekürzte Bezeichnung ge nügen; bei Rechtsfällen kann sie aber verhängnisvoll werden. Dies gilt auch bei der Ausstellung von Wechseln. Der abgekürzte Zusatz G. m. b. H. bedeutet eine unvollständige, mangelhafte Adresse. Hier ist die Firma mit allen ihren Bestandteilen auszu schreiben. Ein wesentlicher Bestandteil ist aber zweifellos der sie näher bezeichnende Zusatz: Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Im Handelsregister z. B. wird man die angeführte Abkürzung nicht finden. Es kann daher nur empfohlen werden, die unvoll ständige Bezeichnung G. m. b H. fallen zu lassen und die Firma stets in allen ihren Bestandteilen voll zu bezeichnen. (Leipziger Ztg.«) Nus Schweden. (Verschiedene Mitteilungen.) — Der Ausstand der Buchbinder ist, nachdem der allgemeine Arbeiterausstand bereits vor zwei Wochen beendet ist, nun auch vorüber. In einer Versammlung, abgehalten am 18. September, wurde die Wiederaufnahme der Arbeit beschlossen, und bereits am Montag den 20. September haben sich die Arbeiter in den Buchbindereien zur Arbeit eingefunden. Der Buchdruckerstreik hat ebenfalls sein Ende erreicht; doch steht noch die Gerichtsverhandlung, die auf Mitte Oktober vertagt wurde, aus. Die Buchdrucker und Zeitungsverleger waren bei der ersten Verhandlung außer stände, genaue Summen über den erlittenen Verlust anzugeben, weshalb die Weiterführung der Verhandlung aufgeschoben werden mußte. — Die Professur für Literaturgeschichte an der Hochschule in Stockholm ist nun wieder besetzt worden. Seit dem 1907 erfolgten Tode des damaligen Inhabers der Professur, Oskar Levertin, war dieser Lehrstuhl nicht wieder besetzt worden; erst jetzt wurde der Professor der Literaturgeschichte und Herausgeber verschiedener Literaturgeschichten und Sammlungen Karl Marburg hierzu berufen. — Am 1. Oktober beginnt die aus mehreren Legaten und frei willigen Spenden errichtete Handelshochschule in Stockholm ihre Wirksamkeit, zunächst noch mit einem provisorischen Lehrplan. Der Andrang zu diesem für Schweden neuen Institut ist recht lebhaft; es sind bereits über 75 Schüler immatrikuliert. — Frau Mathilda Mailing (geb. 1864) begeht am 25. Sep tember ihr fünfundzwanzigjähriges Jubiläum als Schriftstellerin. Ihr erstes Buch erschien 1884 unter dem Pseudonym Stella Kleve mit dem Titel »Bertha Funcke«; sie wurde jedoch erst durch ihren »Roman vom ersten Konsul« (1894) in weiteren Kreisen bekannt und veröffentlichte später noch eine Reihe anderer Romane aus derselben Zeit, von denen außer obigem die folgenden auch ins Deutsche übersetzt sind: »Die Frau Gouverneurin von Paris«, — »Eine Eremitagenidylle«, — »Der alte Herrenhof«, — »Donna Ysabel«. Zum Jubiläumstage wollte ihr Verleger Albert Bonnier das neueste Werk der Verfasserin »Karl Skyttes Hustru« erscheinen lassen. Frau Mailing, geb. Kruse, lebt, seit 1890 an den Kaufmann Peter Mailing verheiratet, in Kopenhagen. — 1459
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