10674 DSrIE-,, d. Dtschn Buchhondkl. Fertige Bücher. ^ 216. 17. September tSOS. rrZ« Hermann Heffe T> Mer Zakob Mich. Neinh. Lenz Ausgewählte Gedichte herausgegeben von Erich Oesterheld Kartoniert M. 3.—, Halbpergament M. 4.— Mit 30°/° äcond., 35°/° bar und 11/10 Neue Züricher Zeitung, 17. August 1909: Eine schöne Ausgabe der Gedichte Lenzens erschien soeben mit dem ersten Bande der großen Münchener Ausgabe. Sie ist von Erich Oesterheld besorgt und bei Fritz Eckardt in Leipzig erschienen. Da hat man in einem kleinen hübschen Bande das ganze Bild des Lyrikers Lenz. Der Herausgeber tritt in einer temperamentvollen Einführung warm für seinen verkannten Dickter ein und kommt dabei zu einer schweren und heftigen Anklage gegen Goethe, den er durch aus für Lenzens frühen Untergang verantwortlich macht. Mir scheint diese An klage in ihrer heftigen Form immerhin gewagt. Es ist für uns heute leicht, zu sehen, daß der arme Lenz damals in Weimar, wo er von Goethe Hilfe und mindestens Duldung erwartete, dem Zusammenbruch so nahe war, daß Goethes nicht ganz unberechtigte Härte sein Ende beschleunigen mußte. Ob der empfind liche und schon kranke Mann nicht auch jedem anderen, zufälligeren, äußerlicheren Lebenssturm unterlegen wäre, wissen wir nicht. Nun, der Herausgeber mag sein Vorwort selbst verantworten. Was es an Animosität gegen Goethe etwa zu viel hat, wird durch seine große Liebe zu Lenz ausgewogen — und schließlich kann Goethe von der ganzen Sache keinen Schaden, wohl aber Lenz großen Nutzen haben. Jedenfalls sei denen, die den merkwürdigen Vertreter des „Sturm und Drang" kennen lernen wollen, diese Gedichtauswahl sehr empfohlen. Ausführlicher Prospekt kostenlos. — Lalbpergamentausgabe nur noch bar. Die kartonierte Ausgabe ist für vorteilhaftes Ausstellen im Schaufenster sehr zu empfehlen. Leipzig, im September 1909. Fritz Eckardt Verlag.