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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.09.1909
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 06.09.1909
- Sprache
- Deutsch
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10112 Börsenblatt f. v. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. ^ 206, 6. September 1909. Protestantisches und katholisches Bekenntnis im Deutschen Reich. — In dem Anteil der Konfessionen an der Bevölkerung des Deutschen Reichs ist seit etwa zwanzig Jahren eine kleine Verschiebung eingetreten. Ende 1890 zählte man in Deutschland unter je 1000 Personen 628 Protestanten und 358 Katholiken, Ende 1900 war die Zahl der Protestanten auf 625 zurückgegangen, die Zahl der Katholiken auf 361 gestiegen. Eine weitere Ent wicklung nach dieser Richtung hin zeigte die Volkszählung vom I. Dezember 1906. Die Zahl der Protestanten hatte sich auf 621 vermindert, die Zahl der Katholiken dagegen auf 365 für je 1000 Einwohner erhöht. Diese Entwicklung ist vorwiegend auf Zuwanderung aus Österreich-Ungarn und Polen zurückzuführen, ferner darauf, daß die katholische Bevölkerung relativ stärker als die evangelische an dem kinderreichen Stand der ländlichen und städtischen Arbeiter beteiligt ist. (Nationalztg.) * Postscheckkonten. (Vgl. Nr. 94, 98, 99, 102, 104, 108, 109, 110, 116, 121, 126 d. Bl.) — Weiter gemeldetes Postscheckkonto: Firma: Postscheckamt: Konto-Nr. Franz Hanfstaengl München 1567 PersonalnachrichLen. * Fünfundachtzigster Geburtstag. — Den fünfundachtzigsten Geburtstag begeht in befriedigender Rüstigkeit und Frische ein Jahrzehnten von dem in Neustadt a. d^ Hardt früher sehr erfolg reich betriebenen Buchhandel zurückgetreten, bat er in der wein gesegneten Umgebung dieser Stadt als Weingutsbesitzer sich der Pflege des edlen Pfälzer Gewächses gewidmet und dessen Ver breitung im In- und Auslande, insbesondere auch in der buch- händlerischen Kollegenschaft in lebhafter und verdienter Weise persönlich gefördert. Vielen unserer älteren Kollegen ist er nicht nur persönlich bekannt, sondern den meisten ein lieber, alter, treuer Freund. Gern werden an seinem heutigen Ehren tage die zahlreichen Getreuen des verehrten Mannes gedenken und sich dabei mancher fröhlichen Stunde erinnern, die seine freundliche Gabe heiterer Geselligkeit ihnen bereitet hat. — Unsere herzlichen Wünsche für weitere recht lange Erhaltung seiner bewundernswerten Gesundheit begleiten das schöne Fest seines ungebeugten Alters. Red. * Gestorben: am 22. August nach kurzem, schwerem Leiden im 71. Lebens jahre der Verlagsbuchhändler Herr Caesar Schmidt in Zürich. Der Verstorbene, aus Hamburg gebürtig, hatte am 1. Januar 1864 von I. L. Schabelitz dessen unter der Firma Schabelitz'sche Buchhandlung in Zürich geführtes Geschäft, samt der Filiale am dortigen Polytechnikum, übernommen, nachdem er als erster Ge hilfe in der Bädekerschen Buchhandlung in Elberfeld und in der Stillerschen Hofbuchhandlung in Rostock sich zur geschäftlichen Selb ständigkeit vorgebildet hatte. Bald begründete er neben dem lebhaft geförderten Sortimentsbetriebe einen Verlag, dem er die Firma seines Namens gab. Als Grundlage erwarb er den Steinerschen Verlag in Winterthur und den Meiselschen Verlag in Herisau. Weit über die Grenzen der Schweiz hinaus ist seine Verlagsfirma durch eine Reihe von Schriften bekannt geworden, deren politisch bedenklicher Inhalt in den deutschen Nachbarstaaten zu zeitweise fast regelmäßigen Verboten zwang, ihm aber auch manchen namhaften deutschen Autor zw führte, dessen oppositionelle Schriften in Deutschland keinen Verleger finden konnten. Viele seiner Verlagswerke, darunter recht beachtenswerte, enthalten sich übrigens völlig der politischen Richtung. Auch der aufstrebenden deutschen Dichterjugend hat er gern als Verleger gedient. In der letzten Zeit hatte er schwer unter geschäftlichen Fehl- schlügen und Verlegenheiten zu leiden, und in den letzten Jahren enthielt er sich ganz der persönlichen geschäftlichen Betätigung. Bei seinem Hinscheiden aber darf wohl daran erinnert werden, daß er ein begabter und ungewöhnlich rühriger Geschäftsmann gewesen ist. Sein geschäftliches Unglück hat ihm einen trüben Lebensabend bereitet; teilnehmendes Gedenken der Berufskollegen wird ihm nicht versagt sein. ^Heinrich Tegenkolb -s-. — In Thusis ln der Schweiz, wo er zur Erholung weilte, ist am 2. September der Geheime Hofrat Vr. C. Heinrich Degenkolb, emer. Professor für römisches Recht an der Universität Leipzig, kurz vor Vollendung seines siebenundsiebzigsten Lebensjahres gestorben. Heinrich Degenkolb war am 25. Oktober 1832 in Eilenburg geboren. Cr studierte die Rechtswissenschaft in Tübingen, Bonn, Heidelberg und Berlin, lehrte an den Universitäten Berlin, Freiburg i. Br., Tübingen (1873 1893) und von 1893 bis 1904 als ordentlicher Professor für Zivilprozeß in Leipzig. 1904 trat er eines Augenleidens wegen in den Ruhestand. Von seinen Schriften seien hier ge nannt: Pächter (1861). — Platzrecht und Miete. Beiträge zu ihrer Geschichte und Theorie (1867). — Einlassungszwang und Urteilsnorm. Beiträge zur materiellen Theorie der Klagen, insbesondere der Anerkennungsklage (1877). — Carl Georg Bruns (im Archiv für die zivilistische Praxis 1881). — Zur Lehre vom Vorvertrag (Ebd. 1887). — Die Vertragsvollziehung als Vertragsreproduktion (Ebd. 1887). — Der spezifische Inhalt des Schadenersatzes (Ebd. 1890). — Die Befreiung durch Census (in: Festgabe der Tübinger Juristenfakultät für Di. R. von Jhering zum Doktorjubiläum 1892). — Johannes Emil Kuntze -j- (1894). römischen Konkurs (1905). Karl Kempe 1-. — Am 1. September ist in Nürnberg im 54. Lebensjahre nach längerem Leiden ein Mann gestorben, dessen Erfindungen für Buchdruck und Zeitungswesen von großer Be deutung geworden sind: Karl Kempe 86n. Vom einfachen Schrift setzer batte er sich zum Faktor, dann zum Journalisten, schließlich zum Großindustriellen auf dem Gebiete des Druckwesens emporgearbeitet. Karl Kempe hat sich um die Verbesserung der Papier-Stereotypie Verdienste erworben, auch ist er Erfinder einer Anzahl von Apparaten und Maschinen für Druckereien, durch die namentlich das Zeitungswesen Förderung finden sollte. Er war Herausgeber der Fachzeitschrift »Der Stereotypeur«. Sein »Weg weiser durch die Rund-und Flachstereotypie der Neuzeit« (10. Auf lage, Nürnberg 1904) erfreut sich großer Verbreitung. Leider sollte er ein von ihm begonnenes wissenschaftliches Werk »Schriftkunst und I Technik« nicht mehr vollenden. So war es dem ganz in rastloser Arbeit und in der Fürsorge für seine Mitarbeiter aufgehenden I Manne nicht vergönnt, sich der reichen Erfolge seiner Erfindungen,! wie sie die Maschinenfabrik »Kempewerk Nürnberg« großartig I Sprechsaal. Warnung. Aus dem Berliner Buchhandel wird mitgeteilt: Berliner Buchhandlungen werden durch einen Schwindler! heimgesucht, der sich mit folgender gedruckter Besuchskarte einführt:! vr. ^'ur. Albert Moll, Regierungsassessor, Hilfsarbeiter am Kgl. Oberverwaltungs-Gericht, Potsdamerstraße 81a. Es hat sich herausgestellt, daß er weder beim Kgl. Ober^ Verwaltungsgericht beschäftigt, noch im Hause Potsdamer Straße 81l>I auffindbar ist. Er operiert in der Weise, daß er mehrere Büchers zur Ansicht entweder nach dem Oberverwaltungsgericht oder der^ Potsdamer Straße bestellt, eins davon aber gleich mitnimmtl Zuletzt hat er vor wenigen Tagen aus einem Berliner Sortimen! »Gerhard, Kommentar zum Deutschen Reichsgesetz über ders Versicherungsvertrag« (Mittler L Sohn) und »Gerhard, Das Reichsgesetz über die privaten Versicherungsunternehmungen-I (Mittler L Sohn) mitgenommen und wird diese Werke vermut! lich antiquarisch zu verwerten suchen. Die Polizei ist bereits im Februar d. I. auf ihn aufmcrksan! gemacht worden, bisher vergeblich; vielleicht gelingt es durch dies! Mitteilung, ihn zu stellen.
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